Anzeige
Foto: Michael Fuchs
Thomas Brüchle, Björn Schnake und Marlene Reeg kehren mit Tiel aus Italien zurück

Para-Tischtennis: Vier Siege und drei Podiumsplätze bei World Para-Turnier in Lignano

DBS / Bücheler-Sandmeier 21.03.2025

Lignano. In Abwesenheit von Paralympics-Siegerin Sandra Mikolaschek und den weiteren deutschen Medaillengewinner*innen von Paris hat die deutsche Para Tischtennis-Nationalmannschaft beim World Para Future-Turnier Lignano beachtliche Ergebnisse abgeliefert. Die kleine deutsche Delegation, die aus sechs Athleten und einer Athletin bestand, feierte durch Thomas Brüchle, Björn Schnake und Marlene Reeg insgesamt vier Turniererfolge und war darüber hinaus dreimal auf dem Podium vertreten. Der viermalige Paralympics-Teilnehmer Brüchle glänzte in Italien im Einzelwettbewerb, während Schnake im Einzel und im Doppel jubelte – Reeg gewann ebenfalls den Doppel-Wettbewerb. 

„Das Turnier war für einige so etwas wie die erste Standortbestimmung in diesem Jahr. Mit Blick auf die Ergebnisse und auch die Leistungen bin ich zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison sehr zufrieden“, bilanzierte Bundestrainer Volker Ziegler. „Insbesondere die jungen Sportler*innen waren locker und dennoch fokussiert.“

Neue Turnierformate 

Der Start ins Tischtennis-Jahr 2025 ist dem Team nach einem intensiven paralympischen Sommer und erfolgreichen Tagen in Paris demnach geglückt – und hält wichtige Neuerungen parat. Ziegler verweist in diesem Zusammenhang auf die geänderte Wettkampfordnung des internationalen Verbandes ITTF, die statt der bisherigen Weltranglisten-Turniere drei neue Turnierformen vorsieht. Demnach können die Athlet*innen künftig für so genannte „Future Events“, „Challenger Events“ und „Elite Events“ melden. Je nach Veranstaltung und Qualität gibt es entsprechend gestaffelt Weltranglistenpunkte zu gewinnen: bei den „Future Events“, die sich eher Nachwuchsspieler*innen und Talente richten, weniger als beispielsweise bei den „Elite Events“, wo die weltweit besten Para Tischtennisspieler*innen aufeinandertreffen. Ebenfalls neu: Die Weltranglisten-Punkte verfallen nach 52 Wochen. Mit Blick auf die Qualifikation für Welt- oder Europameisterschaften wird die Ausrichtung des Wettkampfkalenders daher künftig noch wichtiger werden. 

Beim stark besetzten Future-Turnier in Lignano waren mit Brüchle (WK3) und Schnake (WK7) auch zwei der insgesamt neun Paralympics-Teilnehmer*innen von Paris am Start. Beide glänzten jeweils mit Siegen und nutzten die Gelegenheit, wertvolle Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. Der 48-jährige Brüchle gewann souverän seine Gruppe und gab auf dem Weg zum Turniersieg lediglich drei Sätze ab. Im Viertelfinale setzte er sich zunächst gegen den Tschechen Martin Lukas durch (3:0), im Halbfinale behauptete er sich gegen den unter neutraler Flagge startenden Vladimir Toporkov 3:2. Das Finalduell mit dem Tschechen Petr Svatos war wiederum eine klare Angelegenheit (3:0). 

Im Doppel hingegen kam Brüchle an der Seite von Nicolai Sommer nicht über das Viertelfinale hinaus. Das Duo unterlag den späteren Siegern Yorick Adjal / Florian Merrien aus Frankreich mit 0:3. Besser lief es dafür im Mixed-Wettbewerb (XD7), wo Brüchle mit der Italienerin Michela Brunelli erst im Halbfinale an deren Landsleuten Federico Crosara / Carlotta Ragazzini scheiterte (2:3). 

Ebenfalls erfolgreich war Björn Schnake in der Wettkampfklasse 7, der sich ab dem Viertelfinale mit drei glatten Erfolgen gegen Roberto Martinelli (Italien), Luciano Khazandjian (Argentinien) und Luka Trtnik (Slowenien) souverän den Turniersieg sicherte. Im Doppel marschierte Schnake mit seinem Partner Ben Ashok Despineux (Belgien) ebenfalls recht ungehindert ins Finale, wo sie das tschechische Duo Filip Prchlik /Daniel Horut 3:1 bezwangen. Die Mixed-Konkurrenz mit Marlene Reeg endete für beide im Halbfinale, wo Artem Iakovlev und Eva Kuts zu stark waren (0:3). Zuvor hatten sie sich in der Gruppenphase mit Elena Litvinenko /Iurii Nozdrunov ein spannendes Duell über fünf Sätze geliefert (3:2).  

