Frankfurt am Main. Auch wenn der 1. FC Saarbrücken TT II in der Rückrunde drei Niederlagen kassierte und insgesamt acht Punkte abgab, reichte es für die Reserve immer noch zum souveränen Meistertitel in der 2. Herren-Bundesliga. Der Aufstieg in die Tischtennis Bundesliga (TTBL) darf allerdings aufgrund des Status einer zweiten Mannschaft nicht wahrgenommen werden. Mit dem Tabellenachten TTC indeland Jülich entschied sich aber dennoch ein Team, den Schritt in die TTBL zu wagen. Der 1. FC Köln als abgeschlagenes Schlusslicht muss dagegen in die 3. Bundesliga absteigen.
Sehr gute Hinserie beschert dem 1. FC Saarbrücken TT II die Meisterschaft
In der Rückrunden-Tabelle belegte der 1. FC Saarbrücken TT II mit vier Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen „nur“ den vierten Platz. Trotzdem sprang für die TTBL-Reserve der Meistertitel heraus. Am Ende betrug der Vorsprung auf den TTC OE Bad Homburg, der nur sieben Zähler in der zweiten Saisonhälfte holte, drei Punkte. „Wir hatten zum Glück eine sehr gute Hinserie gespielt“, berichtete Pressesprecher Nicolas Barrois und sprach von einem „holprigen Verlauf der Rückrunde“. Formschwankungen und Verletzungen konnten durch die starken Leistungen in Hälfte eins „gut kompensiert werden“. Tomas Polansky hatte mit einer 8:3-Bilanz maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg und wird als „Belohnung“ in der Spielzeit 2018/19 für das TTBL-Team aufschlagen.
„Wir sind mit dem Gesamtergebnis mega zufrieden“, strahlte Johannes Herrmann, Teammanger des TTC OE Bad Homburg, über das ganze Gesicht. Und das nicht ohne Grund, denn durch den zweiten Tabellenplatz wurde das beste Vereinsergebnis überhaupt erreicht und der als Saisonziel ausgegebene fünfte Rang übertroffen. „Wir haben Teams mit deutlich größerem Etat hinter uns gelassen. Darauf können wir sehr stolz sein.“ Da es in der Rückrunde lediglich drei Siege gegen den 1. FSV Mainz 05 (6:3), TTC Frickenhausen und Borussia Dortmund (jeweils 6:4) gab, stellte Herrmann abschließend fest: „Ende gut, alles gut.“
Der TTC GW Bad Hamm belegt in der Rückrunden-Tabelle den ersten Platz und schließt die Saison auf Position drei ab. „Wir haben zweimal auf Damien Eloi verzichten müssen und zudem eine Partie ohne einen Spieler aus Japan bestritten. Deshalb sind die 12:6 Punkte sensationell“, freute sich TTC-Trainer Bernd Ahrens. Als Aufsteiger waren die Grün-Weißen gestartet, um mit den beiden jungen deutschen Spielern Gerrit Engemann und Henning Zeptner „nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen. Deshalb sind wir mit dem Endergebnis mehr als zufrieden.“
„Bis zum drittletzten Spieltag und der Partie gegen den 1. FC Köln verlief die Rückserie sehr gut“, stellt Andreas Joswig, Teamsprecher von Borussia Dortmund, im Nachgang fest. Fünf Siege und nur eine 4:6-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken TT waren das Resultat bis zu diesem Zeitpunkt. Doch aus den verbleibenden Begegnungen wurde nur noch ein Zähler (5:5-Unentschieden gegen den TTC GW Bad Hamm) geholt. In der Domstadt gab es eine 3:6-Niederlage und zum Saisonabschluss wurde beim TTC OE Bad Homburg 4:6 verloren. Bence Majoros, der in der nächsten Saison für den TSV Bad Königshofen in der TTBL aufschlagen wird, stand in Köln nicht zur Verfügung. Auf Evgeny Fadeev mussten die Schwarz-Gelben gegen Bad Hamm und in Bad Homburg verzichten. „Insgesamt blicken wir auf eine sehr gute zweite Serie zurück und sind zufrieden“, so Joswig.
TTC Frickenhausen zieht sich nach 34 Jahren aus DTTB-Spielbetrieb zurück
Thomas Saller, Pressesprecher des Fünften TTC Fortuna Passau, hatte schnell eine Erklärung dafür parat, warum die Rückrunde nicht immer nach Wunsch verlief. „Die Leistungen waren des öfteren wenig konstant. Am Ende sind wir aber mit unserem Tabellenplatz zufrieden, denn alle Mannschaften waren in dieser Saison sehr ausgeglichen besetzt.“ Das Passauer Team spielte die 16. Saison in Folge im Bundesliga-Unterhaus.
