"Meine Prioritäten als CTTA-Präsident liegen auf den Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 und der Umstrukturierung des Verbands, um unseren Sport weiter zu professionalisieren", sagte Liu gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua.
Dominianz unter Liu ausgebaut
Unter Liu Guoliangs Führung als Nationaltrainer und später General-Cheftrainer hatte China, das seit der Olympia-Premiere des Tischtennissport im Jahr 1988 28 von 32 olympischen Goldmedaillen gewonnen hatte, seine Dominanz noch vergrößert. Seine Aufgebote gewannen alle zwölf Titel bei den vergangenen drei Sommerspielen.
Als General-Cheftrainer war Liu Guoliang bis Mitte 2017 verantwortlich für den gesamten Erwachsenenbereich und für die Jugend. Seine Position wurde im Frühjahr 2017 im Rahmen angeblicher interner Umstrukturierungsmaßnahmen gestrichen. Liu wurde abgezogen und wenige Wochen später zum CTTA-Vizepräsidenten ernannt. Was für Außenstehende wie eine Beförderung klingen konnte, war mit Blick auf bereits 18 bestehende Posten weitgehend inaktiver und machtloser Vizepräsidenten eine Kaltstellung. Vor allem Chinas Herren waren erschüttert, kassierten in der Folge einige empfindliche Niederlagen.
Sportpolitische Verwicklungen
Liu galt als Vertrauter von Cai Zhenhua, dem langjährigen CTTA-Präsidenten und ehemaligen stellvertretenden Direktor der staatlichen Sportverwaltung. Einige ausländische Medien mutmaßten im vergangenen Jahr, dass man mit Lius Abberufung in erster Linie Cai schaden wollte (s. theepochtimes.com, 28. Juni 2017). Cai war im September, vor Lius Rückkehr auf einen aktiven Posten bei der CTTA - als Chef einer neuen Olympia-2020-Arbeitsgruppe und vor allem als Leiter der CTTA-Wahlkommission in Vorbereitung auf die anstehenden Neuwahlen - aus dem Vize-Amt in der staatlichen Sportverwaltung entfernt worden, wie Xinhua damals berichtete. Offenbar hatte Cai Zhenhua den Machtkampf mit dem Sportverwaltungsdirektor, Gou Zhongwen, verloren.