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Starke Leistung, gute Laune: Das U15-Team verteidigte seinen Titel eindrucksvoll (Foto: Schillings)
Starke Teamleistungen / Im Einzelturnier die eine oder andere Chance nicht genutzt

JEM-Bilanz: "Können positiv in die Zukunft schauen"

MS 23.07.2024

Malmö. Die 66. Jugend-Europameisterschaften sind nach zehn Turniertagen beendet. Gestern kehrten die 18 deutschen Athleten aus Schweden in die Heimat zurück. Im Reisegepäck neben reichlich internationaler Erfahrung fünf glänzende Medaillen, verteilt auf das dreiteilige Farbspektrum, sowie reichlich internationale Erfahrung, die den Talenten bei den nächsten Titelkämpfen im Jahr 2025 im tschechischen Ostrava dienlich sein wird. Die schwedischen Gastgeber, die vom 22. bis 29. November auch zur Jugend-WM nach Helsingborg einladen und 2025 die U13-Europameisterschaften ausrichten, sorgten in den Baltiska Hallen mit einer erstmals bei einer Jugend-EM schmuck hergerichteten Hauptarena mit nur acht Tischen und hellblauem Spielboden sowie 16 weiteren Spieltischen in Halle zwei für ausgezeichnete Rahmenbedingungen. Sportdirektor Richard Prause und Vizepräsident Jugend Ralf Tresselt ziehen für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) die Bilanz dieser Titelkämpfe.

Gold, Silber und dreimal Bronze für den DTTB-Nachwuchs

Gold inklusive einer erfolgreichen Titelverteidigung gab es für die U15-Mädchen-Mannschaft mit Koharu Itagaki, der wegen einer Schulterverletzung nur eingeschränkt einsatzfähigen Josephina Neumann, Lisa Wang und Elisa Nguyen. Silber sicherte sich das um einen Platz gegenüber dem Vorjahr besserte U19-Team der Jungen mit Andre Bertelsmeier, Wim Verdonschot, Lleyton Ullmann, Manuel Prohaska und Matej Haspel. Bronze erkämpfte sich die gegenüber dem Vorjahr altersbedingt veränderte U19-Formation der Mädchen mit Mia Griesel, Lorena Morsch, Eireen Kalaitzidou, Melanie Merk und Lena Gottschlich. Im Einzelturnier gewann Koharu Itagaki erstmals Bronze und konnte wie im Vorjahr, damals in der Runde der besten Acht, nur von der späteren Europameisterin Hanka Kodetava (Tschechien) bezwungen werden. Medaille Nummer fünf, ebenfalls Bronze, ging an Mia Griesel, die wenige Wochen nach ihrem bestandenen Abitur im Doppelwettbewerb zusammen mit der neuen Einzel-Europameisterin Bianca Mei Rosu (Rumänien) auf dem U19-Siegerpodest stand.

Weitere acht Male standen Deutsche im Viertelfinale

Erwähnenswert, dass die beiden Niederlagen in den Halbfinalspielen des Individualturniers nur hauchdünn im Entscheidungssatz erfolgten. Zur Bilanz zählen außerdem acht weitere Resultate von Deutschen, die es bis in die Runde der besten Acht schafften und teilweise nur knapp am Gewinn von Edelmetall vorbeischrammten. Das Viertelfinale im Einzel erreichten Andre Bertelsmeier, Lorena Morsch (beide U19) und Lisa Wang (U15). Im Doppel fehlten Andre Bertelsmeier/Wim Verdonschot, der deutsch-spanischen Kombination Lleyton Ullmann/Berzosa (beide U19) sowie in der Altersklasse U15 Jonas Rinderer/Alexander Uhing und dem deutsch-italienischen Mixed Koharu Itagaki/Faso nur ein Sieg zum Sprung auf das Podest. Rinder und Uhing erreichten außerdem mit ihren ebenfalls erstmals für das Turnier nominierten Kollegen Ivo Quett und Lukas Wang das Viertelfinale im Teamwettbewerb.

Richard Prause: „Fünf Medaillen sind ein ingesamt gutes Ergebnis“

Sportdirektor Richard Prause und Ralf Tresselt, Vizepräsident Jugend, ziehen nach den Titelkämpfen von Malmö eine insgesamt erfreuliche EM-Bilanz für den Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB). Richard Prause bewertet bei seiner Einordnung das Abschneiden in den Turnierabschnitten differenziert: "Im Mannschaftswettbewerb haben wir mit Gold, Silber und Bronze ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Die souveräne Titelverteidigung der Mädchen 15 mit Koharu Itagaki, die zudem im Einzel Bronze gewann, Josi Neumann, Lisa Wang und Elisa Nguyen war eine starke Leistung und zeigt das vorhandene Potential dieser Mannschaft. Die U19-Jungen haben nach Bronze im Vorjahr mit dem Gewinn der Silbermedaille unter Beweis gestellt, dass sie einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben. Angeführt von Mia Griesel ist auch der dritte Platz im Teamwettbewerb der im Umbruch befindlichen Mädchen 19 ein gutes Resultat. Dazu kommt ein erfreulicher siebter Platz des neuformierten U15-Quartetts der Jungen, das noch keine EM-Erfahrung hatte. Unsere fünf Medaillen bei dieser JEM sind also ein insgesamt gutes Ergebnis. Wir hätten uns aber natürlich gewünscht, in den Einzelwettbewerben vielleicht die eine oder andere Chance noch besser zu nutzen."

