Hilpoltstein. Juan Perez weist aktuell die beste Bilanz im Unterhaus-Team des TV 1879 Hilpoltstein auf. Der Spanier mag die Stimmung und den Teamzusammenhalt vor Ort. Ein Porträt.
Für seine 22 Jahre hat sich Juan Perez in Deutschland schon einen ziemlichen Namen in der Tischtennis-Community gemacht. Seit sechs Jahren spielt er in der Bundesrepublik, zuerst bei der badischen TTG Kleinsteinbach/Singen. Mit dem Verein spielte sich der spanische Youngster in die Regionalliga, wechselte dann erst für zwei Saisons zur DJK Sportbund Stuttgart, mittlerweile hat er seine sportliche Heimat außerhalb Baden-Württembergs gefunden: „Ich habe mich Hilpoltstein in der Saison 2023/24 angeschlossen, weil ich in einem Team spielen wollte, das in jedem Match alles gibt. Es hat sich einfach richtig angefühlt“, erklärt er rückblickend.
Das kommt in Mittelfranken gut an: „Juan hat eine tolle Entwicklung hingelegt“, sagt Abteilungsleiter Ulrich Eckert. Mit 12:2 weist er eine der besten Bilanzen der Liga auf, reiht sich neben den Devos-Brüdern oder Andre Bertelsmeier ein.
Tischtenniskarriere geht weit zurück
Perez stammt aus Spanien, hat dort in Tarifa, dem südlichsten Ort auf dem spanischen Festland, mit dem Tischtennis angefangen. „Ich habe eigentlich Tennis gespielt. Neben den Plätzen war ein Tischtennisverein, in den mein Bruder gegangen ist“, erinnert er sich. Perez kam dazu, und fand eine Leidenschaft für’s Leben. Es folgten die ersten regionalen und erfolgreichen Turniere, mit 13 war dann der erste große Schritt in der noch jungen Tischtennis-Karriere zu gehen: Perez wechselte in die 600 Kilometer entfernte Hauptstadt Madrid, um dort im Leistungszentrum zu trainieren. Spätestens seitdem dreht sich sein Leben hauptsächlich um den kleinen Plastikball. Kontinuierlich arbeitet Perez an seinem Ziel: „Ich möchte in einigen Monaten oder Jahren zu den besten 50 Spielern gehören“, erklärt er. Aktuell ist dafür noch ein gewisser Weg zu gehen, Perez rangiert auf Platz 172, unweit entfernt liegen bekannte Namen wie Andrei Istrate, Irvin Bertrand oder John Oyebode.
Erfolgreiches Jahr
Perez blickt auf ein für ihn sehr erfolgreiches Jahr zurück: Im Frühjahr hatte er die spanische Meisterschaft im Doppel gewonnen, beim Spain Masters hatte er sich mit einem Triumph über Alberto Lillo den Titel gesichert. Der starke Auftritt in der 2. Bundesliga passt da gut ins Bild. Dabei war er im Vorfeld gar nicht davon ausgegangen: „Ich wusste, dass es keine einfache Saison für uns werden würde. Aber wir haben alle unsere Stärken und ich weiß um mein Potenzial“, so der Wahl-Hilpoltsteiner.
Sein Verein residiert aktuell auf dem vierten Platz der 2. Bundesliga, das letzte Spiel der Vorrunde findet am 15. Dezember gegen den Mitfavoriten Saarbrücken II statt. Beim Heimspiel wird er dann wieder viele Fans begrüßen dürfen. Denn auch das Band mit den Menschen vor Ort sagt Perez besonders zu. „Ich mag die Verbindung zwischen uns Spielern und auch zu den Fans, die uns in jedem Spiel unterstützen.“