MSFrankfurt/Lausanne. Nicht Timo Boll, nicht Dimitrij Ovtcharov - der derzeit am höchsten in den Ranglistensystemen des Weltverbandes ITTF eingestufte Deutsche heißt Mike Hollo. Freilich will der 14 Jahre alte Bayer erst noch dahin, wo die prominenten Erstgenannten seit Jahren für Furore sorgen, in die Spitze der Herren-Weltrangliste. Immerhin: Hollo wird zum Jahresbeginn im Januar 2019 erstmals als Nummer drei der U15-Weltrangliste ausgewiesen.
Für das Talent des TuS Fürstenfeldbruck, das am 29. Januar sein 15. Lebensjahr vollendet, ist es die bislang beste Platzierung in der Weltrangliste. Nach seinem Gewinn der Bronzemedaille im Schüler-Einzel bei den Jugend-Europameisterschaften in Cluj-Napoca (Rumänien) hatte der Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Bildungscampus in Bad Aibling im August als Nummer sieben seine zuvor höchste Einstufung erreicht.
Prause: "Kontinuierliche Arbeit"
Der gebürtige Rosenheimer Hollo, der Vladimir Samsonov sein Vorbild nennt und seit seinem vierten Lebensjahr Tischtennis spielt, wurde 2018 in Dissen erstmals Deutscher Schülermeister. Die konstanten Ergebnisse bescherten dem Bayern zum Jahresbeginn in Gestalt von Weltranglistenplatz drei im Januar ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk.
Auch DTTB-Sportdirektor Richard Prause freut sich für die ehrgeizige Nachwuchshoffnung: "Schön, dass wir mit Mike ein Talent in den Reihen unserer Nachwuchsspieler haben, das kontinuierlich an sich arbeitet. Dieser dritte Platz ist eine sehr schöne Anerkennung seiner guten Ergebnisse im Jahr 2018. Vor allem bei der EM 2018 mit dem Gewinn der Bronzemedaille und Erfolgen über teilweise ältere Spieler hat er sein Potential unter Beweis gestellt. Platz drei ist für Mike eine Belohnung, aber auch gleichzeitig Ansporn und Auftrag, weiter hart an sich zu arbeiten."
Im Mittelpunkt des Trainer-Teams: Vater Zsolt Hollo
An den Erfolgen des 14-Jährigen ist ein ganzes Team von Betreuern beteiligt: die Trainer des DTTB, des Bayerischen TTV, seines Vereins TuS Fürstenfeldbruck und des TopSpin Sport TT-Center Bad Aibling, wo er täglich trainiert. Allen voran natürlich Mikes ganz besonderer Heimtrainer - sein Vater Zsolt, einstmals Profi in Ungarn, der seinen Sohn vor zehn Jahren auch an den Tischtennissport heranführte.
Deutsche Namen tauchen im Januar auch in den Top 20 der drei übrigen Jugendranglisten der ITTF auf: Kay Stumper (SV Salamander Kornwestheim) ist im U18-Ranking Elfter, beim weiblichen Nachwuchs werden Annett Kaufmann (TTC Bietigheim-Bissingen) und Franziska Schreiner (Einzelspielbetrieb: TV 1921 Hofstetten/Mannschaftsspielbetrieb: TV Busenbach) im U15- bzw. U18-Ranking jeweils auf Platz 20 notiert.
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