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Möchten zur WM nach Australien (von links): Benno Oehme, Felix Wetzel und Cedric Meissner (Foto: Steinbrenner)
Jungen-Team fehlt noch ein Sieg zur Australien-Reise / Mädchen wollen Platz 5 erreichen

Jugend-EM: Bronze in der Tasche und die WM vor Augen

Marco Steinbrenner 18.07.2018

Cluj-Napoca. „Wir wollen zur WM“, stellte Meng Fanbo bei den 61. Jugend-Europameisterschaften in Cluj-Napoca auch nach dem mit 1:3 verlorenen Halbfinale gegen Frankreich noch einmal klar. Um Anfang Dezember in Australien mitspielen zu dürfen, muss das deutsche Quintett allerdings am Donnerstag um 12 Uhr das Spiel um Platz 3 gegen Rumänien gewinnen. „Wir werden unser bestes geben“, sagt der Linkshänder. „Favorit sind wir in dieser Partie nicht“, ergänzt Bundestrainer Zhu Xiaoyong. Die Gastgeber mussten sich im zweiten Semifinale Russland mit 2:3 geschlagen geben.

Jungen: Sieg gegen Griechenland beschert dem Noch-Titelverteidiger Bronze

Sechs Stunden vor der Frankreich-Niederlage strahlten die Zhu-Schützlinge noch über das gesamte Gesicht. Im Viertelfinale wurde Griechenland mit 3:2 besiegt. Die Bronzemedaille war dem Team damit schon nicht mehr zu nehmen, da der dritte Platz aufgrund der WM-Qualifikation zwar ausgespielt wird, jedoch beide unterlegenen Halbfinalisten mit Bronze bedacht werden. Das Spiel gegen Griechenland nahm exakt den Verlauf, wie es die DTTB-Jungen im Vorfeld prognostiziert hatten. Einzel-Europameister Ioannis Sgouropoulos gewann sowohl gegen Meng Fanbo als auch gegen Kay Stumper (11:9 im fünften Satz). „Die Situation war nicht einfach, denn die übrigen drei Begegnungen mussten wir gewinnen“, ergänzte Zhu. Sowohl Stumper als auch Meng ließen Ioannis Damianis keine Chance und Cedric Meissner erwies sich an dritter Position spielend als Bank gegen Michail Diamantopoulos. „Diese Spiele wurde nicht nur am Tisch, sondern auch im Kopf entschieden“, stellte der Bundestrainer klar. „Mental hat sich meine Mannschaft sehr stark gezeigt.“

Im Halbfinale setzte sich dann aber der Favorit aus Frankreich durch. „Die Gegner stehen in der Rangliste deutlich vor meinen Spielern“, verrät Zhu Xiaoyong, der seinen Jungs nach der Niederlage überhaupt keinen Vorwurf machte. „Wir haben alles versucht und gut gespielt.“ Allerdings wollte der Coach eine Sache dann doch nicht unerwähnt lassen. „Einige kleine Chancen wurden nicht genutzt.“ Meng Fanbo ließ in der ersten Partie gegen Bastien Rembert im zweiten Durchgang Satzbälle ungenutzt. Gleiches galt auch für Cedric Meissner gegen Irvin Bertrand und später gegen Bastien Rembert. Den einzigen deutschen Sieg in der Vorschlussrunde feierte Kay Stumper mit einem 3:0 gegen Lilian Bardet. „Ich habe im Aufschlag-Rückschlag-Spiel viel variiert und bin insgesamt mit meiner Leistung sehr zufrieden.“ Zu diesem Fazit kam Meissner nun mal überhaupt nicht. „Mir sind zu viele einfache Fehler unterlaufen.“ Der Olympia-Teilnehmer stellte ferner fest, „dass ich im Vergleich zu den Vortagen besser spielte. Nur jetzt habe ich trotz der Leistungssteigerung verloren.“

Mädchen: Trotz der Viertelfinal-Niederlage enttäuschte das Weber-Team nicht

„Aserbaidschan ging als Favorit in die Partie. Meine Mannschaft hat sich gut gewehrt“, bilanzierte Bundestrainerin Dana Weber nach der 1:3-Niederlage im Viertelfinale gegen den Topfavoriten. Laura Tiefenbrunner sorgte für den einzigen deutschen Sieg. Die 16-Jährige setze sich nach anfänglichen Problemen und einem 0:6-Rückstand gegen Materialspielerin Zhou Chuyi noch mühelos mit 12:10, 11:4 und 11:5 durch. „Ich musste mich zunächst auf die Rückhand-Noppen meiner Gegnerin einstellen. Das klappte zum Glück sehr schnell und gut.“ Keinesfalls zufrieden zeigte sich Franziska Schreiner in ihrer Analyse. „Ich habe zu unkonzentriert gespielt und daraufhin sind mir viele leichte Fehler passiert“, sagte der Busenbacher Neuzugang nach den Vier-Satz-Niederlagen gegen Chen Xingtai und Einzel-Europameisterin Ning Jing. Auch Anastasia Bondareva musste sich Ning geschlagen geben. „Ich bin enttäuscht und mit meiner Vorstellung nicht zufrieden“, fand die Linkshänderin deutliche Worte. „Ich hatte einige Chancen. Leider habe ich sie nicht genutzt.“

