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Die DTTB-Mädchen sind an Position drei gesetzt und wollen sich für die WM qualifizieren (Foto: Steinbrenner)
18 Nachwuchstalente fliegen am Freitag nach Tschechien / Quintett feiert JEM-Premiere

Jugend-EM: Medaillenchancen für DTTB-Teams in Ostrava

Marco Steinbrenner 06.07.2019

Frankfurt am Main. Die Koffer sind gepackt. 18 Nachwuchstalente des Deutschen Tischtennis-Bundes fiebern förmlich den 62. Jugend-Europameisterschaften im tschechischen Ostrava entgegen. Am Freitag macht sich die DTTB-Delegation auf zum bedeutendsten Turnier dieses Kontinents, das vom 7. bis 16. Juli stattfindet. Mit Yuki Tsutsui, Dominik Jonack, Jele Stortz, Mia Griesel und Tom Schweiger nimmt ein Quintett erstmalig an der Veranstaltung teil.

Mädchen: Weber-Schützlinge streben eine Medaille und die WM-Qualifikation an

Hinter Russland und Polen sind die DTTB-Mädchen an Position drei gesetzt. „Wir wollen eine Medaille“, verriet Bundestrainerin Dana Weber nach dem letzten Vorbereitungslehrgang in Düsseldorf. Mit mindestens Platz drei würden Franziska Schreiner, Laura Tiefenbrunner, Sophia Klee, Anastasia Bondareva und Yuki Tsutsui gleichzeitig die Fahrkarte zu den Jugend-Weltmeisterschaften lösen, die vom 24. November bis 1. Dezember in Bangkok (Thailand) stattfinden werden. „Wir dürfen keinen Kontrahenten auf die leichte Schulter nehmen“, stellt Weber klar. „Unser Team ist sehr ausgeglichen besetzt. Franziska Schreiner ist die Spitzenspielerin. Die weitere Aufstellung mache ich jeweils vom Gegner abhängig.“ In der Vorrunde warten Tschechien (mit der U18-Europaranglistenzweiten Zdena Blaskova), die „sehr gefährliche“ Türkei sowie die Niederlande. Für Schreiner und Tiefenbrunner ist es die vierte und altersbedingt gleichzeitige letzte JEM-Teilnahme. Debütantin Tsutsui scheidet ebenfalls aufgrund ihrer 18 Jahre aus. Sowohl Klee (Jahrgang 2002) als auch Bondareva (2003) dürfen noch weiter im U18-Bereich spielen. „Wir verstehen uns untereinander ausgezeichnet“, berichtet Anastasia Bondareva. „Das ist eine gute Voraussetzung, um eine erfolgreiche JEM zu spielen.“

Jungen: Nur zwei Spieler sind aus dem Bronze-Team des Vorjahres übrig geblieben

Nach dem Titelgewinn vor zwei Jahren in Guimares und der Bronzemedaille 2018 in Cluj-Napoca muss Bundestrainer Zhu Xiaoyong mit seiner Jungen-Mannschaft diesmal kleinere Brötchen backen. Aus dem erfolgreichen Team des Vorjahres sind mit Kay Stumper und Felix Wetzel (kam nicht zum Einsatz) nur zwei Akteure übrig geblieben. Sowohl Kirill Fadeev als auch Daniel Rinderer schnupperten bereits Erfahrungen bei einer Jugend-Europameisterschaft, während Dominik Jonack völliges Neuland betritt. „In der Gruppe sollten wir gegen die Slowakei und Rumänien nicht so große Probleme haben“, blickt Zhu optimistisch in die Zukunft. Doch mit Frankreich, hinter Russland an Position zwei eingestuft, wartet in der Vorrunde noch ein ganz dicker Brocken. „Das Erreichen des Viertelfinales wäre ein gutes Ergebnis“, stellt der Bundestrainer klar. Stumper sowie Fadeev sind gesetzt. Dahinter kann Zhu Xiaoyong taktisch aufstellen. Rinderer (Rechtshänder), Jonack (Abwehrspieler) sowie der nach seiner schweren Knieverletzung wiedergenesene Wetzel (Linkshänder) besitzen unterschiedliche Systeme. Einen enormen Leistungssprung legte Dominik Jonack in den vergangenen fünf Monaten hin. Nach seinem zweiten Platz beim Top 12-Bundesranglistenfinale im Februar in Lehrte tauchte der Niedersachse erstmals auf internationalem Parkett auf und erreichte sowohl bei den Polish als auch Spanish Open jeweils das Einzel-Achtelfinale. „Ich lasse alles auf mich zukommen und setze mich nicht unter Druck. Meine Form ist gut. Deshalb hoffe ich auf Einsätze im Team-Wettbewerb.“

