Paris. „Wir beugen unser Haupt vor den Opfern, aber wir beugen uns nicht dem Terror.“ Mit diesen Worten eröffnete der deutsche Botschafter Nikolaus Meyer-Landrut den Abendempfang für den deutschen und französischen Sport in seiner Residenz in Paris. Nur wenige Tage nach den Terroranschlägen fand dort von Montag bis Mittwoch die 50. Gemeinschaftstagung der deutschen und französischen Sportverbände statt, an der für den französischen Tischtennisverband FFTT die ehemalige Weltmeisterin Claude Bergeret und für den DTTB Arne Klindt als Vizepräsident Sportentwicklung teilnahmen.
„Es liegt eine tiefe Beklemmung über dieser sonst so quirligen Metropole“, schilderte Arne Klindt seine Eindrücke: „Die Menschen gehen zur Arbeit und zur Schule, sie treiben auch Sport – aber in den Geschäften, Cafés und Restaurants herrscht eine gespenstische Leere.“
Sicherheitsfragen vor Beginn der Jugend-WM diskutiert
Das französische Nationale Olympische Komitee (CNOSF), der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und die anwesenden Spitzenverbände versicherten sich bei ihrer Tagung in den Räumen des CNOSF der deutsch-französischen Solidarität. Angeführt wurden die Delegationen auf französischer Seite von dem Präsidenten des CNOSF, Denis Masseglia, und seinem Generalsekretär, Jean-Michel Brun, sowie auf deutscher Seite von der Vizepräsidentin des DOSB, Gudrun Doll-Tepper, und dem Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend, Ingo Weiss. Vor dem Hintergrund der Olympiabewerbungen von Hamburg und Paris diskutierten die Teilnehmer auch Fragen der Ausrichtung und Sicherheit von Sportgroßveranstaltungen. Kurz vor den Jugend-Weltmeisterschaften in der Vendée ist beispielsweise die FFTT unmittelbar von der Sicherheitsfrage betroffen, zumal sie bereits nach den Terroranschlägen ihre für den vergangenen Samstag in Paris geplante Generalversammlung absagen musste.
Förderung des Einsatzes junger Freiwilliger aus Deutschland und Frankreich anlässlich der WM 2017 in Düsseldorf möglich
Im Mittelpunkt der 50. Jubiläumstagung stand die Planung gemeinsamer deutsch-französischer Maßnahmen wie der Einsatz von jungen Freiwilligen. Ein wichtiges Ergebnis: Nach drei Kooperationen mit den nationalen Fußballverbänden anlässlich der WM 2006, der WM 2011 und der bevorstehenden EM 2016 stellt das Deutsch-Französische Jugendwerk erstmals mit dem DTTB einer anderen Sportart die Förderung des Einsatzes von jungen Freiwilligen aus Deutschland und Frankreich anlässlich der Tischtennis-Weltmeisterschaft 2017 in Düsseldorf in Aussicht.
Besuch in der Zentrale des französischen Verbandes
An die dreitägige Tagung schloss sich für Arne Klindt ein Rundgang durch die vierstöckige Zentrale der FFTT mit ihren 20 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. In Gesprächen mit dem Präsidenten der FFTT, Christian Palierne, dem Vizepräsidenten Sportentwicklung Christian Rigaud und Claude Bergeret berieten die Partner über gemeinsame Herausforderungen für die Tischtennisverbände und über konkrete Vorschläge, über die beide Seiten kurzfristig entscheiden werden.
Im Januar 2016 soll die Zusammenarbeit zwischen DTTB und FFTT durch einen Besuch von Christian Palierne und Claude Bergeret bei den German Open in Berlin (27. bis 31. Januar) auf eine noch breitere Basis gestellt werden.