München. Entschieden war die Wahl zum "Trainer bzw. Trainerin des Jahres" des Deutschen Olympischen Sportbundes bereits vergangenen Dezember, die Ehrung erfolgte nun heute im Rahmen der Europameisterschaften im Tischtennis in München. Der 51-jährige Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf ist der erste Coach aus dem Tischtennissport, der diesen seit dem Jahr 2006 vergebenen Preis verliehen bekommt. Bei den Damen hatte Ruder-Bundestrainerin Sabine Tschäge das Votum der Jury erhalten. Geehrt wurde heute in einem anderen Rahmen übrigens auch Jie Schöpp. Die ehemalige Nationalspielerin und Nachwuchs-Bundestrainerin erhielt beim Kongress der Europäischen Tischtennis-Union in Abwesenheit die Badge of Honour, die Ehrenplakette der ETTU, verliehen.
Thomas Weikert und Dirk Schimmelpfennig ehren Jörg Roßkopf
Die Ehrung von Jörg Roßkopf in der Rudi-Sedlmayer-Halle wurde von guten Bekannten vorgenommen, DOSB-Präsident Thomas Weikert und DOSB-Vorstand Leistungssport Dirk Schimmelpfennig, die als Präsident des DTTB und Sportdirektor/Trainer viele Jahre selbst den DTTB prägten. Thomas Weikert sagte: „Jörg Roßkopf zeichnet das Sportliche aus. Ob 1989 Doppel-Weltmeister mit Speedy Fetzner in Dortmund. Er ist ein ganz Großer des deutschen Tischtennis. Hinzukommen seine vielen großen Erfolge als Trainer. Es zeichnet ihn aber auch aus, dass er immer fair war und ist, ob als Spieler oder Trainer. Rossi, du hast die Ehrung hier voll verdient.“ Dirk Schimmelpfennig verwies unter anderem auf die große Bedeutung der Trainer und Trainerinnen für den Sport: „Der Athlet ist im Fokus, aber der Trainer hat eine Schlüsselrolle dabei. Ohne Trainer kann man keinen Leistungssport betreiben. In der Siegerliste des Trainers des Jahres seit 2006 sind nur Trainerlegenden verzeichnet. Heute kommt eine Trainerlegende einer legendären Generation hinzu. Wir haben uns die European Championships vor diesem phantastischem Publikum als Rahmen für die Ehrung des Trainers des Jahres 2021 ausgesucht.“
Jörg Roßkopf: Dank an die Trainerkollegen und das fantastische Team
Jörg Roßkopf freute sich bei der Übergabe über die Auszeichnung: "Das ist für mich eine wirklich besondere Auszeichnung. Als Trainer des Jahres stehe ich heute hier alleine, aber ich bedanke mich bei all meinen Trainerkollegen. Ohne sie wäre das nicht möglich. Ich bedanke mich auch bei unserer phantastischen Mannschaft. Wir Trainer geben ein paar Ratschläge, aber Ende stehen die Jungs alleine am Tisch." Roßkopf ergänzte: "Trainer des Jahres war ich zuvor ja schon einige Male im Tischtennissport. Nun aber sportartübergreifend als Trainer des Jahres des Deutschen Olympischen Sportbundes geehrt zu werden, ist eine sehr schöne Anerkennung. Auch weil die Jury mit Personen besetzt ist, die allesamt fast sämtlich aus dem Sportbereich kommen. Es zeigt auch das Standing, dass Tischtennis im deutschen Sport genießt."
Jörg Roßkopf war in seiner Aktivenkarriere selbst einer der weltbesten Tischtennisspieler. Der Linkshänder gewann 1992 in Barcelona im Doppel an der Seite von Steffen Fetzner die Silbermedaille, mit dem er auch 1989 in Dortmund Weltmeister geworden war. 1996 folgte in Atlanta Olympia-Bronze im Einzel. Seit 2010 coacht er Topstars wie Timo Boll, Dimitrij Ovcharov und Patrick Franziska zu zahlreichen Erfolgen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Bei den Olympischen Spielen in Tokio führte er das Team zu Silber und Dima Ovtcharov zu Bronze im Einzel.
156 Trainerinnen und Trainer umfasste das deutsche Olympia-Aufgebot für Tokio im Jahr 2021. Alle waren damit potenzielle Kandidaten bei der Trainer-Wahl. Entschieden hat das Votum für den Trainer und die Trainerin des Jahres eine hochkarätig besetzte Jury. Vorsitzende ist Uschi Schmitz, lange Jahre Hockey-Nationalspielerin und bis Anfang Dezember Vizepräsidentin Leistungssport im DOSB. Außerdem gehörten ihr an: Ulla Koch, Bundestrainerin Turnen, Barbara Rittner, Bundestrainerin Tennis, Hermann Weinbuch, Bundestrainer Nordische Kombination, Christian Ehrhoff (Eishockey) Jonathan Koch (Mitglied der Athletenkommission des DOSB und DOSB-Präsidiumsmitglied bis 3.12.2021), die Stiftung Deutsche Sporthilfe, Dr. Petra Tzschoppe, bis zum 3.12.2021 DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung sowie Dirk Schimmelpfennig, DOSB-Vorstand Leistungssport.
Die Liste der Preisträger
2021: Jörg Roßkopf (Tischtennis) und Sabine Tschäge (Rudern)
2020: Bernd Berkhahn (Schwimmen)
2019: Andreas Bauer (Skispringen)
2018: Detlef Uibel (Bahnrad)
2017: Jürgen Wagner (Beachvolleyball)
2016: Reiner Kießler (Kanu)
2015: Justus Wolf (Para-Ski alpin)
2014: Norbert Loch (Rodeln)
2013: Silvia Neid (Fußball) und Hermann Weinbuch (Nordische Kombination)
2012: Ralf Holtmeyer (Rudern) und Hans Melzer (Reiten, Vielseitigkeit)
2011: Markus Weise (Hockey)
2010: Uwe Müßiggang (Biathlon)
2009: Kim Raisner (Moderner Fünfkampf)
2008: Rolf-Dieter Amend (Kanu)
2007: Heiner Brand (Handball)
2006: Raimund Bethge (Bob)
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