Jülich. Beim TTC indeland Jülich steigen in den vergangenen zwei Jahren die Mitgliederzahlen; die Corona-Pandemie hat den Trend nicht stoppen können. Davon profitiert der ganze Verein – von den Bambinis bis zur ersten Herren-Mannschaft, die in der 2. Bundesliga aufschlägt.
Aufgefallen ist Vereinspräsident Michael Küven der Mitgliederanstieg, als er im Januar die Mitgliedszahlen an den Landessportbund gemeldet hatte: Damals stand ein Plus von 69 Mitgliedern zubuche. „Das ist schon eine Hausnummer“, sagt der Engagierte. Der Zuwachs damals bezog sich auf alle Altersklassen, Profisport, Mannschaftsspielbetrieb und Jugend. Auch im laufenden Jahr sieht Küven einen Zuwachs, auch, wenn der wohl nicht so groß ausfällt wie im Vorjahr. „Wir haben immer noch mehr Zugänge als Abgänge“, sagt er.
Gerade im Jugendbereich geht es wieder aufwärts, nachdem die Spitze vor wenigen Jahren weggefallen war. Jülich hatte lange Zeit in der NRW-Liga aufgeschlagen. „Wir müssen jetzt von unten wieder aufbauen“, sagt Küven.
Schul-Kooperationen, mini-Meisterschaften und Amateurtraining auf hohem Niveau
Um das zu erreichen, hat Jülich mehrere Initiativen gestartet. Der Verein kooperiert mit sieben Jülicher Schulen, bietet dort im Sportunterricht Tischtennistraining an. Der Zuspruch dabei ist groß. Hinzu kommen die mini-Meisterschaften. „Die hatte ich in der Vergangenheit immer unterschätzt“, erklärt Küven. Seit drei Jahren führt der Verein die mini-Meisterschaften durch, im Schnitt nehmen pro Jahr 150 Kinder teil. Häufig sind es dann nicht einmal die Erstplatzierten, die Gefallen am Schlägersport finden und schließlich in Jülich in der Halle für das Training stehen. 2019 schuf der Klub eine Stelle für Bundesfreiwillige, die vielfältig eingesetzt werden. Der erste BFDler, Marcel Mundt, ist als Pressewart inzwischen sogar Teil des Vorstands.
Dass die Neuzugänge von Schulkooperationen und mini-Meisterschaften Jülich die Treue halten, liegt für Küven am Training. So trainieren Kreisligaspieler mit Regionalligaspielern. Beim Amateurtraining setzt Jülich mit Miroslav Broda und Guido Dickmeis auf zwei Routiniers als Trainer. „Das ist für jeden Verein ein Traum“. Die Anzahl an Trainings wurde kürzlich erhöht, bis zu vier Mal pro Woche kann in Jülich trainiert werden. Das kommt auch im Jugendbereich gut an: „Die Kinder sind froh, dass sie wieder frei in die Halle können“, meint der Vereinspräsident.
253 Mitglieder und irgendwann der Topspieler aus dem eigenen Nachwuchs
Für die Profimannschaft im Unterhaus läuft es aktuell gut. Nach dem Abstieg aus der TTBL nach der Saison 2019/20 rangiert die Mannschaft aktuell im vorderen Tabellendrittel. Vom Training in Jülich bekommen die Profis vergleichsweise wenig mit, sie trainieren bei anderen Vereinen. Trotzdem kann Jülich auf Verstärkung aus den eigenen Reihen zurückgreifen, wenn einmal Not am Mann ist. Kas van Oost – im Verein eigentlich in der dritten Mannschaft gemeldet und vor allem in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga im Einsatz – hat in dieser Saison bereits vier Spiele im Unterhaus bestritten.
Jülich ist über die Stadtgrenze hinaus für sein Tischtennis bekannt. Das Training profitiert auch von Gästen, die zwar nicht im Mannschaftsspielbetrieb für den Verein aufschlagen, dort jedoch trainieren. „Die bringen Qualität mit ins Training“, sagt Küven.
253 Mitglieder hat der Tischtennisverein, neben sieben Herren- und einer Damenmannschaft sind drei Jugendmannschaften auf Kreisebene gemeldet. Küven ist es ein Anliegen, hier aus der Masse an Spielern auch wieder entsprechend Qualität zu schaffen. „Wir sind auf der Suche nach dem Goldkörnchen“, sagt er. Gelingt das, dann schlägt eines Tages vielleicht jemand in der Bundesliga auf, der schon die Mini-Meisterschaften in Jülich absolviert hat.