Frankfurt. Das Unmögliche einmal möglich zu machen, das ist der Traum der deutschen Tischtennis-Herren. Am 7. August 2020 hätte in Tokio zum Abschluss der Tischtennis-Wettbewerbe vielleicht die perfekte Gelegenheit dazu bestanden: Für den heutigen Tag hatte sich das Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska vorgenommen, im Mannschafts-Finale der Olympischen Spiele Gold vor der Supermacht China zu gewinnen. Das Virus Sars-Cov-2 verschob die Hoffnung auf diesen historischen Triumph jedoch um ein Jahr.
Der Weltranglisten-16. Patrick Franziska, für den nach seiner Rolle als Ersatzspieler vor vier Jahren in Rio de Janeiro der Start in Japan das Olympia-Debüt bedeutetet hätte, erklärt selbstbewusst zum ausgefallenen olympischen Turnier: "Ich denke, dass auch die anderen Nationen großen Respekt bei Olympia vor uns gehabt hätten, Und vielleicht wäre ja auch etwas gegen China drin gewesen."
Bislang gewann Deutschland bei Olympischen Spielen sieben Medaillen: Das Herrenteam einmal Silber (2008 Peking) und zweimal Bronze (2012 in London und 2016 in Rio), die Damen erkämpften sich vor vier Jahren in Brasilien sensationell Silber. Im Einzel standen der heutige Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf 1996 in Atlanta und 16 Jahre später in London Dimitrij Ovtcharov mit einer Bronzemedaille auf dem Siegerpodest. 1992 hatte zudem das Doppel Roßkopf/Steffen Fetzner im Finale von Barcelona nur knapp Gold verpasst.
Bis zum neuen Termin der Sommerspiele vom 23. Juli bis zum 8. August ist es zwar noch ein ganzes Jahr hin, doch die Grundlagenfür die lange Saison legen die deutschen Asse schon jetzt in Düsseldorf. Sechs Wochen Sommer-Lehrgang nur mit kleineren Unterbrechungen, das Coronavirus macht angesichts eines komplett in sich zerlegten internationalen Terminkalenders auch diese Seltenheit möglich. Dimitrij Ovtcharov bekennt in der Vorausschau auf Tokio 2021: "Die Olympischen Spiele sind das Turnier, das ganz besonders die Motivation bei mir und bei uns allen aufrecht erhält. Es ist das Turnier, an das wir alle glauben und für das wir alle arbeiten. Ich hoffe, dass es stattfindet, wenn auch mit einem Jahr Verspätung."
Als erste internationaler Höhepunkt der neuen Saison in Zeiten der Pandemie warten auf Deutschlands Asse die Europameisterschaften im Einzel, Doppel und Mixed, die vom 15. bis 20. September in Warschau ausgetragen werden sollen.
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Deutsches Tischtennis-Trio hofft auf EM-Turnier
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