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Nach zehn Jahren wieder ein Podestplatz im WM-Einzel: Timo Boll (Foto: ms)
Timo Boll holt ohne Bauchmuskeln WM-Bronze | Die Erfolge in 2021 werden auch bei den Sportlerwahlen gewürdigt | Claudia Herweg ist die erste DTTB-Präsidentin

Jahresrückblick 2021, Teil 4: Oktober bis Dezember

Winfried Stöckmann 30.12.2021

Frankfurt/Main. Annett Kaufmann und Franzi Schreiner glänzen bei der U21-EM. Timo Boll holt mit 40 Jahren bei der ersten WM auf dem amerikanischen Kontinent seine zweite WM-Einzelmedaille. Der DTTB-Nachwuchs gewinnt bei der JWM dreimal Edelmetall. Mit dem WTT Feeder in Düsseldorf kommt der internationale Tischtennissport zurück nach Deutschland. Mit Claudia Herweg bekommt der DTTB erstmals in 96 Jahren eine Präsidentin. Thomas Weikert wird DOSB-Chef. Bei den Sportlerwahlen sind Tischtennis-Akteure ganz vorne mit dabei. Jörg Roßkopf wird DOSB-Trainer des Jahres. Und die Pandemie mit zunehmenden Fallzahlen legt vielerorts wieder den Spielbetrieb lahm.

Oktober

2./3.10.: Mit Rang eins bei den Senioren und Platz zwei der Seniorinnen gewinnt der WTTV die Gesamtwertung des Deutschlandpokals 60+  vor TTBW und Hessen.

15.-17.10.: Nach den Absagen der Titelverteidiger Kai Stumper und Annett Kaufmann starten beim Europe Youth Top 10 in Tours nur zwei deutsche Mädchen. Dank eines starken Schlusstages belegt Sophia Klee (U18) mit 4:5-Siegen den fünften Platz, während Mia Griesel im U15-Wettbewerb mit einer 6:3-Bilanz wie im Vorjahr auf Rang vier landet.

19.-23.10.: Der DTTB-Nachwuchs glänzt beim WTT Youth Star Contender im polnischen Wladyslawowo. Bei den Jungen 19 belegt Kay Stumper sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Daniel Rinderer den ersten Platz. Annett Kaufmann gelingt das gleiche Kunststück bei den Mädchen 15. Die Böblingerin wird dazu noch Dritte im Wettbewerb der Mädchen

23./24.10.: Die erst elfjährige Koharu Itagaki aus Bayern und Friedrich Kühn von Burgsdorff vom WTTV gewinnen das Top 48 Jugend 15 in Straubing.

25.-30.10.: Den WTT Contender in Tunis beendet Dang Qiu als Zweiter hinter seinem Düsseldorfer Vereinskollegen Anton Källberg.

29.-31.10.: Im Mai wegen nicht möglicher Präsenztermine verschoben, so geht er am letzten Oktober-Wochenende endlich über die Bühne, der Praxis-Teil der Trainerinnen-Ausbildung „Just for Girls“ in Bad Marienberg. Zuvor hatten die Teilnehmerinnen pandemiebedingt den ersten Abschnitt im Mai als dreitägiges Online-Event absolviert.

November


1.-7.11.: In Senec (Slowakei) und in Szombathely (Ungarn) warten auf den DTTB-Nachwuchs zwei weitere WTT-Contender-Turniere, bei denen Theresa Faltermeyer (U13) mit Rang zwei die beste Platzierung gelingt.

1.-7.11.: Das WTT-Karussell dreht sich beim Slovenia Hub mit weiteren Contender-Turnieren weiter. Die erste der beiden Veranstaltungen in Slowennien, in Lasko beendet Sabine Winter mit dem dritten Platz.

3.-7.1.: Das Viertelfinale der Champions League erreichen mit Borussia Düsseldorf, dem 1.  FC Saarbrücken, TTC Neu-Ulm und den Damen des ttc berlin eastside alle deutschen Mannschaften.

5./6.11.: Laura Kaim und Matthias Danzer heißen die Sieger des Top-48-Ranglistenturniers der Jugend 18 in Göttingen.

