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Die Jungen starten als Titelverteidiger (Foto: Steinbrenner)
DTTB-Teams starten mit unterschiedlichen Zielen im rumänischen Cluj-Napoca

Jugend-EM: Vorfreude pur bei den 18 Talenten

Marco Steinbrenner 13.07.2018

Frankfurt/Cluj. Die Vorfreude steht den 18 Nachwuchshoffnungen des DTTB förmlich ins Gesicht geschrieben. Nach drei intensiven Vorbereitungslehrgängen freuen sich die neun Jungen und Mädchen sichtlich darauf, dass die 61. Jugend-Europameisterschaften am Sonntag endlich losgehen. Der Saisonhöhepunkt findet vom 15. bis 24. Juli im rumänischen Cluj-Napoca statt. Für acht Talente ist es die erste EM-Teilnahme.

Jungen: Nur zwei „Golden Boys“ sind altersbedingt noch dabei

An die 60. Auflage, die vor einem Jahr im portugiesischen Guimares ausgetragen wurde, können sich Cedric Meissner und Meng Fanbo noch ganz genau erinnern. Nach einem zähen Turnierverlauf gewann das Duo zusammen mit Tobias Hippler und Gerrit Engemann überraschend die Goldmedaille im Team-Wettbewerb. Sowohl Hippler als auch Engemann stehen altersbedingt nicht mehr zur Verfügung, sodass Bundestrainer Zhu Xiaoyong personell reagieren musste. Hinter Meissner, der am heutigen Freitag seinen 18. Geburtstag feiert, und Meng wurden Kay Stumper, Debütant Benno Oehme sowie Felix Wetzel nominiert. Das DTTB-Quintett ist an Nummer sechs gesetzt und trifft, wie schon im Vorjahr, in einer Neuauflage des EM-Endspiels bereits in der Gruppenphase auf Russland. Die weiteren Gegner sind Ungarn und Tschechien.

„Wir haben eine ausgeglichene Mannschaft“, sagt Zhu und macht keinesfalls ein Geheimnis daraus, dass die Teams auf den Positionen eins bis vier mit Rumänien, Frankreich, Russland sowie Italien „stärker sind als wir“. Als Ziel gibt der Bundestrainer das Erreichen des Viertelfinals aus. „In der Vorbereitung wurde sehr hart trainiert. Es muss alles passen, denn in diesem Feld gibt es sehr viele gute Teams.“ Mit dem Sprung unter die letzten Acht gibt sich Cedric Meissner allerdings nicht zufrieden. „Diesmal muss die WM-Qualifikation das Ziel sein“, sagt der deutsche Meister. Voraussetzung ist mindestens der dritte Platz. „Die Konkurrenz spielt unverändert, während wir im Vergleich zum EM-Triumph zwei Spieler verloren haben. Das macht die Sache nicht einfacher.“ Meng Fanbo präsentiert sich „ziemlich optimistisch, dass wir etwas raushauen können. Ich möchte eine Medaille und im Dezember zur WM nach Australien.“

Mädchen: Starke Konkurrenz wartet bereits in der Vorrunde

Es ist eine Hammer-Gruppenphase für Franziska Schreiner, Laura Tiefenbrunner, Sarah Mantz, Wenna Tu und Anastasia Bondareva: Die Schützlinge von Bundestrainerin Dana Weber treffen auf die an Platz vier (Rumänien) und fünf (Frankreich) eingestuften Teams. Dritter Gegner ist Spanien. „Wir haben eine sehr schwere Gruppe erwischt“, sagt Schreiner. „Trotzdem bin ich positiv gestimmt, denn mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung können wir gegen beide Teams gewinnen.“ Nach Platz neun im Vorjahr möchte Tiefenbrunner diesmal bis in das Viertelfinale kommen. „Das Ziel ist zwar schon die Qualifikation für die WM, doch das wird sehr schwer.“

