Anzeige
Siegesfreude beim TSV Langstadt, v.l. Anne Bundesmann, Trainer Thomas Hauke, Alena Lemmer, Monika Pietkiewicz, Petrissa Solja (hinten: Teammanager Manfred Kämmerer). Bild: Dr. Stephan Roscher.
Petrissa Solja und Monika Pietkiewicz brillieren

Langstadt gewinnt in Busenbach und springt auf Platz 4

Dr. Stephan Roscher 16.12.2018

Die vorletzte Partie der Vorrunde ist gespielt. Mit 6:3 setzte sich Aufsteiger TSV Langstadt beim TV Busenbach durch und schob sich durch seinen zweiten Saisonsieg mit ausgeglichenem Punktekonto in der Tabelle noch an Kolbermoor und Anröchte vorbei – alle drei weisen 7:7 Zähler auf. Beim Sieger überragten Petrissa Solja und Monika Pietkiewicz.

 

TV Busenbach – TSV Langstadt 3:6

Vor 120 Fans, darunter circa 50 Schlachtenbummler aus Langstadt, hatten die Hessinnen den entscheidenden Vorteil im hinteren Paarkreuz, wo Busenbach kein Punkt gelang. Monika Pietkiewicz (3:0 gegen Franziska Schreiner und Lisa Lung) und Janina Kämmerer (3:1 gegen Lung) spielten sehr stark und nutzten konsequent ihre Chancen.

Auf der Spitzenposition überragte bei Langstadt einmal mehr Petrissa Solja, die Jessica Göbel und Tanja Krämer keine Chance ließ. Nur in einem Satz ging es eng zu, doch Krämer konnte im ersten Durchgang eine 10:7-Führung gegen die Weltranglisten-28. nicht ins Ziel bringen. Da beide Busenbacherinnen gegen Alena Lemmer erfolgreich waren und man sich in den Doppeln 1:1 trennte – Krämer/Göbel punkteten für den TVB, Solja/Lemmer für den Gast – hieß es nach zweieinhalb Stunden 6:3 für Langstadt, dessen Fans die Spielerinnen für die tolle Vorrunde feierten.

Ausgelassen war auch die Stimmung bei den Langstädter Spielerinnen. „Meine erste Halbrunde in Langstadt zusammen mit diesen tollen Mädels hat mir riesig Spaß gemacht“, freute sich Petrissa Solja. „Und ein besonders Lob verdienen unsere Fans, die auch heute wieder so zahlreich mitgekommen sind und uns so toll unterstützt haben.“ Die 24-jährge Pfälzerin ergänzt: „Ich denke, dass auch meine persönlichen Leistungen gut waren – und die beiden Spiele gegen Hongi Gotsch und Kristin Lang, die ich verloren habe, waren sehr knapp. Ich hätte beide auch gewinnen können.“ Mit dem Sieg in Waldbronn krönte ihr Team eine starke Vorrunde. „Wir haben heute ziemlich gut gespielt und einen wichtigen Schritt in Richtung Play-offs gemacht“, so Solja. „Mein Spiel gegen Tanja (Krämer) war nicht so einfach. Wir kennen uns gut und trainieren auch öfters miteinander. Sie spielt taktisch gut, hat gefährliche Aufschläge und einen sehr guten ersten Ball. Im ersten Satz hat sie ja 10:7 geführt, aber ich habe die Aufgabe dann doch recht gut gelöst.“

Sehr zufrieden zeigte sich auch Janina Kämmerer. „Das war eine sehr gute Vorrunde von uns, wir haben uns rasch in der starken Liga akklimatisiert. Und es hat allen viel Spaß gemacht.“ Ihre aktuellen Leistungen können sich sehen lasen: „Ich habe seit Wochen einen richtigen Lauf und viel Selbstbewusstsein. Deshalb gelingt es mir auch, so knappe Spiele wie heute gegen Lung zu gewinnen.“ Die 20-Jährige ist doppelt im Einsatz. Fest spielt sie, mit hoch positivem Ergebnis, im vorderen Paarkreuz des Drittliga-Teams, das Herbstmeister wurde und die 2. Liga anpeilt, immer öfter sehen wir sie aber auch in der Erstliga-Truppe. „In der Bundesliga hinten ist es fast einen Tick leichter“, findet sie. „Die Gegnerinnen sind überall stark, doch die Erwartungshaltung ist geringer, man hat weniger Druck.“

