Straubing. Die erst elfjährige Koharu Itagaki und der zwei Jahre ältere Friedrich Kühn von Burgsdorff haben das Top 48 Jugend 15 in Straubing gewonnen. Während der NRW-Liga-Akteur Kühn von Burgsdorff vom Post SV Gütersloh zum Kreis der Turnierfavoriten beim Bundesranglistenturnier zählte, spielte sich die Bad Königshofenerin Itagaki völlig unerwartet nach vorne – und gab zudem in neun Begegnungen lediglich zwei Sätze ab, beide im Finale gegen die Niedersächsin Maja Kloke, gegen die sie einen 1:2-Satzrückstand noch in einen Sieg verwandelte. „Das ist schon wirklich sensationell, dass eine so junge Spielerin dieses Turnier in dieser Weise gewinnt“, staunte selbst Bayerns Leistungssportreferentin und ehemalige Weltklassespielerin Krisztina Toth auf der ByTTV-Website. Platz drei ging an Hessens Laura Klimek (TTC Salmünster 1950), die sich mit 3:0 gegen Amy Judge vom TTVN (Spvg. Oldendorf) durchsetzte.
Zwar war er überraschend, komplett aus dem Nichts kam Itagakis Sieg bei ihrem bayerischen Heimspiel nicht. Die Tochter des Cheftrainers der TTBL-Mannschaft des TSV Bad Königshofen, Koji Itagaki, hatte zuvor schon mit Turniersiegen beim bayerischen Top 10 der Mädchen 15 und beim Top 16 der Damen sowie beim Niedersachsen-Grand-Prix aufhorchen lassen. Im Jahr 2018 hatte die damals Achtjährige souverän das Bundesfinale der mini-Meisterschaften gewonnen.
WTTV-Duell der Topgesetzten im Jungen-Finale
Bei den Jungen war es ein WTTV-internes Duell der beiden Topgesetzten im Finale, in dem Friedrich Kühn von Burgsdorff Chris Andersen mit 3:1 besiegte. Dritter wurde Bayerns Matej Haspel (SV DJK Kolbermoor), der im Spiel um Bronze in fünf Sätzen TTBW-Talent Mahmoud El Haj Ibrahim vom VfL Herrenberg niederrang. Im Halbfinale hatte Matej den späteren Turniersieger an den Rand einer Niederlage gebracht, indem er sich die Durchgänge eins und zwei mit 11:6 und 21:19 sicherte und Kühn von Burgsdorff in Satz vier in die Verlängerung zwang.
Zur Corona-Prävention waren zwar keine Zuschauer zugelassen, es gab jedoch zwei Livestreams, die von Freunden, Familie und Vereinen der Teilnehmenden rege genutzt wurden. Einen bot Durchführer TTC Straubing an, der andere lief über den WTTV, sodass es beide parallel laufenden Endspiele live via YouTube zu sehen gab.
Viel Lob für Durchführer TTC Straubing
Für den Gastgeber-Klub gab es viel Lob für die Spielbedingungen, Unterkunft, Verpflegung und die kleinen Dinge rundum das Turnier von DTTB, vom Bayerischen Tischtennis-Verband, für den Präsident Konrad Grillmeyer vor Ort war, und vom Oberbürgermeister der Stadt Straubing, Top-48-Schirmherr Markus Pannermayr. Auch mit den Livestream-Zahlen war der TTC zufrieden. „In der Spitze hatten wir am Samstag 100 Zuschauer gleichzeitig im Stream", berichtete der Vorsitzende des TTC Straubing, Florian Stögmüller bei bttv.de. "Wir bieten diesen Service sehr gerne an, auch vor dem Hintergrund, dass keine Zuschauer zugelassen waren und so die Angehörigen ihren Nachwuchs sehen konnten."
Das Top 48 in Bayern war das erste Nachwuchsturnier auf Bundesebene seit Beginn der Pandemie vor mehr als eineinhalb Jahren. Gleichzeitig war es der Auftakt zu den nationalen Veranstaltungen der Spielzeit 2021/22.
Mädchen 15, Finale
Koharu Itagaki – Maja Kloke 3:2 (-8,11,-7,10,4)
Spiel um Platz drei
Laura Klimek – Amy Judge 3:0 (11,11,6)
Halbfinale
Maja Kloke – Amy Judge 3:1 (10,7,-7,4)
Koharu Itagaki – Laura Klimek 3:0 (5,9,6)
Jungen 15, Finale
Friedrich Kühn von Burgsdorff – Chris Andersen 3:1 (8,-9,6,3)
Spiel um Platz drei
Matej Haspel – Mahmoud El Haj Ibrahim 3:2 (-8,-6,2,8,8)
Halbfinale
Chris Andersen – Mahmoud El Haj Ibrahim 3:0 (7,5,5)
Friedrich Kühn von Burgsdorff – Matej Haspel 3:2 (-6,-19,4,10,7)