Die Bundestrainerin hat ein „ausgeglichen besetztes Team“ für die Titelkämpfe in Rumänien nominiert. Drei Vorbereitungslehrgänge standen auf dem Programm. Davon wurde der erste gemeinsam mit der französischen Nationalmannschaft durchgeführt. „Als wir den Termin ausmachten, stand die Auslosung noch aus“, so Weber, für die Franziska Schreiner als Spitzenspielerin in Cluj-Napoca das Quintett anführen wird. Außer Sarah Mantz verfügen alle Mädchen bereits über JEM-Erfahrung. Anastasia Bondareva, seit heute 16 Jahre jung, war in Guimaraes mit drei gewonnen Medaillen (Silber im Einzel, Gold im Doppel mit Sophia Klee und Bronze im Mixed an der Seite von Daniel Rinderer) die erfolgreichste DTTB-Teilnehmerin und startet nun altersbedingt erstmals im U18-Bereich. „Die Form aller Spielerinnen ist noch steigerungsfähig“, beobachtete Dana Weber beim letzten Lehrgang in Düsseldorf.

Schüler: Ein 14-Jähriger und drei EM-Debütanten

Eine Woche vor Turnierbeginn gab es bei den DTTB-Schülern noch eine kurzfristige personelle Änderung: Für Jeromy Löffler hat das Trainer-Team den 14-jährigen Vincent Senkbeil nachnominiert. Löffler blieb bei den abschließenden Vorbereitungslehrgängen unter den Erwartungen, während Senkbeil den Großteil der Vorbereitung als vorsorglicher Ersatzmann hoch motiviert mit absolviert hatte und für seinen Einsatz bereit ist. Senkbeil betritt ebenso wie Hannes Hörmann und Felix Köhler EM-Neuland. Lediglich Mike Hollo, der auch im nächsten Jahr in Ostrava noch altersbedingt im U15-Bereich an den Start gehen darf, hat bereits eine Jugend-Europameisterschaft hinter sich.

„Die Jungs sind alle noch sehr ruhig am Tisch. Ich hoffe, dass sie ab Sonntag aus sich herausgehen“, sagt die Cheftrainerin Nachwuchs und Bundestrainerin Eva Jeler und wünscht sich zunächst das Erreichen des Viertelfinals. „Danach schauen wir weiter.“ Das DTTB-Quartett nimmt Setzungsplatz acht ein und trifft bereits in der Vorrunde auf den Topfavoriten Frankreich. Die weiteren Gegner sind Ungarn und Portugal. „Wir wollen Platz eins oder zwei belegen, um damit direkt im Achtelfinale zu stehen“, verrät Hörmann. „Die Stimmung ist gut bei uns im Team. Wenn wir stark spielen und alles geben, können wir sowohl Ungarn als auch Portugal schlagen." Deutlich anders sehen die Voraussetzungen gegen Frankreich aus. „Das wird eine ganz schwere Aufgabe“, sagt Hollo, der als aktuell stärkster Deutscher im Einzel an Position neun eingestuft ist. Das Quartett fiebert dem ersten Spiel am Sonntag um 8 Uhr gegen Portugal bereits entgegen. Hannes Hörmann spricht von einer „im positiven Sinne nervösen Vorfreude“, während Felix Köhler nicht verschweigt, „ein wenig Eisen zu haben. Aber ich fühle mich gut, und mit meiner Form bin ich auch zufrieden.“

