Frankfurt am Main. Spannung an der Tabellenspitze: Vier Mannschaften besitzen nach der Hinrunde in der 3. Damen-Bundesliga Nord gute Chancen auf den Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in das Bundesliga-Unterhaus. Aufgrund der lediglich acht Teams wird es am Saisonschluss keinen Absteiger geben.
Mit nur einer Niederlage gewinnt Torpedo Göttingen den inoffiziellen Herbstmeistertitel
„Die Saison verlief für uns bislang überraschend erfolgreich“, stellt Ulrich Kempe, Teammanager des Spitzenreiters Torpedo Göttingen, fest. Sechs Siege und nur eine Niederlage gegen den Drittplatzierten TTC Rödinghausen (4:6) sind das bisherige Ergebnis. Die beiden Neuzugänge, Mallika Bhandarkar (Indien/4:1) und Abwehrspielerin Liliya Kolyucheva (Russland/11:1), überzeugten im oberen Paarkreuz. Aber auch Marie-Sophie Wiegand, Diana Rogusina und Constanze Schlüter wussten zu gefallen. Einzig Johanna Wiegand sei der krankheitsbedingte Trainings- sowie Wettkampfrückstand anzumerken gewesen. Mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen möchte der Vorjahresvierte den „Platz an der Sonne“ in der Rückrunde erfolgreich verteidigen. Dazu müsse aber, so Kempe, eine Steigerung in den Doppeln (7:7-Bilanz) herbeigeführt werden.
Mit nur einem Punkt Rückstand auf Torpedo Göttingen befindet sich der TTC GW Staffel 1975 als Tabellenzweiter auf Tuchfühlung. „Die jungen Spielerinnen haben alle gute Leistungen gezeigt und ihr Niveau nochmal steigern können“, freut sich TTC-Betreuer Andre Tamoschus und bezeichnet die aktuelle Platzierung als eine „große Überraschung“. Das Duell mit dem Liga-Primus aus Göttingen wurde 3:6 verloren. Auf die Rückrunde schaut Tamoschus mit gemischten Gefühlen, denn fünf der sieben Heimspiele hat der Aufsteiger bereits hinter sich. „Unser Publikum hat uns den einen oder anderen Punkt gerettet. Jetzt stehen weite Auswärtsfahrten bevor.“ Den großen Kader der Grün-Weißen sieht der Betreuer als Vorteil an. „So können wir unsere Aufstellungen auch nach dem jeweiligen Gegner wählen.“
Vier Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage gleich zum Saisonstart beim TTC GW Staffel 1953 (3:6) sind das bisherige Ergebnis des Dritten TTC Rödinghausen. „Wir sind mit dem Abschneiden sehr zufrieden“, freut sich der TTC-Vorsitzende Martin Niedzwicki. Der Rückstand zum Tabellenführer Torpedo Göttingen beträgt zwei Zähler. „Unsere Mannschaft hat das Ziel aufgrund lediglich eines verlorenen Spiels weit übertroffen.“ Der Abgang von Tamara Tomanova zum Zweitligisten Kieler TTK GW habe das Team „gut verkraftet. Jetzt wollen wir den dritten Platz in der Rückrunde auch halten.“
TTK Großburgwedel darf trotz Platz vier noch nicht im Titelrennen abgeschrieben werden
Vor dem Saisonbeginn hatte Michael Junker, Teammanger des TTK Großburgwedel, gar kein Geheimnis daraus gemacht, „dass wir den Aufstieg anpeilen“. Auch wenn die Remiskönige der Liga (drei Unentschieden) bislang nur auf Rang vier zu finden sind, Torpedo Göttingen hat drei Punkte mehr auf dem Konto, „wird die Mannschaft noch ein großes Wort im Rennen um die Meisterschaft mitsprechen“, mutmaßt Ulrich Kempe aus Göttingen. Spitzenspielerin Diana Holokova (10:4) und Amelie Rocheteau (10:1) überzeugten bislang. Dagegen gewann Lotta Rose, Siegerin des Top 48- und Top 24-Bundesranglistenturniers der Mädchen, im oberen Paarkreuz nur zwei ihrer 13 Begegnungen.
Eine ausgeglichene Bilanz von drei Siegen, einem Unentschieden sowie drei Niederlagen weißt Hannover 96 auf Position fünf auf. Der Regionalliga-Meister Nord liegt damit im Soll, denn vor dem ersten Aufschlag hatte Teammanager Marko Heuer ausgegeben, „einen Platz im Mittelfeld belegen zu wollen“.
Als Regionalliga-Zweiter hinter Hannover 96 schaffte der TSB Flensburg den Sprung in die 3. Bundesliga. Nach der ersten Saisonhälfte findet sich das Team aus dem hohen Norden wieder direkt hinter den Landeshauptstädterinnen wieder. Der bislang einzige Saisonsieg wurde gegen die Kasseler Spvgg. Auedamm (6:2) eingefahren. Hinzu kommt ein überraschender Punktgewinn gegen den TTC Rödinghausen (5:5). 3:11 Punkte sind bislang die Ausbeute. Gleiches gilt auch für Borussia Düsseldorf, die in der abgelaufenen Spielzeit noch den letzten Platz belegt hatten. Diesmal reichte es schon zu einem Erfolg gegen den TSB Flensburg (6:4). „Wir haben uns zur Vorsaison gesteigert“, sagt Borussia-Spielführerin Melissa Dorfmann. Bei der Nummer zwei selbst fehle aufgrund einer Verletzung am Handgelenk jedoch noch ein wenig die Spielpraxis. „Ich bin erst seit November wieder schmerzfrei.“ Eine Steigerung in der Rückrunde soll dazu führen, „dass wir mehr Chancen haben, Spiele zu gewinnen“.
Ein 5:5-Remis gegen Borussia Düsseldorf und außerdem sechs Niederlagen: Als Vorjahres-Vizemeister der Regionalliga West findet sich die Kasseler Spvgg. Auedamm auf dem letzten Platz wieder. Der Ausfall von Christine Engel (Babypause) schmerzte, denn Sarah Grede rutschte dadurch in das obere Paarkreuz und gewann keines ihrer elf Spiele. Einzig Katja Heidelbach kommt auf eine positive Einzel-Bilanz (5:4).