Erfurt. Die neuen Deutschen Meister der Altersklasse Jugend 19 im Mixed heißen Andre Bertelsmeier und Mia Griesel. Im ersten Finalspiel der TT-Finals setzten sie sich mit 3:1 gegen Eireen Elena Kalaitzidou und Wim Verdonschot durch. Es ist der Abschluss eines spielreichen Tages in den Erfurter Messehallen.
Letztes Jahr mussten sie sich im Finale noch Tom Schweiger und Naomi Pranjkovic geschlagen geben, nun haben es Andre Bertelsmeier und Mia Griesel geschafft. Im Finalspiel um den Mixed-Titel der Altersklasse Jugend 19 haben sich die beiden 18-Jährigen 3:1 gegen das Duo aus Eireen Elena Kalaitzidou und Wim Verdonschot durchgesetzt. Dabei stand das Match einer Fünf-Satz-Begegnung in nichts nach: Die ersten beiden Sätze entschieden Bertelsmeier und Griesel mit 11:3 und 11:7 für sich. Im dritten Satz gelang dann den Kontrahenten die zwischenzeitliche Trendwende – 11:9 für Verdonschot und Kalaitzidou. Endgültig holte die Partie die Zuschauenden aber im vierten Satz ab. Beide Seiten hatten mehrfache Satzbälle, letztlich ging das Match bei atemberaubender Ballgeschwindigkeit mit 15:13 zu Ende. Trotz des knappen Ergebnisses ist Wim Verdonschot mit der gezeigten Leistung zufrieden: „Wir haben uns sehr gut verkauft.“
Andre Bertelsmeier und Mia Griesel steckte unterdessen noch das knappe Halbfinale gegen Lorena Morsch und Noah Hersel in den Knochen, das haarscharf mit 16:14 im fünften Satz entschieden wurde. „Das Halbfinale war sehr knapp und deshalb war ich sehr nervös“, resümiert Mia Griesel. Die Niederlage aus dem letzten Jahr haben die beiden mit dem Meistertitel im Mixed nun endgültig überwunden.
Im zweiten Mixed-Halbfinale hatten sich Kalaitzidou und Verdonschot zuvor 3:1 gegen die bayerische Paarung Luna Brüller und Konrad Haase durchgesetzt. „In den Sätzen, die klar ausgegangen sind, haben wir keine Mittel mehr gefunden“, sagt Haase im Rückblick. Mit ihrer Leistung sind sie trotzdem sehr zufrieden. „Wir haben noch nie miteinander gespielt“, fügt Luna Brüller hinzu.
Mixed, Halbfinale
Mia Griesel/Andre Bertelsmeier - Lorena Morsch/Noah Hersel 3:2 (-6,8,-14,5,14)
Eireen Kalaitzidou/Wim Verdonschot - Luna Brüller/Konrad Haase 3:1 (5,-9,9,4)
Finale
Mia Griesel/Andre Bertelsmeier - Eireen Kalaitzidou/Wim Verdonschot 3:1 (3,7,-8,13)
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Tag der Schulen kommt gut an
Der gezeigte Sport ist nur ein kleiner Teil des breiten Rahmenprogramms, mit dem die TT-Finals in Erfurt aufwarten. Vor den Messehallen haben die Organisatoren ein Freigelände aufgebaut, bei dem verschiedene Tischtennis- und Geschicklichkeitsübungen absolviert werden können. Das kommt vor allem bei den über 200 Schülerinnen und Schülern gut an, die im Rahmen ihrer Klassenausflüge heute die Finals besucht haben. Einer von ihnen ist der 17-jährige Oliver, der selbst bereits seit sieben Jahren Tischtennis spielt. Er absolviert gerade ein Praktikum an einer Förderschule und ist mit seiner Klasse zu den Finals gekommen. „Der Wind hat etwas Probleme gemacht“, sagt er schmunzelnd über sein abgelegtes Sportabzeichen. Keine Erfahrung mit dem Schlägersport hat hingegen die elfjährige Mia, die sich an der Zielwand versucht.
In der Halle hat sich unterdessen Klaus Zerjeski auf den Rängen niedergelassen. Der Freizeitsportler spielt einmal pro Woche in einer kleinen Gruppe an der TU Ilmenau. Vom hohen Niveau der Spieler ist er begeistert: „Was hier im Tischtennis geleistet wird, ist sehr beeindruckend.“ Vor Zerjeskis Augen geht es im wahrsten Sinn des Wortes Schlag auf Schlag. Ist ein Spiel aus, folgt direkt ein neues Match. Natürlich kochen zwischenzeitlich auch mal die Gefühle hoch, vor allem dann, wenn es in den fünften Satz geht. So wie beim Match zwischen dem bayerischen Starter Akito Itagaki und dem thüringischen Talent Kaito Ishida. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich gegen Akito überhaupt Sätze hole“, sagt Ishida und erinnert sich an mehrere 0:3-Niederlagen gegen seinen aktuellen Gegner. Vor allem mental sei es herausfordernd gewesen.
