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Liu Yangzi (TSV Schwabhausen) will auch gegen Böblingen punkten, doch mit Qianhong Gotsch und Annett Kaufmann wird sie auf sehr starke Gegnerinnen treffen (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Play-offs der 1. Runde am Freitag und Sonntag

Langstadt vor hoher Hürde gegen Kolbermoor, Böblingen und Schwabhausen auf Augenhöhe erwartet

Dr. Stephan Roscher 05.05.2023

Langstadt. Es ist so weit, nun geht es konkret zur Sache. Die Play-offs der ersten Runde können beginnen, die Wahrheit liegt nun nur noch am Tisch. Während Langstadt auch jetzt personell nicht aus dem Vollen schöpfen kann und es gegen Kolbermoor sehr schwer haben dürfte, kann man beim Duell Schwabhausen gegen Böblingen guten Gewissens gar keine Prognose stellen. Da scheint alles möglich, die Unterschiede zwischen beiden Teams sind minimal bis nicht vorhanden, nicht von ungefähr waren beide nach Abschluss der Runde punktgleich.

 

Freitag, 18.30 Uhr: TSV Langstadt – SV DJK Kolbermoor

Sonntag, 14.00 Uhr: SV DJK Kolbermoor – TSV Langstadt

Am kommenden Freitag kreuzen in der ersten Runde die Teams aus Langstadt und Kolbermoor zunächst in der Langstädter Eckehard-Colmar-Halle die Klingen, am Sonntag steht das Rückspiel bei den Oberbayern auf dem Programm. Ein eventuell erforderliches drittes Spiel, das unabhängig vom konkreten Ergebnis erforderlich wird, wenn es 1:1 steht, würde am kommenden Montag um 18 Uhr in Kolbermoor ausgetragen werden.

Ob die Hessinnen allerdings ein solches erreichen können, erscheint fraglich. Kolbermoor kann personell nämlich aus dem Vollen schöpfen und wird mit dem kompletten Kader antreten, während der TSV weiter mit Ersatz spielen muss, so wie es während der gesamten Punktrunde der Fall war. Da Tanja Krämer weiterhin verletzt ist und sich in dieser Woche einer Knie-OP unterziehen muss, werden als Stammspielerinnen lediglich Franziska Schreiner und Chantal Mantz auflaufen können. Vermutlich werden beim “Saisonhighlight” (Manfred Kämmerer) aus dem Zweitliga-Team Alena Lemmer und Janina Kämmerer zum Einsatz kommen, die auch ein gut eingespieltes Doppel bilden.

Kolbermoor gehörte die gesamte Runde dem Spitzentrio der Liga an und zog am Ende etwas unglücklich im Duell mit Weinheim und Berlin den Kürzeren, einen Punkt hinter den Weinheimerinnen und punktgleich mit den Hauptstädterinnen, die aber das bessere Spielverhältnis aufzuweisen hatten. Zur Halbzeit hatte man noch ganz vorne gestanden und war inoffizieller Herbstmeister geworden.

In den Punktspielen mussten die Langstädterinnen diese Saison zwei Niederlagen quittieren. In Kolbermoor unterlag man mit 2:6, im Hinspiel vor heimischer Kulisse hatte man gut mitgehalten und etwas unglücklich mit 4:6 den Kürzeren gezogen.

In der letzten Saison konnten sich die Hessinnen in den Play-off-Halbfinals gegen Kolbermoor sehr knapp durchsetzen (5:5 und 6:4), doch da hatten sie auch noch ihre komplette Truppe inklusive Petrissa Solja zur Verfügung. Diesmal im Viertelfinale dürfte es ungleich schwerer werden.

Dennoch freut man sich in Langstadt auf das Duell, zu dem 200 Zuschauer erwartet werden. “Wir freuen uns auf die Spiele, besonders auf unser Heimspiel am Freitag. Wir wollen unseren Fans nochmal ein richtig tolles Tischtennis-Event bieten und die Mannschaft wird alles geben, um dem Favoriten so gut es geht Paroli zu bieten“, sagt der Sportliche Leiter des TSV, Manfred Kämmerer. Unsere Spielerinnen werden mit den Fans im Rücken hoch motiviert sein und alles geben.“ Nach dem bisherigen Saisonverlauf befragt, sagt Kämmerer: “Der TSV hatte aufgrund vieler Verletzungen sowie des Rücktritts von Petrissa Solja eine schwere Saison. Insofern sind wir glücklich, dass wir den Sprung in die Play-offs überhaupt geschafft haben. Natürlich sind wir gegen Kolbermoor nur Außenseiter, zumal wir weiterhin mit Ersatz aus unserer zweiten Mannschaft antreten müssen. Allerdings haben gerade unsere Ersatzspielerinnen zuletzt regelmäßig gepunktet. Verstecken müssen wir uns daher nicht.“

“Wir sind eigentlich ganz zufrieden mit der regulären Saison, auch wenn es etwas schade war, dass wir trotz besserer Rückrunde insgesamt einen schlechteren Platz als in der Vorrunde belegt haben und am letzten Spieltag noch auf Platz 3 - punktgleich mit Berlin und nur einen Punkt hinter Weinheim - abgerutscht sind”, erklärt Kolbermoors Trainer Michael Fuchs. “Für das Viertelfinale gegen Langstadt rechne ich, wie die letzten Jahre auch, mit ausgeglichenen Partien, wobei das auch von den Aufstellungen der Mannschaften abhängen wird.“ Fuchs fügt hinzu: „Bei uns sind Stand heute alle wieder fit und wir werden mindestens zu fünft anreisen.“
 

