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Petrissa Solja (Foto: Alex Grüber)
Kommentare von Nationalteamkollegen, Trainer-Team und DTTB-Präsidium

Petrissa Solja: Die Stimmen der Stars

SH 21.12.2022

Frankfurt/Main. Jeder, den Petrissa Solja in ihre Abschiedspläne eingeweiht hatte, ist ihr mit Wertschätzung begegnet. Ob aus den Reihen der Nationalmannschaft, dem Trainer-Team oder dem DTTB-Präsidium. Hier noch einmal schriftlich ein Auszug aus der geballten Ladung an Zuneigung.

"Die Nationalmannschaft ohne Peti ist für mich kaum vorstellbar. Seit ich bei den Schülerinnen dabei bin, war auch Peti da. Wir haben schon in jungen Jahren so viel miteinander erlebt und sind über die Jahre sehr gute Freundinnen geworden. Ich werde sie bei den internationalen Turnieren vermissen, nicht nur die schönen Momente gemeinsam am Tisch und die Unternehmungen, falls man mal etwas früher als geplant aus dem Rennen war, sondern auch die tröstende Schulter, wenn es mal nicht so lief.
Das Doppel mit Peti hat mir immer unheimlich viel Spaß gemacht. Das hat nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich super gepasst. Ich habe mich immer wohl an ihrer Seite gefühlt. Die beiden Highlights waren sicherlich der German-Open-Titel 2012, als wir aus der Quali kamen und im Finale die ganze Halle hinter uns hatten. Das Spiel ist bis heute mein Lieblingsdoppel. Und der EM-Titel 2013, welcher auch mein erster EM-Titel war und natürlich absolut unvergessen ist.
Ich bin froh und stolz, dass ich so viele Jahre mit Peti in einem Team verbringen durfte, und wünsche ihr für die Zukunft nur das Beste. Dass sie ein erfülltes Leben mit ihren Liebsten verbringt und rundum glücklich und zufrieden ist. Und natürlich, dass sie mich noch regelmäßig sieht :-). Das nächste Zusammentreffen wird auf jeden Fall dieses Jahr an Silvester sein!"
Sabine Winter

"Ich bin natürlich traurig, weil ich einfach sehr gerne mit Peti Mixed gespielt und ihr so aus nächster Nähe beim Tischtennis zugeschaut habe. Ich habe selten, eigentlich nie, eine Spielerin gesehen, die ein solches Spielverständnis, eine solche Übersicht am Tisch hatte. Das war sagenhaft. Außerdem hatten wir am Tisch gemeinsam sehr viel Spaß. Auch privat verstehen wir uns sehr gut, unter anderem war sie auf Fridas und meiner Hochzeit.
Ich wünsche ihr das Allerbeste für die Zeit nach der Karriere, Gesundheit und viel Spaß zu haben. Wir werden weiterhin Kontakt halten und haben sogar schon ein Treffen verabredet. Sie will mal bei einem TTBL-Spiel von uns zugucken. Ich habe ihr auch gesagt, dass keiner einen so guten Block hat wie sie. Wenn ich einen Trainingspartner brauche, rufe ich sie auf jeden Fall an."
Patrick Franziska

„Ich habe erst mal die Luft angehalten, als ich gehört habe, dass Peti ihre Karriere komplett beendet. Für mich ist sie nach wie vor die beste Spielerin in Europa. Ihr Spiel ist von einem unglaublichen Talent und einer großen Spielintelligenz geprägt. Sie schafft es immer, mit ihren Stärken, ihrem Spiel mit diesem frühen Balltreffpunkt, die Gegnerin unter Druck zu setzen und ihr ihr Spiel aufzuzwingen. Sie hat unglaubliche Erfolge gefeiert: Sie hat das Europe Top 16 und die EM gewonnen, Medaillen bei Olympia, WM und World Cup geholt – das sind Wahnsinnserfolge in so jungem Alter! Darauf kann sie sehr stolz sein. Ich denke, dass ganz Tischtennis-Deutschland stolz auf ihre Leistungen ist.
Ich wünsche ihr das Allerbeste für die Zukunft, dass sie die Dinge verfolgen kann, für die sie in der Vergangenheit wenig Zeit hatte. Vor allem aber, dass sie glücklich ist und macht, was ihr Spaß macht. So wie ihr in der Vergangenheit Tischtennis Spaß gemacht hat, wird es dann in Zukunft etwas anderes sein.“
Dimitrij Ovtcharov

"Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die damals sehr schüchterne Peti zu Beginn ihrer Nationalmannschaftskarriere all ihren Mut gefasst hatte und mich um ein Trikot von mir gebeten hat. Ich Schlendrian hatte es ständig vergessen und es wurde über die Jahre unser 'Running Gag'. Ich weiß gar nicht, ob sie wirklich jemals eins bekommen hat, aber zumindest als kleines Abschiedsgeschenk ist es das Mindeste, was ich ihr noch mit auf den Weg geben kann. Ich habe Peti sehr als Mensch gemocht, vielleicht war sie das größte Talent, das wir hatten. Aber ich respektiere diesen Schritt. Es muss ja wirklich nicht jeder so lange spielen wie so mancher 'Wahnsinniger'!"
Timo Boll