Zu Beginn der Platzierungsrunde um die Positionen fünf bis acht feierte das DTTB-Team einen ungefährdeten 3:0-Sieg gegen die Slowakei. Tu Wenna kam zum zweiten Mal in Rumänien zum Einsatz und setzte sich nach Abwehr von drei Matchbällen im dritten Satz noch nach fünf Abschnitten gegen Olympia-Teilnehmerin Tatiana Kukulkova durch. Franziska Schreiner (3:1 gegen Natalia Grigelova) und Anastasia Bondareva (3:0 gegen Nikoleta Puchovanova) gaben sich ebenfalls keine Blöße. „Die Mannschaft hatte die Viertelfinal-Niederlage schnell und gut weggesteckt“, freute sich Weber, die mit ihren Schützlingen im Spiel um Platz fünf am Donnerstag um 10 Uhr abschließend gegen Serbien gefordert ist.

 

Die Endrundenspiele

Jungen
Finale (Donnerstag, 18.30 Uhr)
Russland - Frankreich

Spiel um Platz 3 (Donnerstag, 12 Uhr)
Deutschland - Rumänien

Halbfinale
Rumänien - Russland 2:3

Deutschland - Frankreich 1:3
Meng Fanbo - Bastien Rembert 0:3 (-8,-12,-8)
Cedric Meissner - Irvin Bertrand 1:3 (-8,8,-10,-7)
Kay Stumper - Lilian Bardet 3:0 (7,6,8)
Cedric Meissner - Bastien Rembert 1:3 (-10,-6,10,-7)

Viertelfinale
Rumänien - Belgien 3:1
Italien - Russland 1:3

Deutschland - Griechenland 3:2
Kay Stumper - Ioannis Damianis 3:1 (-3,6,6,6)
Meng Fanbo - Ioannis Sgouropoulos 0:3 (-5,-10,-5)
Cedric Meissner - Michail Diamantopoulos 3:1 (5,-9,3,0)
Kay Stumper - Ioannis Sgouropoulos 2:3 (-6,-7,4,8,-9)
Meng Fanbo - Ioannis Damianis 3:0 (6,6,10)
Bundestrainer Zhu Xiaoyong: „Wir wussten, dass die Nummer eins Griechenlands sehr stark ist. Das Achtelfinale gegen Schweden hat aber auch gezeigt, dass wir die beiden weiteren Spieler nicht unterschätzen durften. Die Situation war nicht so einfach, aber die Mannschaft hat gut gekämpft und sich mental stark präsentiert.“

Aserbaidschan - Frankreich 2:3

Achtelfinale
Rumänien - Spanien 3:1
Ungarn - Belgien 1:3
Italien - Dänemark 3:0
Schweiz - Russland 0:3
Schweden - Griechenland 2:3

Deutschland - Slowakei 3:0
Meng Fanbo - Jakub Zelinka 3:0 (3,10,4)
Kay Stumper - Stefan Peko 3:0 (10,9,9)
Cedric Meissner - Daniel Orac 3:1 (2,8,-8,8)
Bundestrainer Zhu Xiaoyong: „Wir haben normal gespielt und haben noch einige kleine Sachen zu verbessern. Gegen Griechenland müssen wir aufpassen. Nach dem überraschenden Sieg gegen Schweden haben sie Selbstvertrauen getankt. Das macht unseren nächsten Gegner noch gefährlicher.“

Polen - Aserbaidschan 2:3
Tschechien - Frankreich 0:3

Mädchen
Finale (Donnerstag, 18.30 Uhr)
Aserbaidschan - Russland

Halbfinale
Aserbaidschan - Frankreich 3:1
Russland - Rumänien 3:0

Platz 5/6 (Donnerstag, 10 Uhr)
Deutschland - Serbien

Platz 5 - 8
Deutschland - Slowakei 3:0

Wenna Tu - Tatiana Kukulkova 3:2 (-18,-4,10,7,9)
Franziska Schreiner - Natalia Grigelova 3:1 (4,-7,5,10)
Anastasia Bondareva - Nikoleta Puchovanova 3:0 (7,8,4)
Bundestrainerin Dana Weber: „Die Mannschaft hat die Niederlage zuvor im Viertelfinale gegen Aserbaidschan gut weggesteckt. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, denn schließlich gilt es Platz fünf zu erreichen.“

