Chengdu. Die deutsche Auswahl ist mit einer 3:8-Niederlage gegen Japan in die zweite Auflage des ITTF Mixed Team World Cups in Chengdu (1. bis 8. Dezember) gestartet. In der Vorrundenphase warten in der Gruppe zwei weitere Gegner auf die DTTB-Formation: Am Montag um 12 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) steht Deutschland gegen Polen, das heute die Mannschaft Ägyptens mit 8:4 besiegte. Im Kampf um den Einzug in die Endrunde ist die deutsche Mannschaft bereits unter Zugzwang. Am Dienstag wartet zum Abschluss der Gruppenphase um 12 Uhr Ägypten auf die von Bundesstützpunkttrainer Xiaoyong Zhu betreute Mannschaft. Topfavorit unter den 16 antretenden Nationen ist Titelverteidiger China, das sowohl bei den Damen als auch bei den Herren mit den Weltmeister-Teams und vor heimischem Publikum mit vielen Superstars antritt.
Mit den etablierten Nationen Deutschland und Japan trafen zwei Teams im Auftaktspiel aufeinander, die wie unter anderem auch die Topnationen Frankreich, Schweden und Taiwan sowie Polen und Ägypten beim Mixed Team World Cup üblicherweise weniger im Rampenlicht stehenden Athleten die Möglichkeit geben, internationale Erfahrung zu sammeln. DTTB-Vorstand Sport Richard Prause sagt: „Wir haben uns entschieden, in Chengdu einer jüngeren Generation eine Chance zu geben. Die Spieler sollen sich beim World Cup beweisen und wertvolle Erfahrungen sammeln.“
Japan gewinnt die entscheidenden Duelle
Gegen Japan, das heute bei den Herren Yuta Tanaka und Keishi Hagihara aufstellte und mit den Damen Sakura Mori und Kaho Akae antrat, leisteten die Europameisterschafts-Viertelfinalistin Yuan Wan (TTC Weinheim), die beiden DM-Dritten Sophia Klee und Franziska Schreiner (beide TSV Langstadt), Feeder-Düsseldorf-Finalist Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), der Team-WM-Zweite von 2022, Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), und der Deutsche Doppel-Meister Cedric Meissner (1. FC Saarbrücken-TT) zwar heftigen Widerstand, konnten die Niederlage aber nicht verhindern.
Acht Sätze in maximal fünf Begegnungen (jeweils über maximal drei Sätze) muss eine Mannschaft zum Gesamterfolg auf ihrer Habenseite verbuchen. Die Ländervergleiche beim World Cup beginnen stets mit dem Mixed. Hier stemmte sich das Duo Schreiner/Meissner gegen seine Kontrahenten Akae/Hagihara zwar nach Kräften gegen die Niederlage, vermochte aber nicht mehr als den zweiten Satz nach Hause zu bringen.
Yuan Wan: "Am Ende bin ich im Einzel etwas nervös geworden"
Im anschließenden Damen-Einzel zwischen Yuan Wan und Sakura Mori hatte es in zwei vorausgegangenen Duellen zwei Siege für die Japanerin gegeben. Deutschlands Nummer 82 der Welt stellte gegen die 40 Positionen besser platzierte Asiatin jedoch ihre aktuell gute Form unter Beweis. Nach wechselnden Vorteilen in den beiden ersten Durchgängen erspielte sich Yuan Wan nach einem 7:10-Rückstand sogar einen Matchball zum Sieg. Die nächsten drei Punkte gingen in der dramatischen Verlängerung jedoch an Mori, die somit ihre Bilanz im direkten Vergleich auf 3:0 ausbaute. Yuan Wan sagte nach ihrem Spiel: "Am Ende habe ich leider nicht so gut gespielt. Ich bin gut in das Match gestartet, aber dann hat meine Gegnerin auch besser gespielt. Ich bin in einigen wichtigen Situationen etwas zu nervös geworden."
Im ersten Aufeinandertreffen zwischen Kay Stumper und Yuta Tanaka ließ der Düsseldorfer seine gute Form der letzten Wochen zumindest phasenweise aufblitzen. Die Niederlage gegen die Nummer 52 der Welt konnte der auf 83 notierte Deutsche jedoch nicht verhindern. Dabei ließ Stumper im ersten Durchgang einen Satzball und in Durchgang drei eine 9:7-Führung ungenutzt.
Den Schlusspunkt setzte das Herren-Doppel. Kay Stumper/Fanbo Meng erwischten gegen Yuta Tanaka und Keishi Hagihara zwar einen guten Start und sicherten sich den ersten Durchgang, konnten im Anschluss den achten Satzgewinn und damit den Sieg der Japaner jedoch nicht verhindern.
