Frankfurt/Main. Vor der Behandlung der Anträge werden die Delegierten beim 19. Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) am Samstag einen Grundsatzbeschluss zur Implementierung des Safe-Sport-Codes im Tischtennissport fassen. Der Code ist ein neues Muster-Regelwerk, das der Deutsche Olympische Sportbund mit wissenschaftlicher und juristischer Expertise für den organisierten Sport ausgearbeitet hat. Er ist eine Vorlage, die allen Sportvereinen und -verbänden dabei hilft, jegliche Form von interpersonaler Gewalt in ihrer Organisation noch effektiver bekämpfen sowie Täter und Täterinnen im Sport konsequenter sanktionieren zu können. Damit trägt jeder Verein und jeder Verband dazu bei, den Sport für alle sicherer zu machen.
DTTB will Digitalisierung vorantreiben
Der DTTB-Vorstand will die Digitalisierung des zehntgrößten olympischen Spitzenverbands weiter vorantreiben. Ein weiterer Schritt: Der Spielberichtsbogen auf Papier soll in den Bundesspielklassen ab Juli 2025 der Vergangenheit angehören. Ab der neuen Saison könnte es nur noch den digitalen Spielbericht über die WebApp nuScore geben. Voraussetzung ist jedoch die Finanzierbarkeit der Programmierung, die zuvor noch geklärt werden muss.
Bei einem Antrag des Präsidiums handelt es sich um eine Formalie, die allerdings große Relevanz hat: Die neue Datenschutzordnung muss in der seit diesem Jahr gültigen Satzung verankert werden.
Jugend-Ergänzungsspieler: Abschaffung zugunsten bestehender Regelung
Der Ausschuss Leistungssport von DTTB-Vizepräsidentin Heike Ahlert beantragt gemeinsam mit dem Ressort Wettspielordnung die Abschaffung des Status „Jugend-Ergänzungsspieler“ (JES). Die Regelung soll in der „Spielberechtigung für den Erwachsenenspielbetrieb“ (SBEM) aufgehen. Der Grund: Während im Einzelspielbetrieb die wichtigen Fragen der Haftung, Versicherung und Aufsichtspflicht für Minderjährige durch die Turnierlizenz geregelt sind, wurden die gleichen Lücken im Mannschaftsspielbetrieb deutlich. Im Rahmen der Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten, die für die Erteilung der SBEM notwendig ist, werden diese (versicherungs-)rechtlichen Pflichten geregelt. „Alles, was die JES-Regelung konnte, kann die SBEM viel besser“, so die Antragsteller.
Wahlfreiheit bei Turnierlizenz zwischen Stamm- und Zweitverein
Darüber hinaus fordern die Gremien gemeinsam, dass Aktive, die auch für einen zweiten Verein spielberechtigt sind, ab dem 1. Juli 2025 entscheiden können, ob sie ihre Turnierlizenz für ihren Stammverein oder für den Zweitverein wahrnehmen. Bisher werden die Turnierlizenzen zwingend für den Stammverein ausgeübt. Die bisher starre Zuordnung hatte wiederholt vor allem bei der Zuordnung der Senioren zu dem Verein, der die Spielberechtigung für den Erwachsenenspielbetrieb erteilt, für Kritik gesorgt.
In der Regel ist die Bindung an den Verein größer, für den die Spielerinnen und Spieler im Erwachsenenbereich auf Punktejagd gehen. Auftritte in der Seniorenmannschaft eines anderen Vereins werden in der Regel als nachrangig betrachtet. Die aktuelle Regelung wirkt sich auch für die Qualifikation zu Meisterschaften auf höherer Ebene aus, für die der Verein im Seniorenbereich ausschlaggebend ist.
Bundesranglistenturnier: Reduzierung der Teilnehmerzahl bei Jugend 19
Das Ressort Jugendsport möchte auf Wunsch der Jugendwartetagung die zweite Stufe des DTTB-Ranglistenzyklus ändern. Die Konkurrenz Jugend 15 soll wie bisher mit 24 Teilnehmenden ausgetragen werden, die Konkurrenz Jugend 19 jedoch nur noch mit jeweils 16 Spielerinnen und Spielern.
Schiedsrichter: Einheitliche Vergütung erneut im Fokus
Das Ressort Schiedsrichter stellt wie im vergangenen Jahr eine Reihe von Anträgen unter anderem zur einheitlichen Vergütung der Unparteiischen in den Bundesspielklassen der Damen und Herren sowie bei den Pokalmeisterschaften.