Freitag, 19.00 Uhr: TSV Schwabhausen – SV Böblingen

Sonntag, 14.00 Uhr: SV Böblingen – TSV Schwabhausen

Das andere Play-off der ersten Runde tragen die Teams aus Schwabhausen und Böblingen aus. Gespielt wird ebenfalls am Freitag und Sonntag. Der Sieger dieses total offenen Duells trifft am ersten Juni-Wochenende in den Halbfinals auf den Ersten der Abschlusstabelle, also den TTC 46 Weinheim, während sich der Sieger aus Langstadt-Kolbermoor mit dem Zweiten der Punktrunde, dem ttc berlin eastside, auseinandersetzen muss.

Aufgrund des mit heißer Nadel gestrickten internationalen Turnierplans fallen in dieser Saison die Entscheidungen ungewöhnlich spät. Andererseits hält das die Spannung bis in den Juni hoch. Es ist vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn diese auch von manchem Tischtennisspieler unterschätzte Liga, in der in Wahrheit durchgängig auf europäischem Topniveau gespielt wird, möglichst lange Publicity erhält.

Doch lenken wir den Blick zurück auf den 5. Mai und auf das erste Match zwischen dem Vierten und dem Fünften der Bundesliga-Punktrunde. Wer will guten Gewissens den Ausgang prognostizieren, man kann allenfalls raten, wer am Ende die Nase vorn haben wird, Unterschiede sind so gut wie nicht auszumachen. Vermutlich wird zwei- oder gar dreimal die bessere Tagesform den Ausschlag geben sowie das glücklichere Händchen in Sachen Aufstellung der Doppel und natürlich auch generell das berühmt-berüchtigte Quäntchen Glück, das gerade bei solchen Begegnungen immer eine Rolle spielt.

Schwabhausen ist vorne vorzüglich besetzt, Sabine Winter und Liu Yangzi – das sind echte Hausnummern. Doch da kann die SVB mit Qianhong Gotsch und der zuletzt geradezu brutal starken Annett Kaufmann, die am zurückliegenden Wochenende bei den DM Jugend 19 in Lehrte sämtliche Gegnerinnen förmlich aus der Halle schoss, mithalten. Hinten könnten beim TSV Defensivkünstlerin Alina Nikitchanka und/oder die Ungarinnen Mercedesz Nagyvaradi und Orsolya Feher zum Einsatz kommen, alles schwer auszurechnende Spielerinnen, die man auch erst einmal schlagen muss. Böblingen wird gewiss Mitsuki Yoshida und Leonie Hartbrich aufstellen, wobei letztere auch im Doppel immer eine gute Option ist, etwa an der Seite von Annett Kaufmann. Doch auch die Oberbayern verfügen fast schon traditionell über starke Doppel.

„Die Punktrunde war durchwachsen, besonders die Rückrunde“, konstatiert Trainer Alexander Yahmed. „Da können und müssen wir uns nun um einiges steigern. Wie die Tabelle zeigt, ist es gegen Böblingen ein Spiel auf Augenhöhe und die Tagesform wird sehr entscheidend sein. Genau aus diesem Grund versuchen wir, uns in dieser Woche gemeinsam gezielt vorzubereiten. Wie wir aus den vergangenen Play-offs wissen, ist auch ein wenig Glück notwendig, deswegen [augenzwinkernd] werden wir alle Glücksbringer aktiveren.“

“Wir sind äußerst zufrieden mit dem Verlauf der Punkterunde. Platz vier kann sich durchaus sehen lassen“, blickt Manager Frank Tartsch zurück. „Unsere Zuschauer haben interessanten Tischtennissport in der BBG-Arena gesehen. Gerade auch am vorderen Paarkreuz, wo wir alles bieten: Abwehr mit unserer exzellenten Qianhong „Hongi“ Gotsch und kompromissloser Angriff mit unserem Youngster Annett Kaufmann.“ Was nun kommt, ist Tartsch zufolge vollkommen offen: „Bei den Play-offs ist alles möglich, gerade auch gegen Schwabhausen: Zweimal 5:5 in der Punkterunde lässt auch in den Play-offs spannende Partien erwarten. Wir freuen uns auf jeden Fall auf Sabine Winter und ihr Team und schauen mal, was am Ende dabei herauskommt.“ Tartsch fügt hinzu: „Viel kommt darauf an, wie Sabine Winter spielt und wie es bei Hongi geht. Mit ihrem Knie ist es mal so, mal so. Schauen wir mal.“ Abwehrstrategin Gotsch hatte bei der letzten Bundesliga-Partie vor sechs Wochen wegen Kniebeschwerden pausiert. Inzwischen steht sie wieder voll im Training und könnte gegen Schwabhausen bei 100 Prozent sein, so jedenfalls Tartschs Hoffnung. Sönke Geil wird am Freitag das Böblinger Team in Schwabhausen coachen.

 

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