Petrissa Solja wurde in der ersten Halbrunde den an sie geknüpften Erwartungen als "prominente" Nummer eins vollauf gerecht. Mit ihrer 8:2-Bilanz ist sie drittbeste Spielerin der Liga, auch in den Doppeln (4:1) wusste sie zu gefallen. Auch die neue Nummer zwei zeigte Topleistungen. Die Taiwan-Chinesin Cheng Hsien-Tzu verließ sechsmal als Siegerin den Tisch und musste ebenfalls nur gegen Gotsch und Lang Niederlagen quittieren. Alena Lemmer spielte zwar hinten positiv, musste jedoch acht Matches in vorderen Paarkreuz bestreiten und ging dort leer aus. Die erfahrene Monika Pietkiewicz (6:4), die sogar Matilda Ekholm schlagen konnte, und die talentierte Janina Kämmerer (3:4) stellten ihre Ligatauglichkeit unter Beweis.

Die Enttäuschung stand dagegen den Busenbacherinnen ins Gesicht geschrieben, die sich viel vorgenommen hatten und am Ende mit leeren Händen dastanden. Man hatte fest damit gerechnet, auch hinten punkten zu können und wenigstens ein Remis zu erzielen. So aber beendete man die erste Halbserie mit 3:11 Zählern auf dem vorletzten Platz und weiß, dass es höllisch schwer wird, in der Rückrunde den Vier-Punkte-Rückstand auf einen Play-off-Platz wettzumachen.

„Natürlich sind wir jetzt enttäuscht“, so Tanja Krämer direkt nach der Partie. „Wir hatten uns schon etwas ausgerechnet und wollten mindestens mit einem Punkt in die Winterpause gehen. Wir wussten ja, dass es beinahe schon unsere letzte Chance in Sachen Play-offs war. Aber wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir hinten leer ausgehen würden. Es war schon eine bittere Niederlage.“ Doch man denke nicht daran, die Flinte ins Korn zu werfen: „Wir werden nicht aufgeben und auch in der Rückrunde um jeden Punkt kämpfen. Ich hoffe, dass wir dann auch öfters mal Tage erwischen werden, an denen alle in guter Form sind, was in der Vorrunde zu selten der Fall war.“

„Es ist heute nicht sehr glücklich für uns gelaufen“, sagte TVB-Trainer Andrej Bondarev, dessen Tochter Anastasia krankheitsbedingt nicht zum Einsatz kam. „Langstadt hat aber auch gut gespielt.“ Bondarev nimmt sein Team in Schutz: „Eigentlich war das keine so schlechte Vorrunde von uns, nur sind drei Punkte halt recht wenig. Wenn wir fünf geschafft hätten, wäre es leistungsgerechter. Ich glaube aber an die Mannschaft und denke, dass wir eine gute Rückrunde spielen und noch Platz 6 erreichen werden.“

Bei Busenbach kann keine Spielerin eine positive Vorrunden-Bilanz vorweisen. Erfreulich aber, dass mit Lisa Lung (5:5) und Anastasia Bondareva (4:4) zwei junge Akteurinnen ausgeglichen spielten. Und Franziska Schreiner zeigte in ihren Matches gute Ansätze, konnte allerdings erst einmal gewinnen. Die Integration der Toptalente scheint also zu gelingen. Auch die Doppel (9:5) funktionierten recht gut. Besonders das Spitzen-Duo Krämer/Göbel (5:2) ist schwer zu schlagen.

 

Die Ergebnisse und Begegnungen im Detail finden Sie hier.

weitere Artikel aus der Rubrik
1. Bundesliga Damen 08.04.2024

Letzter Spieltag: Siege für Kolbermoor, Dachau, Langstadt und Weinheim

Die letzten Entscheidungen in der 1. Bundesliga Damen sind gefallen, die Play-off-Plätze endgültig vergeben. Weinheim schlägt Bingen in einer spannenden Partie und beendet die Punktrunde auf Platz zwei, punktgleich mit Klassenprimus Berlin, der sich in Dachau knapp beugen musste. Langstadt besiegt Böblingen mit 6:2 und wird Dritter. Hinter Dachau kommt Kolbermoor nach dem 6:3 in Jena als Fünfter über die Ziellinie. Die Viertelfinal-Paarungen Ende des Monats lauten somit Langstadt vs. Bingen und Dachau vs. Kolbermoor.
weiterlesen...
1. Bundesliga Damen 07.04.2024