Bertelsmeier und Neumann im Achtelfinale
Neben Spielerinnen und Spielern, die das erste Mal bei einer Jugend-DM aufschlagen, sind auch einige alte Hasen dabei. Mixed-Sieger Andre Bertelsmeier hat bereits dreimal in der Jugend 19 und einmal in der Altersklasse 15 gespielt. „Eine Deutsche Meisterschaft ist auch immer etwas Neues“, sagt der 18-Jährige. Mit seinen Einzel-Ergebnissen am ersten Tag ist er zufrieden, nach einer makellosen Vorrunde steht er mit einem 4:1-Sieg über Maximilian Dreher im Achtelfinale.
Ganz ohne Satzverlust hat das Josi Neumann geschafft. Sie hat mit einem 4:0-Sieg über Fatme El Haj Ibrahim den Tag abgeschlossen. „Ich habe heute gut gespielt und gebe morgen wieder mein Bestes“, sagt die 14-Jährige. Ein Alles-oder-Nichts-Spiel hatte unterdessen schon in der Vorrunde die bayerische Starterin Theresa Faltermaier im Spiel gegen die Baden-Württembergerin Paulina Friebe. Nach einer 3:0-Niederlage gegen Oleksandra Novokhatska musste ein Sieg für den Einzug in die Hauptrunde her. „Im ersten Spiel lief es leider nicht so gut. Ich bin dann aber von Spiel zu Spiel immer besser reingekommen“, stellt Faltermaier rückblickend fest. Ihr Erfolgsrezept gegen Friebe: Mehr Bewegung und ihr Glaube an sich selbst. Trotz des Erfolges war dann beim 2:3 in der Hauptrunde gegen Magdalena Hübgen Schluss.
Weiter geht es in der Altersklasse Jugend 19 am Freitag erst einmal mit dem Doppel, bevor die Viertel- und Halbfinals im Einzel anstehen. Ab 14:30 werden die beiden Finalspiele erwartet. Außerdem starten am Freitag die Leistungsklassen mit der Gruppenphase ins Turnier und die Altersklasse Jugend 15 greift ab 17 Uhr im Mixed und Doppel zum Schläger.
So geht es am Freitag weiter:
10:30 Uhr: Doppel-Achtelfinale Jugend 19
12 Uhr: Einzel-Viertelfinale Jugend 19
14:30 Uhr: Doppel- und Einzel-Finale Jugend 19
18 Uhr: Mixed-Achtelfinale Jugend 15
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Wenn in diesem Jahr die Deutschen Meister gesucht werden, ist alles viel größer als in den Vorjahren. Vom 13. bis 16. Juni sind in Erfurt die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren, der Jugend 15 und 19 sowie der Leistungsklassen mit den besten Spielerinnen und Spielern auf Verbands-, Bezirks- und Kreisebene am selben Ort vereint. Die Deutschen Tischtennis-Finals sind ein viertägiges Event in der Messe Erfurt mit insgesamt rund 500 Aktiven. Amateure gehen dann Tür an Tür bzw. Tisch an Tisch mit den Nationalmitgliedern im Jugend- und Erwachsenenbereich an den Start.
Es ist das große Treffen der Tischtennis-Familie, das nach der Premiere 2024 jährlich ausgetragen werden soll. Neben dem sportlichen Geschehen gibt es ein vielfältiges sportliches Mitmachprogramm für alle Zuschauerinnen und Zuschauer sowie Workshops und freitags die Summer Party mit DJ auf dem Außengelände. Ein weiteres Event veranstaltet die Landeshauptstadt des Freistaats Thüringen in der Turnierwoche selbst. Das seit 1975 jährlich stattfindende Krämerbrückenfest ist das größte Altstadtfest des Sportlandes und bietet ein buntes Programm rund um Kunst, Kultur, Unterhaltung und Kulinarisches. TT-Finals-Besucher können beide Highlights miteinander verbinden.
Tickets sind begehrt, aber noch verfügbar
Die TT-Finals finden in zwei Messehallen statt. Das Turnier startet am Donnerstag (13. Juni) mit der Klasse der Jugend 19 und endet am Sonntag (16. Juni) mit den Finalspielen der Jungen 15, der Leistungsklassen sowie der Asse bei den Damen und Herren. Der Kartenvorverkauf läuft sehr gut, noch sind aber Karten für alle vier Turniertage zu haben. Alle Informationen über das Turnier, das Rahmenprogramm und die Tickets unter www.tt-finals.de.