Amman. Mit dem Annual General Meeting (AGM) ist am Dienstagnachmittag das dreitägige ITTF-Summit in Amman zu Ende gegangen. Dieser erste ITTF-Gipfel stand nicht nur im Zeichen der üblichen Entscheidungen über Anträge und Resolutionen, sondern ließ in der Hauptstadt Jordaniens auch Raum für vielfältige Diskussion.
Sechs Podiumsdiskussionen und Hauptredner brachten eine Reihe von Themen zur Sprache, etwa wie die Nationalverbände ihre Athletinnen und Athleten am besten unterstützen oder sich mehr für Nachhaltigkeit engagieren können. Der Weltverband hat mit Karine Teow zudem die neue Position einer Nachhaltigkeitsmanagerin geschaffen, die das Engagement des Verbandes für die Verringerung seines ökologischen Fußabdrucks und seinen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels unterstreichen soll. Mit dieser Position ist die ITTF einer der wenigen internationalen Sportverbände, die sich auf Managerebene mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen und damit im Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung stehen. Teow ist seit der Gründung Mitglied der ITTF-Foundation und war zuletzt als Leiterin der Stiftungsprogramme tätig.
Nächster Welt-Tischtennis-Tag zum Thema Nachhaltigkeit: 23. April 2023
"Als ich an die Spitze der ITTF gewählt wurde, habe ich versprochen, Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Teil meines Mandats zu machen", wird ITTF-Präsidentin Petra Sörling bei insidethegames.biz zitiert. "Wir sind eine globale Sportart, daher ist es sehr wichtig, dass wir hier in einer Vorreiterrolle sind, um Veränderungen in der Welt voranzutreiben."
Passend dazu gab die Stiftung ITTF-Foundation bekannt, dass der nächste Welt-Tischtennis-Tag ganz im Zeichen des Mottos "Nachhaltig denken, jetzt handeln" stehen soll, um auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam zu machen. Der Welt-Tischtennis-Tag findet seit 2015 statt. Die letzten drei Auflagen hatten die Aufrechterhaltung des Tischtennissports während der COVID-19-Pandemie, die Gleichstellung der Geschlechter und die friedliche Konfliktlösung in den Blickpunkt genommen.
Die Programmplanung für den Welt-Tischtennistag 2023 soll in Kürze auf der Website der ITTF Foundation verfügbar sein, ebenso wie die Aufforderung an mögliche Organisatoren der Veranstaltung. Die ITTF-Stiftung ruft alle Mitgliedsverbände, Vereine und andere Mitglieder der Tischtennisfamilie auf, sich mit eigenen nachhaltigen Projekten daran zu beteiligen. Neues Datum des world Table Tennis Day, WTTD, ist der 23. April, das Geburtsdatum von Ivor Montagu, dem Organisator der ersten Tischtennis-Weltmeisterschaften im Jahr 1926 und ersten Präsidenten der ITTF. Bisher fand die Veranstaltung am 6. April statt zeitgleich mit dem "Internationalen Tag des Sports für Entwicklung und Frieden".
Individual-WM 2025 an Katar vergeben
Bereits unmittelbar im Anschluss zog die ITTF ein positives Fazit der Summit-Premiere. "Der Gipfel wurde ins Leben gerufen, um die Tischtennisfamilie zum ersten Mal seit der Unterbrechung durch COVID-19 wieder zusammenzubringen. Die lebhaften Diskussionen und die Gelegenheit zum Netzwerken erwiesen sich als unschätzbar wertvoll, um den künftigen Kurs der ITTF für die nächsten Jahrzehnte festzulegen", heißt es auf ITTF.com. Daher wurde direkt die Neuauflage auf den Weg gebracht, die in der zweiten Jahreshälfte 2023 stattfinden soll. Auch das nächste AGM soll an diesem Termin stattfinden und nicht während der Einzel-WM im südafrikanischen Durban.
Apropos WM: Die Welttitelkämpfe 2025 hat das AGM an Katar vergeben. Die Hauptstadt Doha setzte sich in der Gunst der Delegierten der Nationalverbände gegen Spanien mit Alicante durch. Die letzte WM in Katar war im Jahr 2004. Seit 1994 macht der internationale Tischtennis-Zirkus fast jährlich in Doha Station. Zunächst mit den Qatar Open, inzwischen mit hochkarätigen WTT-Turnieren auch während der Pandemie. Während der zurzeit stattfindenden Fußball-WM steht Katar unter anderem wegen der Menschenrechtssituation in der Kritik.