Mit sieben Siegen, vier Unentschieden sowie sieben Niederlagen erreichte der TTC Frickenhausen als Tabellensechster souverän den Klassenerhalt. Trotzdem wird das Team in der nächsten Saison nicht mehr auf Bundesebene zu sehen sein. Nach 34 Jahren in der 1. und 2. Bundesliga entschlossen sich die Verantwortlichen um Manager Max Veith dazu, aus finanziellen Gründen die Mannschaft vom DTTB-Spielbetrieb abzumelden. Die Leistungen konnten sich wahrlich sehen lassen. Besonders Diogo Chen (13:5-Bilanz) und Hibiki Tazoe (11:1) wussten zu überzeugen. „Es wäre sogar noch in dem einen oder anderen Spiel mehr drin gewesen“, verrät Teamsprecherin Stephani Sterr. „Deshalb konnten wir den erhofften Platz im vorderen Mittelfeld nicht ganz erreichen.“ Besonders erfreulich sei der Sieg am vorletzten Spieltag gegen den Meister aus Saarbrücken (6:2) gewesen.
„Vor dem 16. Spieltag hatten wir noch gute Chancen, den zweiten Platz zu erreichen“, erinnert sich Bernd Beringer, Manager des Siebten TV 1879 Hilpoltstein, bei einem Blick auf die Resultate. Beim TTC indeland Jülich reichte es jedoch nur zu einem 5:5-Unentschieden und die beiden letzten Partien gegen den 1. FSV Mainz 05 (2:6) und TTC Fortuna Passau (3:6) wurden verloren. Deshalb konnte auch das Saisonziel, ein Platz in der oberen Tabellenhälfte, nicht realisiert werden. Spitzenspieler Alexander Flemming zeigte, so Beringer, „überragende Leistungen in der Rückrunde“ und kam nach sechs Siegen in Folge auf eine 12:6-Bilanz. „Mit seinen 2403 TTR-Punkten ist er mittlerweile im Kreis der Nationalspieler angekommen“, freut sich sein Manager.
TTC indeland Jülich steigt in die TTBL auf / 1. FC Köln muss in die 3. Bundesliga
Wie der Drittplatzierte und „Rückrunden-Meister“ TTC GW Bad Hamm kam auch der Achte, TTC indeland Jülich, auf eine Bilanz von fünf Siegen, zwei Remis sowie zwei Niederlagen in der zweiten Serie. „Nach einigen Problemen, krankheitsbedingten Ausfällen und etwas Spielpech in der Hinrunde verlief der zweite Abschnitt zufriedenstellend“, resümierte Jülichs Pressesprecher Jörg Sauer. Aufgrund der schwachen ersten Saisonhälfte und nur vier Punkten konnte das Vorhaben, unter die besten vier Teams der Liga zu kommen, nicht mehr erreicht werden. „Am Ende sind wir heilfroh, dass wir Rang acht, der uns nun den TTBL-Aufstieg ermöglicht, belegen.“
Der 1. FSV Mainz 05 erreichte zwar als Tabellenneunter den Klassenerhalt, doch mit nur zwei Siegen in der Rückrunde beim 1. FC Köln (6:4) und TV 1879 Hilpoltstein (6:2) sowie den beiden 5:5-Remis gegen den 1. FC Saarbrücken II und TTC Fortuna Passau müssen sich die Mainzelmännchen mit der Roten Laterne als Schlusslicht der Rückrunden-Tabellen begnügen. „Aufgrund von 15:21 Punkten nur auf Rang neun zu landen, spricht für diese bärenstarke Liga“, sagt Spieler Dennis Müller.
Ohne einen Erfolg hatte der 1. FC Köln die Hinrunde abgeschlossen. Das änderte sich nach der Winterpause. Die Schützlinge von Trainer Dirk Huber feierten 6:3-Heimsiege gegen Borussia Dortmund und den TTC GW Bad Hamm. Hinzu kommen noch die Punkteteilungen mit dem TTC OE Bad Homburg, TTC Fortuna Passau und 1. FC Saarbrücken TT II. „Sieben Punkte sind eine passable Ausbeute“, stellt Kapitän Gianluca Walther fest. Gegen die Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, TTC indeland Jülich und 1. FSV Mainz 05, gab es wie in der Hinserie jeweils eine 4:6-Niederlage. „0:8 Punkte in diesen vier Duellen ist schlichtweg zu wenig.“ Deshalb wurde das Saisonziel, so Walther weiter, „auch klar verfehlt. Wir hatten nämlich gehofft, im gesicherten Mittelfeld zu landen.“ Den Abstieg in die 3. Bundesliga bezeichnet der Mannschaftsführer als „bitter und enttäuschend“.
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