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Die Spieler des TTC GW Bad Hamm dürfen sich berchtigte Hoffnungen auf den Titel machen (Foto: TTC GW Bad Hamm)

Nord: Viel Spannung beim Kampf um die Meisterschaft

Marco Steinbrenner 02.09.2016

Frankfurt am Main. Welche Mannschaft gewinnt den Meistertitel in der 3. Bundesliga Nord und steigt damit in das Bundesliga-Unterhaus auf? Eine Frage, bei deren Antwort sich die Experten der zehn Vereine nicht einig sind. Gleich mehreren Klubs werden gute Chancen auf Platz eins zugetraut. Die wohl größten Möglichkeiten besitzt der TTC GW Bad Hamm.

 

Hamm und Celle schielen auf einen Platz in der 2. Bundesliga


Nach dem vierten Platz in der Saison 2015/16 wollen es die Spieler des TTC GW Bad Hamm wissen. „Wir haben uns verstärkt und können sicherlich unter die ersten drei Mannschaften kommen“, sagt Spielertrainer Bernd Ahrens. Nach jetzigem Stand würden die Grün-Weißen auch den Aufstieg in die 2. Bundesliga wagen. Doch soweit ist es noch lange nicht, wenngleich das Team mit Takami Masaki (Japan), Artur Bialek (Polen) und Valentin Nad Nemedi (Serbien) nochmals verstärkt wurde. Hinzu kommen Jugend-Nationalspieler Gerrit Engemann und Henning Zeptner. „Wir haben zwei junge deutsche Spieler aus der Region, denen wir in Hamm den nächsten Schritt ermöglichen wollen“, so Ahrens weiter.

Dieter Lorenz, Team-Manager des Vorjahresachten TuS Celle, nimmt bei der Formulierung des Saisonziels kein Blatt vor den Mund. „Um die Entwicklung der Jugend-Nationalspieler zu fördern, wollen wir in die 2. Bundesliga aufsteigen.“ Die Doppel-Europameister Tobias Hippler und Nils Hohmeier haben mit Philipp Floritz (TSV 1860 Ansbach) namhafte Verstärkung bekommen. Der 24-Jährige Floritz, international mittlerweile für Bulgarien am Tisch, soll die Mannschaft nach ganz oben führen. Mit Cedric Meissner (MTV Eintracht Bledeln) wurde ein weiteres C-Kader-Mitglied des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) unter Vertrag genommen. Die zahlreichen internationalen Einsätze der Spieler könnten, so Lorenz, „ein Problem werden. Es wird nicht leicht werden, immer alle Spieler an Bord zu haben.“ Hohmeier sieht die Liga als „sehr gut an. Mit Philipp Floritz haben wir uns extrem verstärkt. Deshalb glaube ich schon, dass wir es unter die Top 3, wenn möglich sogar nach ganz oben, schaffen können.“

Im oberen Tabellendrittel möchte sich auch der Absteiger TTC Ruhrstadt Herne wiederfinden. Gegenüber der vergangenen Spielzeit und dem letzten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga wurde die Mannschaft ordentlich umgekrempelt. Adam Szudi (BV 09 Borussia Dortmund), Takuto Izumo (Japan) und Dragan Subotic (Serbien) haben das Team aus dem Ruhrgebiet verlassen. Dafür schlagen jetzt Koyo Kanamitsu (Japan), Vladimir Petkov (TTC Vernich) und Johan Hagberg (Schweden) neu in Herne auf. „Wir verfügen über eine ausgeglichene Mannschaft“, sagt der Vorsitzende Arthur Schemp. „Keine Position fällt deutlich ab.“ Abzuwarten bleibe allerdings, wie schnell sich die neuen Doppel-Kombinationen finden werden.

