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Sandra Mikolaschek verpasst Gold hauchdünn / Bronze für Spegel

Para-WM: Goldener WM-Tag für Baus und Schmidberger

Jessica Baleer 11.11.2022

Granada. Pure Willenskraft und taktische Cleverness zeigte Baus im Einzel-Finale am Freitagabend, das er furios für sich entscheiden konnte. Vor gut gefüllter Tribüne in der Granada City Sports Hall traf er im Endspiel auf den Titelverteidiger Ali Oztürk (Türkei). Gegen den Sechsten der Weltrangliste musste Baus, der selbst seit zwei Tagen an einem Infekt laborierte, in das Spiel ging, alles reinlegen. Nach der 1:0-Führung in Sätzen konnte der Türke zwar noch einmal ausgleichen. Doch der gebürtige Bochumer ließ nicht nach, blieb aktiv im Offensivspiel und brachte sein Spiel durch. Mit dem 3:1 (11:8, 7:11, 11:5, 11:7) sichert Baus sich den nächsten WM-Titel, nach seinem Sieg 2014. Nun ist er amtierender Europameister, Paralympicssieger und Weltmeister, zudem Weltranglistenerster – und seit 2019 im Einzel ungeschlagen.

Die Erfolgsgeschichte des deutschen Teams ist kurz darauf um ein weiteres Kapitel gewachsen: Nur wenige Minuten nach seinem guten Freund und Teamkameraden Valentin Baus hat auch Tom Schmidberger sich den Titel in Granada geholt. Schmidberger besiegte in der Wettkampfklasse 3 den US-Amerikaner und Weltranglistenvierten, Jenson van Emburgh, mit 3:1 (11:3, 11:5, 8:11, 11:9). Endlich konnte der 31-jährige Niederbayer sich auch bei einer Weltmeisterschaft für die harte Trainingsarbeit nach Silber bei der WM 2018 mit Gold belohnen. Bereits seit Oktober diesen Jahres ist Schmidberger die Nummer eins der Weltrangliste. Gemeinsam hatten Baus und Schmidberger bereits im Doppel die WM-Bronzemedaille gewonnen.

Für die dritte Düsseldorferin im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft, Sandra Mikolaschek, ging es im Finale gegen die Weltranglistendritte Wijittra Jaion (Thailand). Eine harte Konkurrentin, wie sich auch im Endspiel zeigte. Mikolaschek geriet zunächst mit 0:2 in Sätzen in Rückstand. Sie kämpfte sich aber noch einmal ins Spiel und zum Satzausgleich. Ein wenig Nerven aber zeigte die Weltranglistenzweite aus Deutschland am Ende doch. Die Thailänderin konnte einige Matchbälle abwehren und drehte die Partie in der Verlängerung des entscheidenden Satzes zu ihren Gunsten. Nach dem 2:3 (9:11, 9:11, 13:11, 11:8, 10:12) bewies Mikolaschek, dass sie eine faire Sportsfrau ist, gratulierte ihrer Kontrahentin und fand wertschätzende Worte.

Auch die erst 19-jährige Jana Spegel aus Stuttgart machte mit ihrem Einzel-Erfolg auf sich aufmerksam. Sie setzte sich zunächst in ihrer Dreier-Gruppe durch sicherte sich mit dem Einzug ins Halbfinale die Bronzemedaille. Immerhin nahm das Nachwuchstalent der Weltranglistenersten aus Polen, Dorota Buclaw, einen Satz ab. Letztlich unterlag Spegel trotz guter Leistung aber mit 1:3 (13:11, 2:11, 12:10, 6:11).

Die kämpferische Leistung seiner Spieler*innen imponierte Bundestrainer Volker Ziegler: „Ich ziehe den Hut vor dem Einsatz und Willen, den die Spielerinnen und Spieler hier am heutigen Tag gezeigt haben. Wir freuen uns alle über die Medaillen und Erfolge.“

Hier gibt es die Finals im Re-Live

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