Monaco/Limburg. 40 Abstimmungen von 96 IOC-Mitgliedern - keine Enthaltung, keine Gegenstimme. Für den deutschen IOC-Präsidenten Dr. Thomas Bach und seine „Agenda 2020“ war die 127. Session seines Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Monaco ein Triumph. Dabei hatten die Themen Diskussionsstoff geboten - ob die geringeren Bewerbungskosten für potenzielle Olympia-Ausrichterstädte, das Verbot von sexueller Diskriminierung in der olympischen Charta, eine Stärkung des Anti-Doping-Kampfes oder die größere Flexibilität bei der Durchführung der Spiele.
Vor Ort war auch Thomas Weikert, der direkt von einer ITTF-Präsidiumssitzung im Rahmen der Jugend-WM in Shanghai zu seiner ersten IOC-Session angereist war. Er vertrat zusammen mit ITTF-Generalsekretärin Judit Farago die Interessen des Tischtennissports, führte sportpolitische und Hintergrundgespräche mit IOC-Mitgliedern wie Claudia Bokel von der Athletenkommission, den Präsidenten anderer Fachverbände, den DOSB-Vertretern Alfons Hörmann und Dr. Michael Vesper sowie mit Journalisten.
Abwarten, wie Reformschritte umgesetzt werden
Die Chefs der Fachverbände haben keine Stimme im IOC, konnten sich aber an der Diskussion beteiligen. „Die ‚Agenda 2020‘ bietet wichtige Reformschritte“, sagte Weikert, der in Personalunion ITTF- und DTTB-Präsident ist. „Man muss nun abwarten, wie sie umgesetzt wird. Zum Beispiel, ob es tatsächlich keinen Nachteil für einen Olympia-Bewerber ist, wenn nicht alle Wettkampfstätten in der näheren Umgebung liegen bzw. sogar in einer weiter entfernten Stadt.“
Auch der Tischtennissport könnte von den Neuerungen der Agenda profitieren. Unter anderem wolle das IOC „Mixed Teams“ im Zuge von Gender Mainstreaming fördern, der Gleichstellung der Geschlechter, steht im Programm. „Dies könnte die Chance für uns sein, mit einem erneuten Antrag auf eine fünfte Disziplin in unserem Sport Erfolg zu haben“, so Weikert. Bisher sind Einzel und Team-Wettbewerbe bei Damen und Herren olympisch. Zuletzt war die Einführung des Gemischten Doppels vom IOC abgelehnt worden. Die ITTF will für 2020 einen neuen Anlauf starten.