Halmstad/Lausanne. Nicht wundern: In der Mai-Weltrangliste geht es für die Helden der am Sonntag zu Ende gegangenen Tischtennis-Mannschafts-Weltmeisterschaften im schwedischen Halmstad nur bedingt nach oben. Dimitrij Ovtcharov (Orenburg) schiebt sich an Nationalteamkollege Timo Boll (Düsseldorf) vorbei auf Position zwei der Welt hinter dem als wertvollster Spieler der WM ausgezeichneten Chinesen Fan Zhendong. Ruwen Filus (Fulda), mit einer 5:2-WM-Bilanz und als Matchwinner des Viertelfinals gegen Brasilien, hält seinen 21. Rang. Bastian Steger (Bremen) und Patrick Franziska (Saarbrücken) verlieren leicht und werden auf 26 bzw. 27 notiert.
Nina Mittelham, die die WM in Halmstad mit fünf Siegen und einer Niederlage beendet hat, steht auf der besten Platzierung ihrer jungen Karriere mit Rang 55. Die 21-jährige Noch-Bad-Driburgerin ist nun die drittbeste Deutsche hinter Han Ying (34, Tarnobrzeg) und Shan Xiaona (50, Berlin). Sabine Winter (Kolbermoor) hält mit Rang 57 ihre Vormonatsposition. Petrissa Solja (Berlin), die mit ihrer 7:3-Bilanz maßgeblichen Anteil am Achtelfinaleinzug ihrer Mannschaft hatte, verliert einen Platz, ist nun die Nummer 60 der Welt.
Prause: „Weltrangliste ist keine Momentaufnahme“
Japans 14-jähriges Wunderkind, Tomokazu Harimoto, der mit seinem Team im Viertelfinale ausschied, gelingt als neue Nummer zehn erstmals der Sprung in die Top 10. Bei den gefeierten WM-Gastgebern, den mit Bronze dekorierten schwedischen Herren, tut sich hingegen wenig bis nichts. „Etwas überraschende Wechsel hatten wir früher zum Teil auch“, erinnert Richard Prause, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes. „Und dass zum Beispiel ein Weltmeister im Anschluss immer die Nummer eins der Weltrangliste war, ist schon ziemlich lange her.“
Nach dem seit Januar neuen Weltranglistensystem fällt die Aktivität der vergangenen zwölf Monate stärker ins Gewicht; bei Weltmeisterschaften werden die vergangenen zwei Jahre berücksichtigt – die letzte Mannschafts- bzw. Einzel-WM. Belohnt werden über das Jahr Vielspieler, da sie die größte Auswahl haben bei den letztlich gewerteten acht besten Turnierergebnissen. „Man muss berücksichtigen, wie viele Punkte ein Spieler bei einem Turnier hinzugewonnen hat und wie er in den vergangenen zwölf Monaten gespielt hat. Deshalb erschließen sich die Bewegungen in der Weltrangliste nicht auf den ersten Blick. Die Weltrangliste ist eben keine Momentaufnahme eines einzigen Turniers.“
Herren
Die Top 10
1 (1) Fan Zhendong CHN – 17.001 Punkte
2 (3) Dimitrij Ovtcharov (Orenburg, Russland) – 15.815 Punkte
3 (2) Timo Boll (Düsseldorf) – 15.655 Punkte
4 (4) Xu Xin CHN – 14.935 Punkte
5 (5) Lin Gaoyuan CHN – 14.514 Punkte
6 (6) Ma Long CHN – 13.590 Punkte
7 (7) Wong Chun Ting HKG – 13.485 Punkte
8 (8) Lee Sangsu KOR – 13.059 Punkte
9 (9) Koki Niwa JPN – 12.781 Punkte
10 (13) Tomokazu Harimoto JPN – 12.764 Punkte
Die Platzierungen der übrigen Deutschen unter den Top 100
21 (21) Ruwen Filus (Fulda), 26 (23) Bastian Steger (Bremen), 27 (24) Patrick Franziska (Saarbrücken), 44 (42) Benedikt Duda (Bergneustadt), 45 (38) Ricardo Walther (Grünwettersbach)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
191 (203) Patrick Baum (Saarbrücken), 206 (230) Kilian Ort (Bad Königshofen), 224 (228) Dang Qiu (Grünwettersbach)
Zur kompletten Weltrangliste der Herren
Damen
Die Top 10
1 (1) Chen Meng (CHN), 2 (2) Zhu Yuling (CHN), 3 (3) Kasumi Ishikawa (JPN), 4 (5) Wang Manyu (CHN), 5 (7) Mima Ito (JPN), 6 (6) Miu Hirano (JPN), 7 (8) Cheng I-Ching TPE, 8 (9) Chen Xingtong CHN, 9 (4) Feng Tianwei SGP, 10 (10) Liu Shiwen CHN
Die Platzierungen der Deutschen unter den Top 100
34 (31) Han Ying (Tarnobrzeg, Polen), 50 (45) Shan Xiaona (Berlin) – pausiert wegen Schwangerschaft, 55 (72) Nina Mittelham (Bad Driburg), 57 (57) Sabine Winter (Kolbermoor), 60 (59) Petrissa Solja (Berlin)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
173 (150) Wan Yuan (Bingen/Münster-Sarmsheim), 193 (168) Kristin Lang (Kolbermoor), 254 (239) Chantal Mantz (Le Chesnay, Frankreich)