ttc berlin eastside steht als Gewinner der Punktrunde fest

Hatte der Serienmeister am Freitagabend in Kolbermoor phasenweise noch schwere Arbeit verrichten müssen, fiel der zweite Sieg des Marathon-Wochenendes doch relativ leicht. Vor 150 Zuschauern in der Sinzheimer Fremersberghalle wurde der SV SCHOTT Jena, der sich aus dem Bundesliga-Tischtennis zurückzieht, sehr deutlich abgefertigt. Damit steht Berlin vorzeitig als Gewinner der Punktrunde 2023/24 fest. Zwar könnte der TTC 46 Weinheim heute noch nach Punkten gleichziehen, doch im Spielverhältnis kann er Shan und Co. nicht mehr einholen.
weiterlesen...
1. Bundesliga Damen 06.04.2024

Berlin in Kolbermoor erfolgreich

Teil eins des dreiteiligen Berliner Wochenendplans ist aufgegangen. Am Freitagabend konnte man in Kolbermoor vor rund 180 Zuschauern einen letztlich ungefährdeten 6:2-Erfolg verbuchen und die Tabellenführung übernehmen.
weiterlesen...
1. Bundesliga Damen 05.04.2024

Endspurt in der 1. Bundesliga Damen: Berlin im Dauereinsatz

Die Punktrunde findet am kommenden Wochenende mit sechs Begegnungen ihren Abschluss. Alle Teams sind nochmals im Einsatz und wollen sich für die Play-offs in Stellung bringen, die lediglich Böblingen nicht mehr erreichen kann. Nach 25 Jahren gibt die SVB ihre Abschiedsvorstellung in Langstadt. Jena geht noch zweimal an die Tische, kommende Saison werden auch die Thüringerinnen nicht mehr im Bundesligatischtennis vertreten sein. Den Vogel schießt Titelverteidiger Berlin ab, der von Freitag bis Sonntag gleich drei Partien fernab der Heimat bestreitet. Eine davon, am Samstag im badischen Sinzheim gegen Jena, firmiert trotzdem unter der Rubrik Heimspiel. Mittelham und Co. haben das klare Ziel im Fokus, die Runde auf der Spitzenposition zu beenden.
weiterlesen...
1. Bundesliga Damen 25.03.2024

Berlin lässt Weinheim beim Gipfeltreffen keine Chance

Viele hatten ein enges, umkämpftes Topspiel in Weinheim erwartet, doch es kam anders: Vor 308 Fans gaben die Gäste aus der Hauptstadt klar den Ton an und haben nach ihrem 6:1-Erfolg gute Karten, die Punktrunde als Nummer eins abzuschließen. Direkt für die Halbfinals qualifizieren werden sich vermutlich aber auch Takahashi und Co. Die SV Böblingen musste in ihrem letzten Bundesliga-Heimspiel nach einer 25-jährigen Erfolgsstory vor guter Kulisse der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim zu einem 6:3-Sieg gratulieren. Das ohne seine beiden Topspielerinnen angetretene Team aus Dachau konnte beim 2:6 in heimischer Halle gegen Jena nichts ausrichten.
weiterlesen...
1. Bundesliga Damen 22.03.2024

Dreimal Bundesliga am Sonntag mit Topspiel Weinheim – Berlin

Nach erneuter dreiwöchiger Spielpause meldet sich am Sonntag die 1. Bundesliga Damen zurück, die in die Endphase der Punktrunde eintritt. Drei Partien stehen auf dem Programm, deren absolutes Highlight natürlich das Gipfeltreffen zwischen Weinheim und Berlin darstellt, zugleich die Neuauflage des Meisterschaftsfinales der Saison 2022/23. Für die SV Böblingen (gegen Bingen) und den SV SCHOTT Jena (in Dachau) beginnt die Bundesliga-Abschiedstour. Beide haben nicht mehr für die kommende Saison gemeldet, wollen aber die Runde seriös zu Ende spielen und nochmals zeigen, dass sie eine Bereicherung der Liga waren.
weiterlesen...
© Deutscher Tischtennis-Bund e.V. - DTTB - Alle Rechte vorbehalten

Datenschutz | Impressum