Schülerinnen: Sophia Klee mit 15 Jahren schon das dritte Mal dabei

Sie ist zwar erst seit gut zwei Monaten 15 Jahre jung, doch wenn es um die Anzahl der Teilnahmen an den Jugend-Europameisterschaften geht, betritt Sophia Klee schon lange kein Neuland mehr. Bereits zum dritten Mal startet das Talent aus Niestetal bei einer JEM. „Sophia hat die meiste Erfahrung und befindet sich diesmal in einer anderen Position“, erklärt Bundestrainerin Lara Broich. „Sie nimmt die Rolle als Führungsspielerin an.“ Schließlich schnuppern Leonie Berger, Naomi Pranjkovic und die erst zwölfjährige Annett Kaufmann erstmalig Europameisterschaftsluft. „Die Spielerinnen sind hoch motiviert und brauchen sich vor keinem Gegner zu verstecken“, stellt Broich klar und zog ein sehr zufriedenes Fazit nach der intensiven Vorbereitung. „Die Vier haben sehr, sehr gut trainiert und sind als Team während dieser Zeit noch stärker zusammen gewachsen. Auch die Stimmung ist super.“ In der Team-Konkurrenz geht es zunächst nach Ansicht der Bundestrainerin darum, die Setzung zu erfüllen. Das DTTB-Quartett nimmt Position sechs ein und trifft in der Vorrunde auf Litauen, die Ukraine und die Türkei. „Wenn wir einen guten Tag haben und jeder voll dabei ist, können wir sehr viel erreichen“, sagt Klee. „Das Viertelfinale oder sogar eine Medaille sind dann durchaus möglich.“ Ähnlich sieht es auch Kaufmann. „Die Gruppe ist machbar. Wenn wir richtig gut spielen, ist sogar Gold möglich. Allerdings hat Russland drei gute Spielerinnen.“

Das DTTB-Aufgebot in Cluj-Napoca

Spielerinnen und Spieler

Mädchen
Anastasia Bondareva (Mannschaftsspielbetrieb: TV Busenbach / Einzelspielbetrieb: VfR Fehlheim), Franziska Schreiner (TV Busenbach), Sarah Mantz, Laura Tiefenbrunner (beide TSV Schwabhausen), Wenna Wu (NSU Neckarsulm)

Jungen
Cedric Meissner (TuS Celle), Fan Bo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Benno Ohme (Post SV Mühlhausen), Kay Stumper (SV Salamander Kornwestheim), Felix Wetzel (FC Bayern München)

Schülerinnen
Leonie Berger (Borussia Düsseldorf), Annett Kaufmann (TTC Bietigheim-Bissingen), Sophia Klee (TuS Bad Driburg / SC Niestetal), Naomi Pranjkovic (SV DJK Kolbermoor)

Schüler
Mike Hollo (TuS Fürstenfeldbruck), Hannes Hörmann (TV Hilpoltstein), Felix Köhler (TSG Kaiserslautern), Vincent Senkbeil (TuS Lachendorf)

Betreuer-Team

Trainerinnen und Trainer
Richard Prause (Sportdirektor)
Eva Jeler (Cheftrainerin Nachwuchs und Bundestrainerin Schüler)
Dana Weber (Bundestrainerin Mädchen)
Zhu Xiaoyong (Bundestrainer Jungen)
Lara Broich (Bundestrainerin Schülerinnen)
Tamara Boros (DTTZ-Trainerin)
Jens Ruland (Assistenztrainer)

Physiotherapeutinnen
Maria Först 
Jenny Jung

Organisationsleitung
Jürgen Ahlert / Carina Beck

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Fotos
Marco Steinbrenner

Schiedsrichter
Rainer Hoffmann
Lothar Jander

Die Jugend-EM auf der ETTU-Webseite

Zur Auslosung im Team-Wettbewerb

Zur JEM-Website des Veranstalters

 

Rückblick: Die DTTB-Medaillen in Guimaraes 2017

Gold: Jungen-Mannschaft, Sophia Klee/Anastasia Bondareva (Schülerinnen-Doppel)

Silber: Wenna Tu (Schülerinnen-Einzel), Cedric Meissner/Simon Soderlund (Schweden/Jungen-Doppel)

Bronze: Anastasia Bondareva (Schülerinnen-Einzel), Jennie Wolf/Luisa Säger (Mädchen-Doppel), Anastasia Bondareva/Daniel Rinderer (Schüler-Mixed)

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