Schülerinnen: Mia Griesel rückt für die verletzte Sarah Rau in das Team

Bis zuletzt hatte Sarah Rau gehofft, in Ostrava ihr Debüt bei einer Jugend-EM feiern zu dürfen. Doch dann musste die Abwehrspielerin nach einer abschließenden Untersuchung beim Arzt am Dienstag ihren Start absagen. Die Hessin war beim ersten Vorbereitungslehrgang umgeknickt und hatte sich eine Außenbandverletzung zugezogen. Mia Griesel wurde von Bundestrainerin Lara Broich nachnominiert. Naomi Pranjkovic, Annett Kaufmann und Jele Stortz standen bereits zuvor fest. Das junge DTTB-Team, bis auf Pranjkovic dürfen die drei übrigen Schülerinnen noch zwei weitere Jahre im U15-Bereich aufschlagen, ist hinter Rumänien, Russland, Frankreich und Koratien an Nummer vier gesetzt. „Unser Ziel ist es schon, eine Medaille zu gewinnen“, stellt die Bundestrainerin Klar. „Dafür muss die gesamte Mannschaft aber sehr gut spielen und fokussiert sein.“ Zunächst einmal gehe es darum, Gruppensieger zu werden. „Kroatien und Tschechien besitzen eine starke Nummer eins, gegen die Naomi und Annett allerdings auch schon gewonnen haben.“ JEM-Debütantin Stortz wird von Broich als „Doppeljoker“ bezeichnet, denn das Talent aus dem Schwarzwald gewann in dieser Saison sowohl mit Kaufmann als auch mit Pranjkovic auf internationaler Ebene schon Medaillen. „Wir streben das Viertelfinale an. Dann liegt es an uns. Das Potential ist da. Wenn alles stimmt, wird es interessant“, merkte Lara Broich mit einem Augenzwinkern in Richtung Siegerpodest an. Die Spielerinnen selbst reisen mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen nach Tschechien. „Wenn wir alle unser bestes geben, haben wir eine gute Chance auf eine Medaille“, sagt Annett Kaufmann. Auch Naomi Pranjkovic hält Edelmetall „durchaus für möglich. Allerdings müssen wir eine Topleistung zeigen.“

Schüler: Als Gruppensieger eine vermeintlich günstige Ausgangsposition sichern

Bundestrainerin Eva Jeler schaut nur kurz auf die Auslosung des Team-Wettbewerbs. „Vier Mannschaften sind vor uns gesetzt und Frankreich ebenso wie wir nur von Position fünf bis acht. Das sagt schon alles.“ In der Gruppenphase warten Belgien, Polen und die Ukraine. Gegen den vermeintlichen Favoriten aus Belgien trat das DTTB-Team in dieser Saison noch nicht an. „Polen ist sehr ausgeglichen besetzt und zäh zu spielen“, weiß Jeler. „Diese Mannschaft spielt von Turnier zu Turnier besser.“ Mike Hollo, Felix Köhler, Vincent Senkbeil und JEM-Neuling Tom Schweiger blicken der Konkurrenz trotzdem sehr zuversichtlich entgegen. „Die Jungs werden von Tag zu Tag besser. Sie spielen mehr mit dem Kopf als noch Anfang Juni oder während der Saison“, so Jeler. Das gesamte Team habe „echte Fortschritte“ gemacht. „Ich traue uns den Gruppensieg zu“, verkündet Köhler voller Selbstvertrauen. „Allerdings müssen alle natürlich gut spielen. Wir schauen von Runde zu Runde“, ergänzt der deutsche Meister. DM-Finalist Senkbeil, der bei der JEM-Generalprobe in Polen den zweiten Platz im Einzel belegte, stellt klar, „dass der Gruppensieg für die Auslosung der Finalrunde sehr wichtig sein kann. Dann wären wir an Nummer vier gesetzt.“ Hollo blickt nicht mehr auf die Jugend-EM 2018 zurück, als der 15-Jährige im Einzel die Bronzemedaille gewann. „Ein neues Turnier beginnt und ich bin recht gut in Form.“ Und Schweiger? „Ich habe mich sehr über meine Nominierung gefreut und kann ohne Druck aufspielen.“

