Linz. „Eine unvergessliche Woche“, so fasst Nils Dünninger die Woche vom 14. bis zum 18. Oktober zusammen. Eigentlich hätten für den 23-jährigen Studenten aus Erlangen die ersten Vorlesungen des neuen Semesters auf dem Plan gestanden. Dass er diese später nachholen musste, hatte aber einen guten Grund: Zwei Monate zuvor kam die Anfrage, ob er die ersten drei Tage bei der Europameisterschaft in Linz eingesetzt werden könne. „Wir (International Umpire-Prüflinge des DTTB, Anm. d. Red.) bekamen einige Tage davor die Mitteilung, dass wir die Prüfung statt am 12. Oktober in Frankfurt auch am 18. Oktober in Linz ablegen können. Spätestens mit der Möglichkeit, bei der EM zum Einsatz zu kommen, gab es nicht mehr viel zu überlegen für mich“, erinnert sich der junge Bayer.
„Es war schon eine besondere Anspannung im Vorfeld vorhanden“, erklärt Dünninger nach seiem ersten großen Turnier im Erwachsenenbereich. Die Möglichkeit der Teilnahme hatte sich über das Young-Umpire-Programm der ETTU geboten. Bereits im Januar wurde er über das Programm für die U21-EM in Skopje (Nordmazedonien) nominiert. Dünninger sagt: „Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeiten. Vor allem der Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa ist sehr hilfreich und verringert die Anspannung.“
Nach drei Einsatztagen am Tisch bei der EM in Linz stand am Freitag ein letzter Vorbereitungslehrgang mit anschließender Prüfung an. Schon im Vorfeld ergab sich über ETTU und ITTF die Möglichkeit, verschiedene Angebote zur Vorbereitung wahrzunehmen. Zusammen mit vier österreichischen Kollegen und unter der Anleitung von Evaluierer Wolfgang Wulz (Österreich) ging es durch verschiedene Fragestellungen und Detailwissen für die ungewöhnlichsten Situationen. Der Bayer sagte anschließend: „Bei der Prüfung selbst war schon etwas Nervosität vorhanden, aber durch die ausführliche Vorbereitung, fühlte ich mich dann relativ sicher.“ Am Ende bestand Dünninger die Prüfung mit einer sehr guten Leistung und rundete die perfekte Ausbeute der DTTB-Schiedsrichter mit zehn bestandenen Prüfungen der angetretenen zehn Prüflinge ab.
Über seine Zukunft als Schiedsrichter hat Nils Dünninger klare Vorstellungen: „Ich möchte mich weiter verbessern, Erfahrungen sammeln und irgendwann auch bei solchen großen Turnieren bis zum Ende im Einsatz sein.“