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So möchten sich die Langstädterinnen auch in der neuen Saison freuen können, v.l. Chantal Mantz, Petrissa Solja, Tanja Krämer, Franziska Schreiner (Bild: Roscher).
Sonntagsspiele in der 1. Bundesliga Damen: SV Böblingen - SV DJK Kolbermoor, TTG Bingen/Münster-Sarmsheim - TSV Langstadt

Kolbermoor in Böblingen gefordert, später Langstädter Saisoneinstieg in Bingen

Dr. Stephan Roscher 13.10.2022

Böblingen. Nach der WM-Pause meldet sich die 1. Bundesliga Damen wieder zu Wort. Und das mit zwei hoch interessanten Sonntagspartien, bei denen Prognosen kaum möglich zu sein scheinen. Die SV Böblingen empfängt in Topbesetzung den SV DJK Kolbermoor, der nochmals auf seine neue Nummer eins verzichten muss. Die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim freut sich auf ihr erstes Heimspiel und möchte den Fans und Sponsoren Toptischtennis gegen Späteinsteiger TSV Langstadt bieten.

 

Sonntag, 10.30 Uhr: SV Böblingen – SV DJK Kolbermoor

Letzte Saison sah es lange bescheiden aus für die SV Böblingen, bis dann in der Rückrunde – nicht zuletzt zweier Neuverpflichtungen – der Knoten platzte und man in einem furiosen Schlussspurt sogar noch die Play-offs erreichte. Diese Saison soll alles anders werden, da möchte man - Lin Chia-Hsuan und Leonie Hartbrich sind an Bord geblieben – von Anfang an eine gute Rolle in Europas Topliga spielen. Zwar unterlag man zum Auftakt nicht unerwartet bei Rekordchampion ttc berlin eastside mit 2:6, musste da aber auf Annett Kaufmann verzichten, die letzte Woche mit dem deutschen Nationalteam Bronze bei der WM in China holte. Am Sonntag im ersten Heimspiel der Punktrunde gegen das starke, ambitionierte Team aus Kolbermoor wird man dagegen in Bestbesetzung an die Tische gehen – Qianhong Gotsch, Annett Kaufmann, Lin Chia-Hsuan und Leonie Hartbrich sind angekündigt.

„Alle Spielerinnen sind fit. Das konnte ich bei drei von ihnen beim Montags-Training in der BBG-Arena selbst beobachten", berichtete SVB-Manager Frank Tartsch. Die vierte war zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Heimflug. 34 Stunden insgesamt dauerte die Rückreise für Annett Kaufmann von der Tischtennis-WM im chinesischen Chengdu. Erst am Dienstagmorgen landete die deutsche Delegation nach Zwischenstopp in Singapur in Frankfurt. „Bleibt zu hoffen, dass Annett bis Sonntag gut erholt ist und Kolbermoor Paroli bieten kann zusammen mit Qianhong Gotsch, Lin Chia-Hsuan und Leonie Hartbrich“, lesen wir in der aktuellen Pressemitteilung der SVB.  „Die 23-Jährige war für Ungarn ebenfalls bei der WM dabei. Mit ihren respektablen zwei Siegen bei drei Niederlagen schaffte sie es mit ihrem Team bis ins Achtelfinale.“ Böblingen gibt ebenfalls im Vorfeld bekannt, dass am Sonntag Sönke Geil und Ingo Gotsch für das Coaching zur Verfügung stehen werden. 

Eine enge umkämpfte Partie scheint vorprogrammiert zu sein, zumal der Gast aus Oberbayern noch immer nicht in Topbesetzung antreten kann und auch in Böblingen auf Defensiv-Ass Linda Bergström verzichten muss.  

Auch für Kolbermoor ist es erst das zweite Saisonspiel. Im ersten trennte man sich mit einem Remis vom TTC 46 Weinheim. Kristin Lang, Solomiya Brateyko, Svetlana Ganina und Naomi Pranjkovic kamen damals zum Einsatz. Die Aufstellung könnte auch diesmal ähnlich aussehen, aber auch Laura Tiefenbrunner wäre eine Option im hinteren Paarkreuz.

