Lausanne. Der Weltverband hat seinen langjährigen Präsidenten und aktuellen Ehrenpräsidenten Adham Sharara für vier Jahre von allen Veranstaltungen der ITTF und ihrer Mitgliedsverbände ausgeschlossen. Hintergrund sind ITTF-interne Untersuchungen, die ergeben hätten, dass der Wahl-Kanadier während seiner Amtszeit seine treuhänderischen Pflichten verletzt habe. Das gab die ITTF am Freitag in einer Erklärung an ihre Mitgliedsverbände sowie an die Medien bekannt.
Das ITTF-Präsidium wirft Sharara nach Durchsicht diverser Akten, Verträge und Bankunterlagen offensichtliche Interessenskonflikte beim Rückkauf von Vermarktungsrechten vor, einen unangemessenen Einsatz von ITTF-Mitteln während seiner Amtszeit und Unregelmäßigkeiten bei einem Ausschreibungsverfahren für den Tischtennis-Materialausrüster bei den Olympischen Spiele 2020.
"ITTF hat Schaden genommen"
"Aufgrund des unangemessenen Verhaltens von Herrn Sharara hat die ITTF Verluste erlitten und Schaden genommen", schreibt der Weltverband in seiner Mitteilung. Adham Sharara hat 21 Tage Zeit, gegen seinen Ausschluss beim Internationalen Sportgerichtshof CAS vorzugehen.
Der 65-jährige gebürtige Ägypter, spätere kanadische Nationalspieler, Trainer und Verbandschef stand von 1999 bis 2014 an der Spitze des Tischtennis-Weltverbands. Nach seinem Rücktritt übernahm Thomas Weikert die Führung des mitgliederstärksten Verbands der Welt. Der Limburger Jurist tritt vehement für Transparenz und einen integren Sport ein.