Frankfurt am Main. Mit sechs Punkten Rückstand auf den Meister und Aufsteiger TTC GW Staffel 1953 belegte Hannover 96 in der vergangenen Saison den zweiten Platz. Das Team aus der Landeshauptstadt Niedersachsens startet als Topfavorit auf den Titel in die neue Spielzeit. So sehen es zumindest die Vereinsvertreter in einer Umfrage. Als Abstiegskandidat Nummer eins wird Borussia Düsseldorf gehandelt.
Hannover 96 geht als Zweiter der Vorsaison verstärkt in die neue Spielzeit
„Wir verfügen über einen starken und breit aufgestellten Kader mit einer guten Chemie im Team“, sagte der Teammanager von Hannover 96, Marko Heuer, vor dem ersten Spieltag. Mit Shiho Ono (Frankreich) und Ivana Pelcmanova (VfL Oker), beide pausierten zuletzt, wurde die Mannschaft nochmals verstärkt. „Aufgrund privater Verpflichtungen werden nicht immer alle Spielerinnen verfügbar sein“, ergänzte Heuer, der mit seiner Mannschaft „oben mitspielen“ möchte. Gleich zum Saisonstart kommt es am 9. September zum Duell mit Torpedo Göttingen. Katharina Overhoff (Jena) wechselte zum Tabellendritten. „Da sich die Konkurrenz verstärkt hat, würde ich uns eher im Mittelfeld einordnen“, stellt Coach Tiim Wiegand fest und verrät die Pluspunkte seiner Truppe: Mannschaftliche Geschlossenheit, der Zusammenhalt des über Jahre gewachsenen Teams und die Unterstützung durch die Zuschauer. „Unsere Schwächen sollen die Gegner herausfinden“, so Wiegand mit einem Augenzwinkern.
Mit Chiara Steenbuck, Michelle Weber und Ariane Liedmeier meldet der TSV Schwarzenbek drei neue Spielerinnen für die erste Mannschaft. Das Trio kam zuletzt in der Reserve zum Einsatz. Sowohl Steenbuck (16 Jahre) als auch Weber (15) hören dem Landeskader Schleswig-Holsteins an. Die 24-jährige Liedmeier hat es aufgrund ihres Psychologie-Studiums in Lübeck aus Kleve in den hohen Norden verschlagen und kann bereits auf Zweitliga-Erfahrung zurückblicken. Bianca Dahlke, Ann-Kathrin Gericke und Steffi Freystatzky haben das Thema „Leistungssport“ beendet und spielen nur noch für Bargteheide in der Landesliga. „Da unsere sieben Damen über variable Spielsysteme verfügen, ist das Team im Einzel und Doppel nur schwer ausrechenbar“, stellt Mannschaftsführer Oliver Zummach fest. Durch regelmäßiges Training werde die sehr ausgeglichen besetzte Truppe einen „guten Teamgeist aufbauen“.
Teams wollen spielerische Schwächen mit gutem Teamgeist kompensieren
Lediglich mit einer personellen Veränderung startet der Tabellenfünfte VfL Kellinghusen in die neue Runde. Alina Novosad, bislang für den VfL Tegel in der Regionalliga Nord aktiv gewesen, kommt an Position drei zum Einsatz. Wie der TSV Schwarzenbek verfügt auch die Mannschaft aus Kellinghusen über unterschiedliche Systeme. „Wir haben einen guten Teamgeist und präsentierten uns zuletzt sehr heimstark“, erinnert sich Betreuer Andreas Wagner und stellt bei einem Blick auf die Aufstellungen der Konkurrenz fest, „dass die Liga insgesamt deutlich stärker geworden ist. Deshalb wären wir sehr zufrieden, wenn der Klassenerhalt erreicht wird.“ Nach dem Wechsel von Airi Avameri zum Zweitligisten TuS Uentrop nahm der SC Niestetal mit Emina Hadziahmetovic aus Bosnien-Herzegowina eine neue Spitzenspielerin unter Vertrag. Bis auf die Nummer eins trainiert die Mannschaft geschlossen in Kassel. Dies sieht Betreuer Uli Kempe als Stärke an.