„Ich denke, dass das Spiel in beide Richtungen gehen kann“, so die Einschätzung von Michael Fuchs, Trainer und Abteilungsleiter des SV DJK. „Wenn Böblingen komplett spielen wird, wovon ich ausgehe, sind sie, wie man in der letzten Rückrunde gesehen hat, wirklich stark. Beide Mannschaften haben sowohl sehr erfahrene als auch sehr junge Spielerinnen in der Mannschaft – ich bin gespannt, wie die jeweiligen Partien ausgehen werden.“ Fuchs erklärt auch, weshalb Linda Bergström noch nicht mitmischen kann: „Wir hatten eigentlich mit Linda für dieses Spiel geplant, da sie aber für das WTT Champions Turnier in Macao nachgerückt ist und dort spielen “muss“, kann sie leider nicht dabei sein. Für Linda ist es verständlicherweise sehr wichtig, dass sie in Macao spielen kann, da es dort viele Weltranglistenpunkte und Preisgeld zu gewinnen gibt. Für uns als Verein ist das aufgrund der Kurzfristigkeit, wie auch schon beim ersten Saisonspiel, eher eine Hiobsbotschaft gewesen.“

 

Sonntag, 14.00 Uhr: TTG Bingen Münster-Sarmsheim – TSV Langstadt

Als letzter der acht Bundesligisten starten am Sonntag auch die Damen des TSV Langstadt in die Bundesligasaison 2022/23. Dabei reist man zur TTG Bingen-Münster-Sarmsheim. 90 Kilometer und eine Landesgrenze liegen zwischen Langstadt und Bingen, die Vereine kennen sich gut. Man könnte von einer Partie mit derbyartigem Charakter sprechen oder auch „nur“ von einem Nachbarschaftsduell.

Bingen ist relativ schwer einzuschätzen. Zum einen haben die Rheinhessen einen relativ großen Kader, sodass man nie weiß, mit wem sie antreten werden. Zum anderen hat Bingen sich zielgerichtet verstärkt. Die Neuzugänge konnten beim ersten Saisonspiel in Weinheim trotz der 2:6-Niederlage ihres Teams zeigen, dass sie echte Verstärkungen sind.

Zur genauen Aufstellung äußert sich im Vorfeld keiner der beiden Vereine. Bei Langstadt dürfte man schon froh sein, wenn Tanja Krämer wieder an den Tisch gehen kann, die bereits einmal in der 2. Mannschaft mit Erfolg zum Einsatz kam. Mit Spitzenspielerin Petrissa Solja scheint aufgrund ihrer hartnäckigen Rückenverletzung eher noch nicht zu rechnen zu sein, und wenn sie käme, wäre ihr Trainings- und Wettkampfrückstand enorm. Hongkong-Ass Minnie Soo, so kann man zumindest im Vorfeld mutmaßen, dürfte wohl noch nicht zur Verfügung stehen.

Bingen, das zweimal in Folge die Play-offs verpasst hat, aber auch schon dreimal Vizemeister war, dürfte gerade beim ersten Heimauftritt der Saison den Fans und Sponsoren den kompletten Kader präsentieren wollen. Da ist mit einer hochkarätigen Aufstellung zu rechnen, die die beiden spielstarken Zugänge Elena Kuzmina und Lea Rakovac umfasst. Aber auch die beiden jungen Inderinnen Diya Chitale und Archana Girish, beide mit Langstädter Vergangenheit, könnten jetzt, nach der WM in China, vor Ort sein und zum Einsatz kommen. Mit Peter Engel, einem der besten Kenner des Damen-Tischtennis überhaupt, steht ein neuer Cheftrainer beim Gastgeber am Rande der Bande. Engel kennt auch die Langstädter Asse mitsamt ihren Stärken und Schwächen sehr genau.

„Obwohl unsere Mannschaft das erste Auswärtsspiel der neuen Saison gegen den durch mehrere Neuzugänge verstärkten Gegner aus Weinheim verloren hatte, zeigte das neuformierte Team in dieser Begegnung eine ansprechende und kämpferische Leistung“, sagt Bingens Vorstandsmitglied Joachim Lautebach. „Auch in der kommenden Partie ist unser Team Außenseiter. Trotzdem werden die Spielerinnen versuchen, an die gezeigten Leistungen im Spiel gegen Weinheim anzuknüpfen und der Langstädter Mannschaft Paroli zu bieten. Spannende und hochklassige Spiele sind jedenfalls wieder zu erwarten. Was die Aufstellung betrifft, entscheidet sich diese erst kurz vor dem Spiel.“

„Das wird sicher ein schweres Spiel für uns“, meint Langstadts Sportlicher Leiter Manfred Kämmerer. „Für Bingen ist es das erste Heimspiel der Saison, da werden sie vor ihren Fans extrem motiviert sein. Wir wollen einen guten Saisonstart hinlegen und das bedeutet, nach Möglichkeit auch Punkte mitzunehmen.“ Zum Saisonziel seines TSV sagt Kämmerer: „Uns ist natürlich klar, dass es sehr schwer wird, so eine tolle Saison wie die letzte zu wiederholen oder sogar zu toppen. Dazu muss immer alles optimal verlaufen und man muss vor allem von Verletzungen verschont bleiben, was aktuell leider nicht der Fall ist. Trotz allem wollen wir auf jeden Fall wieder in die Play-offs. Das sind einfach die Highlight-Spiele schlechthin. Diese Stimmung wollen wir wieder mitnehmen und werden alles dafür tun, dies zu erreichen.“

 

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