Polen - Serbien 1:3

Viertelfinale
Deutschland - Aserbaidschan 1:3

Anastasia Bondareva - Ning Jing 0:3 (-2,-8,-14)
Franziska Schreiner - Chen Xingtai 1:3 (-4,9,-9,-5)
Laura Tiefenbrunner - Zhou Chuyi 3:0 (10,4,5)
Franziska Schreiner - Ning Jing 1:3 (9,-9,-9,-7)
Bundestrainerin Dana Weber: „Aserbaidschan war der Favorit und wir haben uns gut gewährt. Am Ende hat die bessere Mannschaft gewonnen. Wir wollen nun versuchen, die bestmögliche Platzierung zu erreichen.“

Slowakei - Frankreich 1:3
Polen - Russland 1:3
Rumänien - Serbien 3:2

Achtelfinale
Aserbaidschan - Kroatien 3:0

Deutschland - Slowenien 3:0
Franziska Schreiner - Katarina Strazar 3:2 (-8,-7,9,4,9)
Anastasia Bondareva - Aleksandra Vovk 3:1 (-10,4,8,9)
Laura Tiefenbrunner - Lea Paulin 3:0 (8,9,7)
Bundestrainerin Dana Weber: „Wir haben verdient gewonnen. Franziska hat sich nach ihrem hohen Rückstand hervorragend in das Spiel zurückgekämpft. Auch Anastasia hat eine sehr starke Leistung gezeigt. Der Punkt von Laura war sicher. Gegen Aserbaidschan haben wir nun nichts zu verlieren. Wir können nur gewinnen.“

Slowakei - Weißrussland 3:1
Niederlande - Frankreich 1:3
Polen - Spanien 3:0
Türkei - Russland 0:3
Rumänien - Tschechien 3:0
Italien - Serbien 0:3

Die DTTB-Vorrunden- und Play-off-Spiele der Jungen und Mädchen

Jungen
Gruppe C
Deutschland - Ungarn 3:0
Cedric Meissner - Patrik Juhasz 3:2 (2,-5,3,-7,3)
Meng Fanbo - Csaba Andras 3:1 (-2,9,8,10)
Kay Stumper - Oliver Both 3:2 (-9,9,-9,3,9)

Deutschland - Russland 1:3
Cedric Meissner - Lev Katsman 0:3 (-8,-7,-11)
Meng Fanbo - Vladimir Sidorenko 2:3 (-16,12,-11,3,-8)
Kay Stumper - Maksim Grebnev 3:1 (6,-5,8,10)
Cedric Meissner - Vladimir Sidorenko 0:3 (-6,-9,-10)

Deutschland – Tschechien 3:0
Cedric Meissner - Radim Bako 3:0 /7,4,8)
Kay Stumper - Tomas Martinko 3:0 (5,7,5)
Meng Fanbo - Frantisek Onderka 3:1 (-7,5,7,6)

Mädchen
2. Play-off-Runde
Deutschland - Ukraine 3:1
Anastasia Bondareva - Veronika Hud 1:3 (-8,7,-6,-9)
Franziska Schreiner - Anastasiya Dymytrenko 3:1 (3,-8,2,6)
Laura Tiefenbrunner - Yaroslava Prykhodko 3:1 (-11,11,4,8)
Franziska Schreiner - Veronika Hud 3:0 (7,4,6)

1. Play-off-Runde
Deutschland - Tschechien 0:3
Franziska Schreiner - Anezka Ilcikova 2:3 (-8,2,6,-6,-5)
Anastasia Bondareva - Zdena Blaskova 1:3 (-7,8,-8,-9)
Sarah Mantz - Gabriela Stepanova 2:3 (-18,11,12,-8,-7)

Gruppe D
Deutschland - Frankreich 2:3
Franziska Schreiner - Leili Mostafavi 1:3 (-9,-2,9,-10)
Wenna Tu - Lucie Gauthier 1:3 (-10,-6,4,-10)
Anastasia Bondareva - Isa Cok 3:1 (-10,11,11,9)
Franziska Schreiner - Lucie Gauthier 3:2 (6,-4,5,-11,6)
Wenna Tu - Leili Mostafavi 1:3 (-6,-3,7,-6)

Deutschland - Spanien 1:3
Franziska Schreiner - Alba Fernandez 3:0 (4,3,2)
Laura Tiefenbrunner - Ana Garcia 0:3 (-9-4,-8)
Sarah Mantz - Andrea Perez 1:3 (-14,-7,6,-6)
Franziska Schreiner - Ana Garcia 2:3 (-6,8,8,-3,-9)

Deutschland – Rumänien 3:2
Anastasia Bondareva - Andreea Dragoman 2:3 (1,-10,-9,7,-6)
Franziska Schreiner - Tania Plaian 2:3 (-4,-9,8,11,-7)
Sarah Mantz - Andreea Hudusan 3:0 (6,8,7)
Franziska Schreiner - Andreea Dragoman 3:1 (11,-10,8,3)
Anastasia Bondareva - Tania Plaian 3:0 (4,1,8)

Die Spiele an den Tischen 1 und 2 im Livestream

Die Ergebnisse im Team-Wettbewerb

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