„Liebe Peti, alle Dinge im Leben enden irgendwann. Ich weiß, dass es eine sehr schwere Entscheidung für dich war, deine Profikarriere zu beenden. Du hast dafür all meinen Respekt. Ich gratuliere dir zu dieser großartigen Karriere mit diesen vielen riesigen Erfolgen. Für das nächste Kapitel deines Lebens wünsche ich dir, dass du dort genauso erfolgreich wie im Tischtennis und sehr glücklich bist. Genieße dein neues Leben!“
Tamara Boros, Damen-Bundestrainerin

„Wir haben einige Jahre zusammen erlebt, unzählige Turniere und viele schöne Zeiten. Petis wichtigster Erfolg war die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio. Sie war unser Matchwinner im Halbfinale gegen Japan. Im Einzel gegen Mima Ito hat sie im fünften Satz mit 3:9 zurückgelegen und das Spiel noch gedreht. Danach hat sie zusammen mit ‚Nana‘ auch das Doppel gegen Fukuhara/Ito gewonnen. Nicht zu vergessen auch die Bronzemedaille beim World Cup 2015, als Peti noch eine junge Spielerin war. Da hat sie mit Feng Tianwei und Ai Fukuhara zwei Top-10-Spielerinnen und Li Jiao als sechsfache Europameisterin geschlagen. Sie hatte früher gehofft, gegen die drei irgendwann mal zu gewinnen. Als das im selben Turnier geklappt hat, hat ihr das sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Wichtig für sie persönlich war auch der Europameister-Titel im Einzel. Sie hatte mir schon früh gesagt, dass sie den mal gewinnen möchte, und in Warschau hat es endlich geklappt. Auch an die WM in Kuala Lumpur kann ich mich sehr gut erinnern, als wir zweimal auf Japan getroffen sind und Peti sehr beeindruckend gespielt hat. Sie war aber nicht nur Einzelkämpferin, sondern immer auch ein echter Teamplayer. Sie gibt den Menschen gerne etwas zurück.
In Deutschland und Europa ist es ungewöhnlich, dass jemand in diesem Alter aufhört. Als ihre ehemalige Trainerin hatte ich gehofft, dass sie weiterspielt. Sie ist eine sehr talentierte Spielerin, die es schafft, in wichtigen Momente ihre Leistung abzurufen. Man kann sich immer auf sie verlassen. Es ist ein großes Glück, wenn man wie sie in so jungen Jahren schon so viel erreicht hat. Und für mich als Trainerin war es ein echter Glücksfall, mit einer solchen Spielerin arbeiten zu dürfen.
Jetzt hat Peti entschieden, was für sie das Beste ist und wofür sie sich zukünftig motivieren kann. Ich traue ihr zu, auch fernab vom Tischtennis noch viel im Leben zu erreichen.“
Jie Schöpp, langjährige Damen-Bundestrainerin

"Ich habe Peti schon lange begleitet, weil sie wie ich bei JOOLA unter Vertrag ist. Dadurch hatten wir einen Tick engeren Kontakt. Es war immer schön, mit ihr zusammenzuarbeiten.
Sie ist eine begnadete Tischtennisspielerin, die alles erreicht hat, Riesenerfolge und Medaillen bei Olympia, WM und EM hatte. Es ist auch für den Deutschen Tischtennis-Bund ein herber Verlust, dass eine so herausragende Spielerin ihre Karriere mit nur 28 Jahren beendet. Diese Entscheidung muss man aber respektieren. Peti hat sich das lange und gut überlegt.
Ihr Gefühl, ihre Art, wie sie Tischtennis gespielt hat, war immer etwas Besonderes. Anders als viele andere Europäer hatte sie das Talent, auch für die besten Asiatinnen eine ernsthafte Konkurrentin zu sein und Topspielerinnen zu schlagen. Jetzt wird sie ihr Studium beenden und sich als Mensch weiter entwickeln. Ich hoffe, dass sie in Zukunft bei der einen oder anderen Veranstaltung dabei sein wird und es genießen kann, auf der Tribüne zu sitzen."
Jörg Roßkopf, Herren-Bundestrainer

"Es ist sehr schade, dass sie ihre so erfolgreiche Karriere beendet. Mit ihr verlieren wir für den DTTB eine ganz wichtige Spielerin. Sie hat dem Tischtennissport unglaublich viel gegeben. Im Laufe ihrer Karriere hat Peti einen ganz großen Strauß an Medaillen auf allen Ebenen gewonnen - bei Olympia, bei Welt- und Europameisterschaften, dem World Cup und unzähligen anderen internationalen Turnieren. Ich schätze sie als außergewöhnlich kreative Spielerin, wie es nicht viele gab und gibt, und als intelligente Gesprächspartnerin mit einem feinen Sinn für Humor. Ich wünsche ihr alles Gute und dass wir uns zumindest ab und zu mal wiedersehen."
Richard Prause, DTTB-Sportdirektor

„Ich betrachte Petis Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Als DTTB-Präsidentin wird mir Peti sehr fehlen, weil sie im Einzel, Doppel und Mixed ein wesentlicher Teil der Nationalmannschaft war. Als Tischtennisfan werde ich ihr Talent und ihr Spielsystem sehr vermissen. Es war immer faszinierend, ihr beim Tischtennisspielen zuzuschauen. Als Mensch freue ich mich für sie, dass sie jetzt in einen neuen Lebensabschnitt wechselt, für den ich ihr von Herzen alles Gute wünsche.“
Claudia Herweg, DTTB-Präsidentin

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