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Neu im DTTI: Jele Stortz und Lleyton Ullmann (Foto: Metzlaff)
Seit 1. Februar stellen die DTTB-Talente die Weichen für ihre Laufbahn im Düsseldorfer DTTZ

Neu im DTTI: Jele Stortz und Lleyton Ullmann

MS 18.02.2021

Düsseldorf. Seit 2006 ist Düsseldorf mit dem Deutschen Tischtennis-Zentrum (DTTZ) die sportliche Schaltzentrale des DTTB. In das DTTZ integriert ist seitdem auch das Deutsche Tischtennis-Internat (DTTI), in dem aktuell zehn Talente leben, lernen und trainieren, darunter seit wenigen Wochen auch die Neuzugänge Jele Stortz und Lleyton Ullmann.

Seit dem 1. Februar besuchen die beiden Teenager die 9. Klasse des Lessing-Gymnasiums, eine der beiden Düsseldorfer Partnerschulen des DTTI. Stortz und Ullmann, jeweils Teilnehmer am kontinentalen Ranglistenturnier Europe Youth Top 10 im Oktober 2020 in Berlin, verknüpfen im Internat ihr schulisches Ziel Abitur mit ihren sportlichen Träumen von Nationalmannschaft und Olympia.

Jele Stortz: Von Renchen nach Düsseldorf

Jele Stortz ist seit dem 3. Januar 15 Jahre alt und zählt zu den größten Talenten Deutschlands im weiblichen Nachwuchsbereich. Genau vier Wochen nach ihrem Geburtstag zog die Angriffsspielerin von ihrem Elternhaus in Renchen in das Deutsche Tischtennis-Zentrum nach Düsseldorf um.

Stortz, die von 2013 bis 2016 beim TTC Renchen das Tischtennis-Einmaleins erlernte, sammelt seit 2016 für die DJK Offenburg Erfolge. Bei ihrem Debüt beim Europe Youth Top 10 in Berlin wurde sie Achte der Mädchen-15-Konkurrenz. In der gleichen Altersklasse gewann sie 2019 bei den Serbian Open an der Seite von Mia Griesel im Doppel ihren ersten internationalen Titel.

Weniger Idylle, mehr Trainingseinheiten

Der Wechsel aus dem ebenso idyllischen wie beschaulichen Südbaden in Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt birgt für Stortz keine großen Geheimnisse, dafür aber umso mehr Vorteile. Die Auswahlspielerin absolvierte bereits unzählige Lehrgänge mit der U15-Nationalmannschaft im Deutschen Tischtennis-Zentrum und sagt: „Eigentlich fühlt es sich fast genauso an wie bei den anderen Aufenthalten, da ich ja praktisch alle kenne. Der einzige Unterschied: jetzt wohne ich halt hier. Ich freue mich in jedem Fall sehr auf die neue Trainingsgruppe und auf das gemeinsame Leben hier im Internat.“

Von der Entscheidung für das Deutsche Tischtennis-Internat verspricht sich Jele Stortz eine entscheidende Weichenstellung für ihre Karriere. „Ein Platz in der Damen-Nationalmannschaft und hoffentlich irgendwann die Qualifikation für die Olympischen Spiele“, nennt sie als ihre mittel- und langfristigen Zielsetzungen. Eines steht jedenfalls fest: Die Trainingsumfänge, bislang acht bis zehn wöchentlich zu Nicht-Coronazeiten“, werden sich für den Teenager deutlich erhöhen. „Der Wechsel ins DTTZ vereinfacht mir die Kombination von Schule und Tischtennis. Früher musste ich zu Hause viel fahren, oft bis zu 100 Kilometer. Das ist jetzt wesentlich entspannter und zeitsparender.“

Neue Schule, bekannter Stoff

Professionelles Training und Vorbereitung auf das Abitur, so sieht für Stortz der duale Weg im Internat aus. Die Zweite des Bundesranglistenfinales Top 12 2020 und Siegerin des Top 48 im Vorjahr wird in Düsseldorf die 9. Klasse des Lessing-Gymnasiums besuchen. Persönliche Kontakte zu neuen Mitschüler*innen konnte sie noch nicht aufbauen. Die Baden-Württembergerin bekennt: „Ein Schulwechsel in Zeiten der Pandemie ist natürlich anders als normal. Es ist ein bisschen komisch, da man aufgrund des Onlineunterrichts noch niemanden kennt. Aber ich denke, ich gewöhne mich daran. Vom Stoff her ist es jedenfalls keine Umstellung für mich.“

Wenn trotz Training, Unterricht und Lernen Lücken im durchgetakteten Kalender bleiben, dann verbringt Jele Stortz die freie Zeit am liebsten beim Schauen von TV-Serien, mit Freunden oder der Familie. Dinge, die Jele Stortz künftig bei aller Freude über den Wechsel in das DTTZ deutlich seltener als zuvor genießen kann. Sie gesteht: „Eines ist klar: Meine Freunde und Familie werde ich schon sehr vermissen.“