8.-14.11. Beim WTT-Turnier in Novo Mesto gehen die deutschen Teilnehmer im Einzel zwar leer aus, aber Nina Mittelham/Sabine Winter gelingt der Einzug in das Endspiel des Damen-Doppels.

9.11.: Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Verein DJK-SSV Ommerborn Sand und der Katholischen Grundschule Sand ist eine ganz besondere. Damit erreicht die Zahl der Teilnehmer an der Kampagne ‚Tischtennis: Spiel mit!‘ eine magische Marke: Es ist die 1.500 Kooperation seit dem Kampagnenstart in der Saison 2012/13 zwischen einer Schule und einem Verein.

10.-14.11.: Annett Kaufmann sorgt bei der U21-EM im belgischen Spa für eine große Überraschung. Nach den drei Erfolgen in der 15er-Klasse bei der Jugend-EM gewinnt die erst 15-Jährige als ETTU-Wildcard-Inhaberin im Einzel einen weiteren Europameister-Titel. Bronze geht außerdem an Franziska Schreiner. Beide haben sich damit einen persönlichen Startplatz bei der Individual-EM im kommenden Jahr erspielt.

23.-29.11: Im texanischen Houston findet die Einzel-WM erstmals auf dem amerikanischen Kontinent statt. Aus deutscher Sicht ist erneut auf Timo Boll Verlass, der trotz einer Bauchmuskelzerrung Bronze gewinnt und im Halbfinale nur mit 3:4 den zweiten Einzug eines DTTB-Spielers nach Eberhard Schöler ins WM-Endspiel verpasst. Außerdem überzeugt der in letzter Minute für den verletzten Dimitrij Ovtcharov nominierte Ruwen Filus mit dem Erreichen des Achtelfinals.

Vier der fünf zu vergebenen Titel sichert sich China: Olympia-Finalist Fan Zhendong wird erstmals Einzel-Weltmeister. Bei den Damen, die schon im Halbfinale unter sich sind, gewinnt Wang Manyu, die mit ihrer Endspielgegnerin Sun Yingsha auch im Doppel triumphiert. Gold im Mixed holen Wang Chuqin/Sun Yingsha. Das chinesisch-US-amerikanische Pingpong-Diplomatie-Mixed Lin Gaoyuan/Lily Zhang gewinnt Bronze. Älteste Medaillengewinnerin ist im Alter von 58 Jahren Luxemburgs Ni Xia Lian im Doppel an der Seite Sarah de Nutte mit Bronze.
Allein das Herren-Doppel wird ohne chinesische Beteiligung entschieden und endet mit einem sensationellen Erfolg der Schweden Mattias Falck/Kristian Karlsson.
Am Rande der WM wird die Schwedin Petra Sörling als Nachfolgerin des nicht mehr kandidierenden Thomas Weikert beim Annual General Meeting zur ITTF-Präsidentin gewählt. Die langjährige ITTF-Vizepräsidentin Finanzen war die einzige Kandidatin für das Amt. Die WM 2024 wird an Südkorea vergeben. Das Board of Directors beschließt den Video-Beweis.

27.11.: Olympiasieger Valentin Baus gewinnt die Wahl zum deutschen Para-Sportler des Jahres. Das Duo Thomas Brüchle/Thomas Schmidberger belegt in der Kategorie „Para-Team des Jahres“ den zweiten, die Bronzemedaillengewinner Björn Schnake und Thomas Rau den dritten Platz.

27./28.11.: Mit Matej Haspel (Jungen 15), Tom Schweiger (18) und Koharu Itagaki (Mädchen 15) sichern sich drei bayerische Nachwuchstalente den Sieg beim Top 24 der Jugend in Refrath. Die Konkurrenz der Mädchen 18 gewinnt Niedersachsens Mia Griesel.

Dezember

2.-8.12: Bei der Jugend-WM im portugiesischen Vila Nova de Gaia steht die Auslosung sehr in der Kritik. Der DTTB-Nachwuchs erreicht zwar oft das Viertelfinale, schafft durch das U15-Doppel Mia Griesel/Annett Kaufmann jedoch nur eine Silbermedaille. Bronze gab es zuvor für das Jungen-Team (U19) und für Griesel mit ihrem polnischen Partner Milosz Redzimski im U15-Mixed.