Nach dem siebten Platz in der zurückliegenden Spielzeit möchte der Kieler TTK GW nach Ansicht von Betreuerin Catharina Grothkopp „gefestigter und mit weniger Leistungsschwankungen auftreten, sodass der Abstieg keine Rolle spielt“. Elena Waggermeyer, die bereits im Bundesliga-Oberhaus für den TuS Bad Driburg zum Einsatz kam, Miriam Ludwig (Friedrichsgabe) und Lena Meiß (Nortorf) sind neu. Mit Elena Waggermeyer und Lin Sievers verfügen die Grün-Weißen über ein erfahrenes oberes Paarkreuz. Da vier der sechs Spielerinnen in Kiel leben, ist seit vielen Jahren wieder ein gemeinsamer Trainingsbetrieb möglich.
Aufsteiger aus Langstadt und Berlin mit guten Chancen auf den Ligaverbleib
„Spielerisch sind wir sicherlich weit von der Spitze entfernt“, sagt Elisabeth Scherring, Mannschaftsführerin des zuletzt Achtplatzierten SV DJK Holzbüttgen. „Wir wollen deshalb mit Teamgeist und Kampfstärke sowie der tollen Unterstützung bei Heimspielen punkten.“ Mit Valerija Stepanovska wurde eine neue Spielerin für die Spitzenposition unter Vertrag genommen. Die 26-Jährige stammt aus Kiew. Wie schon in der abgelaufenen Saison geht es um den Klassenerhalt. Mit exakt der gleichen Zielsetzung startet auch Borussia Düsseldorf. Das Team aus der Landeshauptstadt kam zuletzt mit nur sieben Punkten auf den vorletzten Platz, blieb im Nachgang mangels Aufsteigern aber noch in der Liga. Qian Wan verließ den Traditionsverein zum Zweitligisten ESV Weil. Neu hinzu gekommen ist Elena Uludintceva (Schnelsen), die hinter Jugend-Nationalspielerin Leonie Berger an Position zwei zum Einsatz kommen wird. „Wir sind sehr positiv eingestellt und immer motiviert“, verrät Kapitänin Melissa Dorfmann. „Außerdem haben wir einen guten Teamgeist in der Mannschaft.“
Mit 17 Siegen und nur einer Niederlage feierten die Füchse Berlin souverän den Meistertitel in der Regionalliga Nord. „Als Aufsteiger steht natürlich der Klassenerhalt ganz klar im Vordergrund“, sagt Betreuer Steffen Dahms, dessen Tochter Ann-Marie vom ESV Prenzlau in die Bundeshauptstadt wechselte. Zusammen mit Sina Henning bildet der Neuzugang das jüngste untere Paarkreuz der Liga. Dahms/Henning gewannen vor knapp fünf Monaten überraschend bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin den Titel im Mädchen-Doppel. Olga Heinrich und Katalin Jedtke, in der abgelaufenen Regionalliga-Saison die beiden stärksten Spielerinnen gewesen, gehen im oberen Paarkreuz auf Punktejagd. Das Duo verfügt über viel Erfahrung und soll, so Steffen Dahms, „unsere beiden Küken Sina und Ann-Marie führen“.
Ebenfalls neu in der Liga ist der TSV 1909 Langstadt II, der in der Regionalliga West den Zweikampf um den Meistertitel mit der TTVg. WRW Kleve für sich entschied. „Wir haben eine gute Stimmung und einen großen Zusammenhalt in der Mannschaft“, berichtet Mannschaftsführerin Janina Kämmerer. Hinter Anne Bundesmann, Janina Kämmerer und Sonja Busemann wurde mit Cornelia Neumann-Reckziegel eine neue Spielerin aus Okarben verpflichtet. Dafür wechselte Diya Parag Chitale zum TTC Berlin eastside. Die Erstliga-Reserve möchte am Saisonende, so Kämmerer, „im Mittelfeld der Tabelle landen“.
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