Busan/Lausanne. Das Präsidium des Weltverbandes ITTF hat nach Rücksprache mit den Kontinentalverbänden die endgültige Streichung der Team-Weltmeisterschaften 2020 in Busan beschlossen. Das von Präsident Thomas Weikert (Limburg) angeführte ITTF-Gremium hatte zuvor vom südkoreanischen Verband pandemiebedingt zum dritten Mal eine Absage der zuletzt auf Ende Februar 2021 terminierten WM erhalten.
Mehr Infizierte in Südkorea: Keine Großveranstaltungen erlaubt
Nach den notwendigen Verschiebungen der Austragungen im März und Juni musste der südkoreanische Verband (KTTA) nun auch den dritten anvisierten WM-Termin vom 28. Februar bis 7. März 2021 aufgrund steigender Fallzahlen von Covid-19-Infizierten absagen. KTTA-Präsident und 2004-Olympiasieger Ryu Seung-min informierte das ITTF-Präsidium über den Beschluss der südkoreanischen Behörden, in den nächsten Monaten keine großen internationalen Sportveranstaltungen zuzulassen. Ryu warf gleichzeitig für Südkorea den Hut in den Ring, Busan bei noch zu vergebenden Topevents für 2021 zu berücksichtigen.
Prause: "Schutz der Gesundheit ist die oberste Regel"
„Das ist natürlich schade, denn wir hatten sehr gehofft, diese Weltmeisterschaften spielen zu können. Aber es gilt natürlich nach wie vor: Der Schutz der Gesundheit ist eindeutig die oberste Regel!", kommentiert DTTB-Sportdirektor Richard Prause. "Auch wenn der Tischtennissport es bereits erfolgreich geschafft hat, in einzelnen Bubbles wichtige Turniere auszutragen, so ist die Dimension einer Weltmeisterschaft doch noch einmal eine ganz andere Sache."
Erste WM-Absage seit dem 2. Weltkrieg
Die endgültige Absage der erstmals 1926 ausgetragenen Weltmeisterschaften besitzt eine historische Dimension: Nur in den Jahren 1940 bis 1946 hatte, bedingt durch den 2. Weltkrieg, keine Austragung globaler Titelkämpfe stattgefunden. Das Votum von ITTF-Präsidium und Kontinentalvertretern für die Streichung fiel angesichts der sich verschlechternden Situation in der Republik Südkorea und der immer noch problematischen Pandemiesituation in vielen Regionen der Welt einstimmig aus. "Mit einem Kalender für 2021, der nun auch die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio 2020 beinhaltet, war eine vierte Verschiebung nicht machbar", schreibt die ITTF in ihrer Presseerklärung.