„Wir wollen so hoch wie möglich spielen“, stellt Gerd Welker, Gründer der Tischtennis-Abteilung von Hertha BSC Berlin, eindeutig klar. Deshalb möchte der Hauptstadt-Klub nach dem dritten Platz in der abgelaufenen Saison ein erneutes Mal oben angreifen. „Die Mannschaft ist hochmotiviert. Sämtliche Spieler sind in Berlin und haben den Ehrgeiz, den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffen zu wollen.“

Für den TTC Schwalbe Bergneustadt II zählt einzig und allein der Klassenerhalt (Foto: Carsten Bosch)Breites Mittelfeld – Bergneustadt II kämpft um den Klassenerhalt


Nach dem fünften Platz hat die Mannschaft des SV Brackwede ein nahezu komplett neues Gesicht bekommen. Einzig der überragende Lei Yang ist noch im Team der Ostwestfalen zu finden. Maximilian Dierks (SV Bolzum), Dwain Schwarzer (TSV Schwalbe Tündern) und Balazs Hutter (ASV Einigkeit Süchteln) stehen vor ihrer ersten Saison in Brackwede und damit auch in der 3. Bundesliga. „Ein Platz in der oberen Hälfte wäre schon gut“, sagt Abwehrspieler Hutter, der sich selbst an Position zwei spielend als einen „Wackelkandidaten“ bezeichnet. Ganz realistisch und nüchtern stellt Stefan Zilz, Abteilungsleiter des SV Siek, fest, „dass unser zweite Platz aus der vergangenen Saison nicht zu wiederholen sein wird. Viele Teams haben sich schließlich verstärkt.“ Beim Klub aus dem hohen Norden gab es nur eine Veränderung: Doyub Kim (TTC GW Bad Hamm) ist für Laurens Tromer (TTC OE Bad Homburg) gekommen. „Wir streben einen soliden Mittelfeldplatz an“, so Zilz weiter. Für den TTC Seligenstadt geht es nach Einschätzung von Kapitän Matthias Bomsdorf darum, „den Klassenerhalt zu schaffen. Die Mannschaft muss sich erst finden.“ Es bleibe, so Bomsdorf weiter, abzuwarten, wie sich die beiden Nachwuchsspieler Jannik Xu (SV Bolzum) und Merdaras Stenkevicius (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell) in der neuen Liga zurecht finden. „In Bestbesetzung haben wir ein gutes und ausgeglichenes Team, in dem es aufgrund der fünf Spieler gute taktische Variationsmöglichkeiten gibt.“

Markus Grothe weiß um die schwere der Aufgabe. „Der Klassenerhalt wird für uns eine Herkules-Aufgabe“, sagt der Kapitän des TTC Schwalbe Bergneustadt II. Mit Florian Schreiner (TuS Fürstenfeldbruck) steht eine sehr starke Nummer eins zur Verfügung. „Trotzdem sind wir von den QTTR-Punkten die schlechteste Mannschaft.“ Hinzu kommt, dass die Reserve aus der Tischtennis Bundesliga (TTBL) nicht immer komplett wird antreten können. „Wir haben aber gute Ersatzspieler aus der Dritten“, sagt Grothe und meint damit Vladislav Broda, Sandor Jankovic und Frederik Duda.

Als Tabellenzweiter der Regionalliga Nord schaffte der TSV Schwarzenbek den Sprung in die 3. Bundesliga. „Wir streben einen Nicht-Abstiegsplatz an“, verrät Mannschaftsführer Achim Spreckelsen. „Als Aufsteiger mit vergleichsweise geringem Budget geht es um jeden Punkt.“ Zur Stabilisierung des Teams wäre, so Spreckelsen weiter, „sicherlich eine Investition für das obere Paarkreuz erforderlich gewesen“. Darauf wurde jedoch bewusst verzichtet, um Eigengewächs Frederik Spreckelsen die Möglichkeit zu geben, sich in der neuen Klasse weiter zu entwickeln. Für Uwe van gen Hassend, Vorsitzender des TTC 1957 Lampertheim, wäre der Ligaverbleib eine „Sensation“. Vier der fünf Akteure feiern schließlich ihre Premiere in der 3. Bundesliga. „Wir verfügen über eine junge und motivierte Mannschaft, die größtenteils zusammen trainiert und sich auf die neuen Gegner freut.“

 

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