Die Vorrundenspiele der DTTB-Mannschaften

Jungen
Deutschland – Rumänien, Sonntag 9.00 Uhr
Deutschland – Frankreich, Sonntag 15.30 Uhr
Deutschland – Slowakei, Montag 13.20 Uhr

Mädchen
Deutschland – Türkei, Sonntag 11.10 Uhr
Deutschland – Tschechien, Sonntag 17.30 Uhr
Deutschland – Niederlande, Montag 9.00 Uhr

Schüler
Deutschland – Ukraine, Sonntag 13.20 Uhr
Deutschland – Belgien, Sonntag 19.30 Uhr
Deutschland – Polen, Montag 11.10 Uhr

Schülerinnen
Deutschland – Litauen, Sonntag 9.00 Uhr
Deutschland – Kroatien, Sonntag 15.30 Uhr
Deutschland – Tschechien, Montag 15.30 Uhr

Das DTTB-Aufgebot in Ostrava

Spieler und Spielerinnen

Mädchen
Anastasia Bondareva (Einzelspielbetrieb: VfR Fehlheim/Mannschaftsspielbetrieb: SV DJK Kolbermoor), Sophia Klee (SC Niestetal/TuS Bad Driburg), Franziska Schreiner, Laura Tiefenbrunner (TSV Schwabhausen), Yuki Tsutsui (NSU Neckarsulm/TuS Bad Driburg)

Jungen
Kirill Fadeev (VfR Fehlheim/BV Borussia Dortmund), Dominik Jonack (Hannover 96), Daniel Rinderer (FC Bayern München), Kay Stumper (SSV Ulm 1846/TTC Neu-Ulm), Felix Wetzel (TTC Wiener Neustadt, Österreich) 

Schülerinnen
Mia Griesel (TSV Lunestedt), Annett Kaufmann (SV Böblingen), Naomi Pranjkovic (SV DJK Kolbermoor), Jele Stortz (DJK Offenburg)

Schüler
Mike Hollo (SV 1963 Riedering/1. FC Saarbrücken TT), Felix Köhler (TSG Kaiserslautern), Tom Schweiger (DJK Altdorf/FC Bayern München), Vincent Senkbeil (TSV Wrestedt-Stederdorf/SV Bolzum)

Betreuer-Team

Trainer und Trainerinnen
Eva Jeler (Cheftrainerin Nachwuchs und Bundestrainerin Schüler)
Dana Weber (Bundestrainerin Mädchen)
Zhu Xiaoyong (Bundestrainer Jungen)
Lara Broich (Bundestrainerin Schülerinnen)
Tamara Boros (DTTZ-Trainerin)Jaroslav Kunz (Assistenztrainer)

Physiotherapeutinnen
Anna Wienen
Annette Zischka

Psychologe
Christian Zepp

Organisationsleitung
Carina Beck

Vertreter des Präsidiums
Ralf Tresselt (Vizepräsident Jugendsport)

Schiedsrichter
Anja Beja-Pütz
Stephan Kramer
Thomas Schwark
Gudrun Wenzel

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Fotos
Marco Steinbrenner

Die 62. Jugend-Europameisterschaften in Ostrava auf der ETTU-Homepage

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