Yuan Wan: "Hoffentlich starten wir gegen Polen gut in das Mixed"
Nach der deutlichen Auftaktniederlage gegen Japan steht die DTTB-Auswahl, die mit dem Ziel angetreten ist, die Endrunde der acht besten Teams zu erreichen, in den nächsten beiden Partien gegen die sehr junge Mannschaft Polens (Montag, 12 Uhr MEZ) und die zweite Garde Ägyptens (Dienstag, 12 Uhr MEZ) unter Zugzwang. Gegen Polen, das heute Ägypten mit 8:4 in Schach hielt, muss nun unbedingt ein Sieg her.
Yuan Wan blickt voraus: "Wir waren gegen Japan von vornherein der Underdog. Von daher versuchen wir jetzt, schnell mit der Niederlage abzuschließen. Morgen gegen Polen mit den Topspielern Bajor und Redzimski wird es auch ein schwieriges Spiel. Hoffentlich starten wir gut in das Mixed und können dann die Polen schlagen."
So wird in Chengdu der World-Cup-Sieger ermittelt
Aus den vier Vorrundengruppen qualifizieren sich jeweils die Erst- und Zweitplatzierten für die nächste Phase im Modus "jeder gegen jeden", wobei die Ergebnisse aus der Vorrunde übertragen werden. In der dritten und letzten Turnierphase wird dann im K.-o.-System unter den vier besten Teams der Titel ausgespielt.
Eine Mannschaft gewinnt, sobald sie acht Sätze für sich entscheidet. Jedes Mannschaftsspiel besteht aus maximal fünf Begegnungen, die jeweils über drei Sätze ausgetragen werden, sodass das Resultat pro Begegnung entweder 3:0 oder 2:1 lautet.
Den Auftakt eines jeden Mannschaftskampfs bildet ein gemischtes Doppel, gefolgt von je einem Damen- und Herren-Einzel. Ist das Match zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschieden, folgen zwei Doppel. Die Reihenfolge, in der Damen- und Herren-Doppel ausgetragen werden, bestimmt der Mannschaftsführer des in der Weltrangliste schlechter platzierten Teams.
Die Spiele der Deutschen in Stufe 1
Gruppe 2
Sonntag, 1. Dezember
Deutschland – Japan 3:8
Franziska Schreiner/Cedric Meissner - Kao Akae/Keishi Hagihara 1:2 (-6,9,-5)
Yuan Wan - Sakura Mori 1:2 (5,-5,-11)
Kay Stumper - Yuta Tanaka 0:3 (-10,-9,-9)
Kay Stumper/Fanbo Meng - Keishi Hagihara/Yuta Tanaka 1:1 (5,-9)
Polen - Ägypten 8:4
Montag, 2. Dezember
Deutschland – Polen 12 Uhr, Tisch 2
Japan - Ägypten
Dienstag, 3. Dezember
Deutschland – Ägpyten 12 Uhr MEZ, Tisch 2
Japan - Polen
Die übrigen Gruppen
1: China, Indien, Australien, USA
3: Südkorea, Taiwan, Rumänien, Singapur
4: Frankreich, Schweden, Hongkong, Kanada
ITTF Mixed Team World Cup 2024
Das DTTB-Aufgebot in Chengdu
Damen: Yuan Wan (TTC Weinheim), Franziska Schreiner (TSV Langstadt), Sophia Klee (TSV Langstadt)
Herren: Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Cedric Meissner (1. FC Saarbrücken-TT)
Trainer: Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer)
Zum Spielsystem
Die Gruppenphase wird mit 4 Gruppen á 4 Mannschaften ausgetragen. Alle Mannschaften einer Gruppe spielen gegeneinander.
In Stufe 2 treten alle Gruppensieger und alle Gruppenzweiten der Stufe in einer einzigen Gruppe mit insgesamt acht Mannschaften gemeinsam an. Auch diesmal spielen alle Mannschaften gegeneinander, mit einer Ausnahme. Die Begegnungen zwischen den Gruppenersten und Gruppenzweiten der Stufe 1 werden in die Stufe 2 übernommen.
Die Stufe drei wird im K.-o.-System mit Halbfinale und Finale ausgetragen. Im Halbfinale treffen der Erstplatzierte und der Viertplatzierte bzw. der Zweitplatzierte und der Drittplatzierte der Stufe zwei aufeinander. Der dritte Platz wird ausgespielt.
Zum Modus der Matches
Die Spielreihenfolge eine Mannschaftspiels lautet wie folgt
Nur falls dann nach dem Herren-Einzel noch keine Entscheidung gefallen ist, kommt es zu einem oder zwei weitere Doppel-Spielen. Die Reihenfolge der beiden letzten Spiele wird vor dem Spiel durch den Mannschaftsführer der schlechter in der Weltrangliste platzieren Mannschaft festgelegt.