Lleyton Ullmann: Kometenhafter Aufstieg

Ein halbes Jahr jünger als Jele Stortz ist Lleyton Ullmann. Der gebürtige Hamburger trägt nach einer ersten Saison für den SC Poppenbüttel nunmehr bereits im sechsten Jahr das Trikot des Regionalligisten TSV Sasel. Ullmann machte in der vergangenen Spielzeit mit einem kometenhaften Aufstieg auf nationaler Ebene auf sich aufmerksam. Ihm gelang das Kunststück, binnen fünf Monaten nacheinander bei den drei DTTB-Bundesranglistenturnieren Top 48, Top 24 und Top 12 das Finale der Jungen-15-Konkurrenz und damit jeweils Platz zwei zu erreichen.

Nachdem Ullmann auch bei seinem ersten großen internationalen Turnier, dem Europe Youth Top 10 gegen die etablierte und durchweg ältere Konkurrenz sein Potential demonstrierte und Rang sieben belegte, soll nun der Wechsel in das Deutsche Tischtennis-Internat die Basis für weitere Leistungssprünge legen.

Ullmann freut sich auf das tolle Umfeld

Wie fast jeder junge Sportler nennt auch der Rechtshänder die Olympiateilnahme als seinen sportlichen Traum. Den beschwerlichen Weg zu diesem noch weit entfernten Ziel geht Ullmann mit norddeutscher Gelassenheit an. Nachdem er in Hamburg zwischen sieben bis neun Einheiten pro Woche überwiegend im Stützpunkt absolvierte, wartet nun im Internat eine deutliche Steigerung des Trainingsumfangs. Das ehrgeizige Talent ist von den Rahmenbedingungen angetan: „Hier ist alles sehr professionell und ich kann sehr viel mehr trainieren.“ Aber auch ein weiterer Aspekt ist Ullmann wichtig: „Ich freue mich auch auf das gute Umfeld, das nicht neu für mich ist: Die meisten hier kenne ich ja schon länger.“

Den Wechsel von der Elbe an den Rhein machte diese Vertrautheit umso leichter: „Ich hatte ein sehr gutes Gefühl bei der Entscheidung für den Umzug.“ Der 14-Jährige hatte bei einem Probetag im Dezember im Lessing-Gymnasium sogar bereits Gelegenheit, einen Teil seiner neuen Mitschüler der neunten Klasse kennenzulernen: „Der Onlineunterricht wirkt für mich deshalb nicht ganz so fremd, da ich die anderen schon einmal gesehen habe.“ Wie für alle DTTI-Schüler*innen fallen aber auch für den Hamburger künftig die gemeinsamen Treffen mit der Familie seltener aus. Und auf seine Lieblings-Freizeitbeschäftigung, „mit Freunden treffen und mit ihnen in die Stadt gehen“, muss Lleyton Ullmann künftig wohl ebenfalls wesentlich häufiger verzichten.

 

Links zum Deutschen Tischtennis-Internat


Bundesweites Tischtennis-Internat seit 1985

In Düsseldorf beheimatet ist das Deutsche Tischtennis-Internat (DTTI) seit der Fertigstellung des Deutschen Tischtennis-Zentrums (DTTZ) im August 2006. Die Pädagogische Leitung liegt in den Händen von Ildiko Imamura, Organisationsleiter ist Tim Metzlaff. Aktuell leben, lernen und trainieren drei Mädchen und sieben Jungen im DTTI.

Der Grundstein für die Zusammenführung von Leistungssport und Schule wurde jedoch bereits 20 Jahre zuvor vom damaligen DTTB-Präsidenten Hans Wilhelm Gäb gelegt. Gäb, später auch Initiator und treibende Kraft für die Errichtung des Deutschen Tischtennis-Zentrums, sorgte für die Durchsetzung des Projekts, das 1985 im Duisburger Stadtteil Wedau als erstes bundesweites Tischtennis-Internat seinen Betrieb aufnahm. Zweieinhalb Jahre später erfolgte der Umzug nach Heidelberg, seit 2006 weilt das DTTI nun unter dem Dach des Deutschen Tischtennis-Zentrums in Düsseldorf.

Rund 140 Schüler durchliefen das Internat an den verschiedenen Standorten seit 1985. Die Erfolgreichsten: Oliver Alke, Nicole Delle, Cornelia Faltermaier, Steffen Fetzner, Sascha Köstner, Nina Mittelham, Katja Nolten, Dimitrij Ovtcharov, Christiane Praedel, Jörg Roßkopf, Elke Schall-Süß, Nicole Struse, Christian Süß und Torben Wosik.

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