Berlin/Frankfurt. Beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“, an dem beim Frühjahrsfinale in der vergangenen Woche die besten Schulen im Tischtennis, Badminton, Basketball, Gerätturnen, Handball, Volleyball sowie den paralympischen Sportarten Goalball, Para Tischtennis und Rollstuhlbasketball an den Start gingen, außerdem ging auch diesmal wieder erfolgreich ein Tag der Schulen über die Tische. Der wohl kurioseste Titelgewinn im Tischtennis gelang der Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach. Erstmals wurde von den Wettbewerben in allen Sportarten auch ein Livestream angeboten.
Fünf neue Bundessieger / Hessen holt fünf von vier möglichen Medaillen
Insgesamt 64 Mannschaften, die sich bei den jeweiligen Landesentscheiden durchgesetzt hatten, spielten am Mittwoch und Donnerstag vergangener im Horst-Korber-Sportzentrum bei Mädchen und Jungen in zwei Altersklassen um den Titel des Bundessiegers. Parallel dazu ermittelten zehn Teams beim Bundesfinale "Jugend trainiert für Paralympics" ihre beste Schule. Die Medaillen an den JtfP-Gewinner, die Bauhausschule Cottbus, die Mädchen von der Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach, die Jungen vom Lessing-Gymnasium Düsseldorf (beide Wettkampfklasse II) die Mädchen von der Regelschule Schwarza sowie die Jungen vom Domgymnasiums Fulda (beide Wettkampfklasse III) wurden vom Tischtennis-Paten und fünfmaligen Paralympics-Champion Jochen Wollmert übergeben.
Kuriosum durch die Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach
Nun zu Hessens Erfolgsgeschichte, die das Kuriosum von fünf Medaillen bei eigentlich nur vier möglichen wahr machte. Die Schülerinnen der Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach nutzten eine Chance zum Titelgewinn, die sie eigentlich gar nicht hatten, da in den vier Wettbewerben regulär - normalerweise - nur die vier Landessieger zugelassen sind. Und für Hessen waren folgende vier Schulen auf Landesebene bereits für das Bundesfinale qualifiziert: die Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt am Main (WK II Mädchen), die Lichtbergschule Eiterfeld (WK III Mädchen), die Albert-Einstein-Schule Schwalbach am Taunus (WK II Jungen) und das Domgymnasium Fulda (WK III Jungen).
Doch auch bei JtfO keine Regel ohne Ausnahme: Denn gelegentlich kommt es vor, dass ein Bundesland in einzelnen Wettkampfklassen oder Sportarten das eigene Startrecht zurückzieht. In dem Fall wird der offene Startplatz durch eine Schule aus einem der 15 übrigen Bundesländer besetzt. Da Mecklenburg-Vorpommern nun in der WK II der Mädchen kein Team nach Berlin entsandte, wurde auf Basis einer Landesliste die Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach für das Frühjahrsfinale nachnominiert, die im hessischen Landesfinale Platz zwei hinter der Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt am Main belegt hatte. Erst vor gut zwei Wochen erfuhr die Mannschaft aus Lauterbach, dass sie als „Lucky Loser“ ins Turnier gerutscht war und nutzte dann in Berlin die Chance beim Schopfe, die sie ursprünglich nicht hätte haben sollen. Im Endspiel stellten die Lauterbacherinnen das Landesergebnis auf den Kopf und bezwangen im Finale die favorisierte Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt am Main mit 5:3 Eine kleine Sensation. „Wir hatten hier nichts zu verlieren. Wir hatten den psychologischen Vorteil auf unserer Seite, weil wir nicht Erstplatzierte des Landes waren und der Druck dadurch eher auf der Carl-von-Weinberg-Schule lag“, erklärte Betreuerin Kirsten Muche unmittelbar nach dem Finale den Erfolg der Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach.
Damit ist die hessische Erfolgsgeschichte des Bundesfinals 2023 aber noch nicht ganz zu Ende erzählt. Denn während in der WK II die Mädchen aus Lauterbach und Frankfurt den Bundessieg für Hessen unter sich ausmachten, kämpften zeitgleich auch die übrigen drei hessischen Schulen, die beim Frühjahrsfinale im Tischtennis vertreten waren, um Medaillen. Für Hessen, das mit zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze kräftig abräumte, gab es noch einen zweiten Titel. Die Jungen des Domgymnasiums Fulda besiegten im Finale der WK III das Wagenburg Gymnasium Stuttgart aus Baden-Württemberg. In der WK III der Mädchen setzte sich die thüringische Regelschule Schwarza gegen die Lichtbergschule Eiterfeld (Hessen) durch. In der WK II der Jungen ging der Titel des Bundessiegers an das Lessing-Gymnasium Düsseldorf, das sich im Endspiel mit 5:2 gegen das Gymnasium am Rothenbühl Saarbrücken behauptete. Bei Jugend trainier für Paralympics setzte sich Bauhausschule Cottbus im Endspiel gegen die Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd durch.
Tag der Schulen auch diesmal wieder ein voller Erfolg
Einen großen Ansturm erlebte auch in diesem Jahr wieder einen Tag nach dem Ende der Bundesfinalspiele der vom DTTB im Horst-Korber-Sportzentrum angebotene Tag der Schulen, bei der mehr 300 Jungen und Mädchen der 3. bis 6. Klassen an die Tischtennis-Tische gingen. Den Löwenanteil mit rund 50 Prozent der Teilnehmer stellte die Friedrich-Drake-Grundschule, aber auch die Askanier Grundschule, die Teltow-Schule, die Erwin-von-Witzleben-Grundschule, Schinkel-Grundschule sowie Sachsenwald-Grundschule hatten mit ihren Schülerinnen und Schülern viel Spaß beim Tischtennis. Aufgrund des Andrangs wurden die Teilnehmenden in zwei Gruppen über den Vormittag verteilt. Marita Bugenhagen, die Leiterin des Referats Breitensports, freute sich über den neuerlichen Erfolg beim Tag der Schulen: "Alle Kinder erlebten eine Einführung in den Tischtennissport, konnten am Tischtennis-Roboter spielen, hatten Spaß beim Rundlauf und außerdem viel Zeit und Platz für freies Spiel, da wir beim Tag der Schulen noch alle 56 Tischtennis-Tische nutzen konnten, die an den Vortagen beim Bundesfinale 'Jugend trainiert für Olympia und Paralympics' im Einsatz waren. Auch die Lehrkräfte haben sich mit viel Freude beim Tag der Schulen eingebracht."
JTFO & JTFP: Der größte Schulsportwettbewerb der Welt
Seit nunmehr 1969 ist "Jugend trainiert für Olympia" aus dem Schulsport nicht mehr fortzudenken und hat sich seitdem zum größten Schulsportwettbewerb der Welt entwickelt. Tischtennis ist seit 1981 Bestandteil von JTFO, 2012 wurde "Jugend trainiert" um JTFP erweitert.
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