In der Wettkampfklasse 18 war für das Doppel Jan Reinig und Hannes Ruderisch bereits im Achtelfinale Schluss. Sie unterlagen den unter neutraler Flagge startenden Iurii Nozdrunov /Artem Iakolev 1:3. Im Einzel (WK9) schaffte es Reinig bis ins Halbfinale, wo er allerdings gegen den Silbermedaillengewinner von Paris, Lucas Didier aus Frankreich, den Kürzeren zog. 

Gleiches gelang Benedikt Müller, der in seiner Wettkampfklasse 6 ins Halbfinale einzog, dort aber gegen den Rumänen Bobi Simion den Finaleinzug verpasste (1:3). Nicolai Sommer scheiterte in der WK 4-5 im Achtelfinale am starken Türken Hamza Caliskan 1:3. 

Während bei den Damen zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres noch keine Deutschen im Einzel am Start waren, vertrat einzig Marlene Reeg die deutschen Farben im Doppel (WK 14-20) – und das sehr erfolgreich: Mit Gracia Gloria Sze Wong aus Malaysia besiegte sie im Finale Elena LitVinenko / Maliak Alieva 3:2 und feierte ihren Turniererfolg. 

Die Ergebnisse sind auf der Seite des internationalen Verbands nachzulesen. 

 

 

weitere Artikel aus der Rubrik
Para-TT 02.04.2025

Andreas Wenzel ist neuer Bundestrainer des Para-Nachwuchs

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat Andreas Wenzel zum neuen Bundestrainer Nachwuchs im Para Tischtennis ernannt. Der 27-jährige Sportwissenschaftler und A-Lizenz-Inhaber tritt damit in die Fußstapfen von Elzbieta „Ela“ Madejska, die sich nach sechs Jahren im Amt nach den Paralympischen Spielen in Paris in den Ruhestand verabschiedet hatte. Andreas Wenzel, der bereits seit Oktober 2023 als Bundesstützpunkttrainer beim DBS beschäftigt ist, verlagert damit sein Aufgabengebiet und soll sich künftig auf der wichtigen Position des Nachwuchs-Bundestrainers der Sichtung, Förderung und Ausbildung von Talenten sowie deren Heranführen an das internationale Spitzenniveau widmen.
weiterlesen...
Stars & Stories Para-TT 05.12.2024

VDTT-Wahl: Hannes Doesseler ist Trainer des Jahres

Die Jury wählt für die Saison 2023/24 Hannes Doesseler, Bundesstützpunkttrainer Para TT Tischtennis Düsseldorf zum „Trainer des Jahres“. 
weiterlesen...
Para-TT 17.03.2024

Gold für Stephanie Grebe in Platja d’Aro

Fünf deutsche Para Tischtennisspielerinnen und – spieler sind bei den Costa Brava Spanish Open angetreten und konnten viermal Edelmetall mit nach Hause nehmen.
weiterlesen...
Para-TT 11.03.2024

Mikolaschek siegt in Italien und baut Weltranglistenführung aus

Mit einer nur kleinen Delegation von fünf Athleten und einer Athletin reiste Para Tischtennis-Bundestrainer Volker Ziegler zu den Lignano Master Open 2024. Bei dem traditionell hochklassig besetzten Turnier glänzte insbesondere Sandra Mikolaschek mit einer bestechenden Frühform im Paralympics-Jahr und baute mit dem Sieg im Einzel ihre im Februar übernommene Weltranglistenführung weiter aus. Mit Silber im Doppel rundete sie ihre starke Performance ab. Valentin Baus durfte sich über Silbermedaillen im Einzel und im Doppel mit Tom Schmidberger freuen, der wiederum im Einzel Bronze gewann. Thomas Rau holte ebenso Bronze im Einzel und auch im Doppel beendete er das Turnier gemeinsam mit Björn Schnake auf dem Bronzerang.
weiterlesen...
Para-TT 31.01.2024

Guter Start ins paralympische Jahr: Neun Medaillen bei Para Egypt Open

Das paralympische Jahr hat begonnen und für die deutschen Para Tischtennisspieler gilt es noch fleißig, Weltranglistenpunkte für die Qualifikation zu sammeln. Mit neun Podestplatzierungen bei den Egypt Para Open legte das Team mit Delegationsleiter Hannes Doesseler einen vielversprechenden Start hin.
weiterlesen...
Para-TT 13.11.2023

Podcast mit Tom Schmidberger: "Ich bin der schlechteste Verlierer der Welt"

Vom Schulhof-Tischtennis mit Buch, Handy oder Hand zum Para-Weltmeister und -Weltranglistenersten - Thomas Schmidberger erzählt in der aktuellen Folge des Podcasts von Team Deutschland Paralympics von seinem Weg in den Sport, auf dem er im kommenden Jahr in Paris zweimal Paralympics-Gold gewinnen will. Der Wahl-Düsseldorfer sagt in der unterhaltsamen halben Stunden auch, dass es ein Erfolgsgeheimnis sein kann, ein schlechter zu sein, dass er froh ist, zurzeit keine Lieblingsserie zu haben und was ihn auch mit 32 Jahren noch mit Lego verbindet.
weiterlesen...
© Deutscher Tischtennis-Bund e.V. - DTTB - Alle Rechte vorbehalten

Datenschutz | Impressum