Ralf Tresselt: „Niveau in Europa ist in der Spitze noch breiter geworden“

DTTB-Vizepräsident Jugend Ralf Tresselt fügt ergänzend hinzu: "Das Auftreten und Abschneiden unserer Jugend-EM-Mannschaft war insgesamt erfreulich und unser Resultat mit fünf Medaillen ist als wirklich gut einzustufen. Die souveräne Titelverteidigung der Mädchen 15 ist umso höher einzuschätzen, da die Mannschaft kompensieren konnte, dass Josi nur im Doppel einsatzfähig war. In den Einzelwettbewerben lief es aus verschiedenen Gründen nicht mehr so wie erhofft weiter. Leider gab es verletzungs- und krankheitsbedingt mehrere Ausfälle und auch sehr unglückliche Niederlagen, beispielsweise von Lisa im Viertelfinale im siebten Satz nach fünf Matchbällen gegen die spätere Finalistin Benjegard und von Koharu im Einzel-Halbfinale mit 10:12 im Entscheidungssatz gegen die alte und neue Europameisterin Kodetova. Trotzdem können sich die beiden Bronzemedaillen für Koharu und im Doppel für Mia sehen lassen. Insgesamt muss man aber sagen, dass das Niveau in Europa in der Spitze noch breiter geworden ist. Wenn man sich anschaut, wie viele verschiedene Nationen Medaillen gewonnen haben, sieht man, dass Medaillengewinne alles andere als Selbstläufer sind. Die meisten unserer Teilnehmer sind im kommenden Jahr weiterhin in ihrer Altersklasse startberechtigt. Auch deshalb können wir positiv in die Zukunft schauen und werden bei den nächsten Wettkämpfen wieder angreifen."

Das Aufgebot des DTTB bei den Europameisterschaften in Malmö

Spielerinnen und Spieler*

U15, Mädchen
Koharu Itagaki (Einzelspielbetrieb: TSV Bad Königshofen/Mannschaftsspielbetrieb: SV Schott Jena, Saison 2024/25 Mannschaftsspielbetrieb: TSV Dachau), Josephina Neumann (TV Okarben/ttc berlin eastside), Lisa Wang (1. FC Saarbrücken-TT/TK Anröchte), Bao Chau Elisa Nguyen (TTV Ettlingen/DJK Sportbund Stuttgart)

U19, Mädchen
Mia Griesel (Einzelspielbetrieb: TSV Lunestedt/ Mannschaftsspielbetrieb: MTV Tostedt, Saison 2024/25 Mannschaftsspielbetrieb: ttc berlin eastside), Eireen Kalaitzidou (Borussia Düsseldorf, Saison 2024/25: TuS Uentrop), Melanie Merk (TSV Dachau, Saison 2024/25: TTC Langweid), Lorena Morsch (TSV Langstadt), Lena Gottschlich (MTV Tostedt)

U15, Jungen
Ivo Quett (Post SV Mühlhausen), Jonas Rinderer (TV Ruhmannsfelden), Alexander Uhing (Hundsmühler TV, Saison 2024/25: TSV Lunestedt), Lukas Wang (1. FC Saarbrücken-TT/TTF Illtal)

U19, Jungen
Andre Bertelsmeier (1. FC Köln), Matej Haspel (Einzelspielbetrieb: SV DJK Kolbermoor/Mannschaftsspielbetrieb: TTC Bietigheim-Bissingen), Manuel Prohaska (SC Staig/TTC indeland Jülich), Lleyton Ullmann (TSV Sasel/1. FC Köln), Wim Verdonschot (BV Borussia Dortmund, Saison 2024/25: SV Union Velbert)

*Erklärung: Die Jugend-Europameisterschaften finden zwar in der neuen Saison (nach dem 1. Juli) statt, gehören aber zur abgelaufenen Spielzeit. Hat eine Spielerin bzw. ein Spieler den Verein gewechselt, sind daher alte und neue Klubs für Einzel- und ggf. Mannschaftsspielberechtigung aufgeführt.

Trainer/Betreuer
Lara Broich (Bundestrainerin Nachwuchskader 1 weiblich, U19), Jie Schöpp (Bundestrainerin Nachwuchskader 2 weiblich, U15), Dustin Gesinghaus (Bundestrainer Nachwuchskader 1 männlich, U19), Frank Schönemeier (Bundestrainer Nachwuchskader 2 männlich, U15), Dirk Wagner (Bundesstützpunktleiter), Richard Prause (Sportdirektor)

Physiotherapie
Maria Först (Neuss), Jan Kukuk (Düsseldorf)

Schiedsrichter
Michael Zwipp (Oberschiedsrichter), Frank Brunßen, Leon Helms, Simon Eiler, Steeven Schawe (Schiedsrichter)

Delegations-/Organisationsleiterin
Carina Beck (Nachwuchsleistungssportreferentin)

Vertreter des Präsidiums
Ralf Tresselt (Vizepräsident Jugend)

Social Media
Finley Heinze

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