4.12.: Mit großer Mehrheit wird Thomas Weikert auf der DOSB-Mitgliederversammlung in Weimar zum Präsidenten gewählt.

4.-7.12.: Für Petrissa Solja und Patrick Franziska sind die WTT Cup Finals in Singapur schon nach der ersten Runde nach Niederlagen gegen Vize-Weltmeisterin Sun Yingsha und Weltmeister Fan Zhendong, die auch das Turnier gewinnen, beendet.

5.12.: Im Alter von 77 Jahren verstirbt mit Manfred Schäfer der langjährige Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Tischtennis-Bund und Chefredakteur des monatlichen Fachmagazins, das damals noch „deutscher tischtennis-sport“, „dts“ hieß.

7.-10.12.: Die Weltpremiere des nach langer Pause wieder auf deutschen Boden stattfindenden und drei Turniere umfassenden WTT Feeder in Düsseldorf gewinnt Benedikt Duda bei den Herren, während Sabine Winter bei den Damen Zweite wird und Franziska Schreiner/Tobias Hippler das Mixed für sich entscheiden.

11./12.12.: Beim 16. Bundestag in Frankfurt am Main wird erstmals in der 96-jährigen Geschichte des DTTB mit Claudia Herweg eine Frau als Präsidentin an die Spitze des Verbandes gewählt. Hans-Jürgen Hackenberg, der das Amt bereits von 2015 bis 2017 innehatte, wird neuer Vizepräsident Finanzen. Die übrigen Präsidiumsmitglieder werden in ihren Ämtern bestätigt bzw. wiedergewählt. Michael Geiger, der nach sechs Jahren als Präsident und zuvor fünf Jahren als Vizepräsident Finanzen nicht mehr für ein Amt im DTTB-Führungsgremium kandidierte, scheidet ebenso aus wie Jürgen Konrad nach zwei Legislaturperioden als Vize Finanzen.

Bei der Abstimmung über 38 Anträge ist unter anderem der Beschluss zur Ablösung des DTTB-Beirats durch den „Bundesrat“ als zweites Legislativorgan von Bedeutung. Daneben macht der Bundestag den Weg für die Turnierlizenz frei und genehmigt für den Dezember 2021 die Ausnahme beim Reservespieler-Status.

15.12.: Der Verband Deutscher Tischtennistrainer wählt den Cheftrainer des Deutschen Behindertensportverband, Volker Ziegler, zum „Trainer des Jahres“.

17.12.: Die nächste Corona-Welle wirft ihre Schatten voraus. Aufgrund der Verschlechterung der pandemischen Lage im Herbst und Winter können in einigen Bundesspielklassen nicht alle Hinrundenspiele fristgerecht ausgetragen werden. Das DTTB-Präsidium beschließt, dass die fehlenden Spiele noch bis zum 31. Januar ausgetragen werden können. Die Oberliga Mitte der Damen wird nur eine einfach Runde austragen, da in der Vorrunde bereits zu viele Spiele abgesetzt werden mussten. Auch in den Mitgliedsverbänden ist der Spielbetrieb vielerorts unterbrochen.

19.12.: Am Ende eines durch und durch erfolgreichen Jahres räumen Deutschlands Tischtennis-Asse auch bei den bundesweiten Wahlen zu den „Sportlern des Jahres“ ab. Bei der traditionellen, in weiten Teilen vom ZDF übertragenen Sportler-Gala im Kurhaus Baden-Baden kommen die DTTB-Herren, bei Olympia in Tokio mit Silber dekoriert, bei der Wahl von Deutschlands Sportjournalisten auf Platz drei. Dimitrij Ovtcharov wird in der Einzel-Wertung Vierter, Timo Boll Sechster. Jörg Roßkopf erhielt die Auszeichnung als "DOSB-Trainer des Jahres“. Annett Kaufmann goldenes Jahr 2021 wird mit dem Sonderpreis für die "Newcomerin des Jahres" honoriert. Damit ist sie die bislang jüngste Gewinnerin in der seit 2017 ausgelobten Kategorie.

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