Frankfurt/Karben. Der Tischtennissport erhält in Kürze personelle Verstärkung. Ab November übernimmt Frank Wieberneit beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) die neu geschaffene Position des Projektmanagers Digitalisierung. Ab Januar leitet zudem Lars Merle als Geschäftsführer die Geschicke der Tischtennis Marketing GmbH (TMG), des Rechtevermarkters und Eventorganisators des DTTB. Wieberneit und Merle eint neben langjähriger beruflicher Erfahrung ihre große Nähe zum Sport – und die Liebe zum Tischtennis.
„Wir als DTTB-Vorstand freuen uns sehr, zwei herausragende Fachleute und großartige Persönlichkeiten für Schlüsselpositionen bei der Transformation unseres Verbands gewonnen zu haben“, sagt der DTTB-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Dörner.
Zum 1. Januar übernimmt Lars Merle die Geschäftsführung der Tischtennis Marketing GmbH (TMG), die exklusiv die Werberechte des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) vermarktet und für die Event-Organisation verantwortlich ist. Bereits jetzt unterstützt Merle den DTTB als externer Berater; künftig wird er das operative Geschäft der TMG in hauptverantwortlicher Position führen.
Er tritt die Nachfolge von Gerd Reith an, der die Entwicklung der TMG über viele Jahre maßgeblich geprägt hat. In seine Zeit als Geschäftsführer fielen unter anderem die Entwicklung und Umsetzung der Deutschen Tischtennis-Finals in Erfurt sowie die Organisation der WTT-Turniere in Deutschland, mit dem WTT Champions Frankfurt als Flaggschiff. Reith war über 23 Jahre für die TMG tätig – zunächst viele Jahre als Marketing-Manager, ab Januar 2021 als Geschäftsführer.
Nach der Corona-Pandemie bedeutete die Rückkehr zu Events in Deutschland zusammen mit der Entwicklung neuer Formate einen echten Kraftakt für das kleine Team in Karben. Unter der Leitung von Gerd Reith leistete es dabei hervorragende Arbeit.
Vom mini-Meister zum Manager
Dass Lars Merle beruflich im Tischtennis landet, war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Schon im Alter von neun Jahren griff er erstmals zum Schläger – in der heimischen Garage. 1990 wurde er Hessenmeister bei den mini-Meisterschaften und belegte beim Bundesfinale in Gundelsheim Rang zehn. Seither ist der heute 47-Jährige mit dem Sport eng verbunden. Aktuell spielt er für den TTV 1951/66 Stadtallendorf in der Hessenliga Nord/Mitte, sammelte jedoch beim TSV Besse zwischenzeitlich auch Punkte in der Regionalliga.
Auch das Coaching bereitet Merle seit Langem Freude. Er absolvierte die Kindertrainer- sowie D-Trainer-Ausbildung und coacht regelmäßig bei Kreis-, Bezirks- und Hessenmeisterschaften. Aktuell bildet er sich zudem an der Heimsoeth Academy zum Mental Coach weiter.
Familienbande am Tisch
Tischtennis ist bei Merles Familiensache ist. Sohn Andre (18) spielt mit ihm gemeinsam in der Hessenliga, Tochter Lina (13) in der Bezirksoberliga Jugend 15. Mit beiden stand er schon bei Kreismeisterschaften im Duo am Tisch. „Eine sehr emotionale, unvergessliche Erfahrung für mich“, beschreibt Merle. Der fünfjährige Sohn Lenn kennt den Sport bereits vom Zuschauen. Ausgleich findet Merle unter anderem bei Spaziergängen mit der Familie in der Natur, bei denen die Familienhündin Elli nicht fehlen darf.
Karriere zwischen Zahlen, Märkten und Menschen
Beruflich bringt Merle langjährige Erfahrung aus der Medien- und Digitalwirtschaft mit. Nach leitenden Positionen bei onvista Media und finanzen.net gründete er 2025 die Beratungsfirma Mindshift CC. Dort berät er unter anderem audienzz Germany, eine Tochtergesellschaft der renommierten Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).Mit dem Wechsel zur TMG vereint Merle viele seiner Leidenschaften nun im Beruf: Vermarktung, Digitalisierung, Organisationsentwicklung – und Tischtennis. „Wenn man all das in einem Job vereinen kann, ist es das Beste, was einem passieren kann“, sagt er. Merle freut sich auf die Herausforderung: „In meinem neuen Arbeitsfeld möchte ich bei ganz enger Verzahnung mit dem DTTB das Team der TMG verstärken und neu positionieren. Viel Potenzial sehe ich in der Zusammenarbeit mit den bestehenden Sponsoren und in der Gewinnung neuer Partner für den DTTB. Es ist wichtig, alle Kräfte – vom Spitzen- bis zum Breitensport – zu bündeln, herausragende Veranstaltungen zu organisieren und Tischtennis als Produkt optimal zu vermarkten.“
Frank Wieberneit kennt den Tischtennissport seit Kindertagen – und die digitale Welt seit drei Jahrzehnten aus beruflicher Perspektive. Nun führt der 55-Jährige beides zusammen: Ab dem 1. November übernimmt der Hesse beim Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) die neu geschaffene Position des Projektmanagers Digitalisierung.
Spieler, Funktionär, Manager
Inspiriert von seinem Bruder griff Wieberneit im Alter von zehn Jahren erstmals zum Schläger. Bis heute ist er mit dem Tischtennis-Virus dauerinfiziert: Mehr als 35 Jahre blieb er dem TTC Staffel treu, feierte 1984 sogar mit der Tilemannschule Limburg den Bundessieg beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ und übernahm als Erwachsener verschiedene ehrenamtliche Funktionen. Die Verbindung zum TTC besteht bis heute. Heute lebt der Vater zweier Kinder im Vordertaunus, schlägt für die TSG Sulzbach in der Bezirksliga auf und engagiert sich dort zugleich als zweiter Vorsitzender.
Seine Liebe für den Tischtennissport war für den ehemaligen Hessenligaspieler stets Antrieb und Ansporn zugleich. Nun wird sie zur Berufung. „Ich spiele mein Leben lang leidenschaftlich Tischtennis. Nun möchte ich meine 30-jährige Berufserfahrung nutzen und helfen, den Sport in Deutschland digital zukunftsfähig zu gestalten“, sagt Wieberneit.
Komplexe Transformation – erst bei Banken, nun beim Verband
Nach seinem Studium führte der berufliche Weg den Diplom-Kaufmann bis in leitende Positionen der Finanzbranche. Als Programmmanager und Business-Architekt bei der Deutschen Bank steuerte er komplexe Transformationsprojekte. Seine Erfahrungen in der digitalen Welt stellt er nun ganz in den Dienst des Tischtennissports.
Seine Leidenschaften: viel Sport und Süßes
Neben Tischtennis begeistern Wieberneit auch andere Sportarten. Joggen, Radfahren, Schwimmen und Skifahren stehen auf seiner persönlichen Agenda. Das ist auch gut, denn während er Kaffee meidet, vermag er süßen Verführungen nur schwer zu widerstehen: „Und auch ansonsten esse ich gern viel und ungesund“, verrät der neue Digitalmanager des DTTB mit einem Schmunzeln.