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Projektleiterin Doris Simon wurde von Walter Schneeloch (DOSB-Vizepräsident Sportentwicklung) und DOSB-Referentin Verena Zschippang geehrt (Foto: DOSB/Camera 4)

Projekt-Ergebnisse von ?ZuG? in Berlin präsentiert

DOSB / FL 24.02.2016

Berlin. Wie gewinnt man ältere Migrantinnen und Migranten für Sport, Spiel und Bewegung? Das ist die zentrale Frage des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten, zweijährigen Projekts des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) „Zugewandert und Geblieben“ (ZuG), an dem auch der DTTB und drei Tischtennisvereine beteiligt waren. Kürzlich wurden in Berlin die Ergebnisse von ZuG präsentiert. Eine besondere Ehrung wurde Doris Simon zuteil, die die Leitung des ZuG-Projekts innehatte.


Bei der Präsentation in Berlin waren neben Doris Simon und dem DTTB-Vizepräsidenten Sportentwicklung, Arne Klindt, auch Vertreter der drei an ZuG beteiligten Tischtennis-Vereine anwesend, für den Steglitzer TTK der Vorsitzende Christian Kühnel, für den TTC Magni Braunschweig der Vorsitzende Martin Stützer und für die Hannoveraner Sportgemeinschaft Letter 05 die Abteilungsleiterin und „Kümmerin“ Monika Jones.


Simon: „Die Projektziele konnten in allen drei ehrenamtlich geführten Vereinen erreicht werden“


Die Vereine legten in dem Projekt den besonderen Fokus auf die Gesundheitsförderung von älteren Menschen mit Migrationshintergrund. Das an das Kursprogramm Gesundheitssport Tischtennis angelehnte Programm enthält Herz-Kreislauf-Training mit Rundlauf-Variationen, Koordinationstraining mit Schläger und Ball sowie Spaß-Wettkämpfe, Kräftigungsübungen und Entspannung. „Die Projektziele konnten in allen drei ehrenamtlich geführten Vereinen erreicht werden. Während beim TTC Magni Braunschweig das Hauptaugenmerk auf der Förderung von Frauen mit Migrationshintergrund lag, wurden beim STTK Berlin vorwiegend Männer der Altersgruppe über 60 Jahre gefördert. Bei der SG Letter 05 stand eine gemischte Gruppe aus Frauen und Männern im Fokus“, erzählt Projektleiterin Doris Simon. Die Vereine hätten den Projektteilnehmenden angeboten, auch weiterhin in gesundheitsorientierten Freizeitsportgruppen Tischtennis zu spielen. „Die Vermischung von Vereinsspielern mit den ZuG-Kursteilnehmenden kann in den drei Vereinen als sehr gut gelungen bezeichnet werden“, so Simon.


Klindt: Vorläufer für "One Game. One World."


Für Arne Klindt, Vizepräsident Sportentwicklung des DTTB, ist ZuG ein wichtiger Vorläufer der Kampagne One Game. One World.: „Die Erfahrungen des Projektes ‚Zugewandert und Geblieben‘ zeigen, wie wichtig, aber auch wie aufwendig die Integration von bereits lange bei uns lebenden Zuwanderern in Sportvereine ist. Wie in anderen Lebensbereichen lohnt es sich also auch im Sport, neuen Zuwanderern möglichst rasch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in Deutschland zu eröffnen.“ Besonders freute sich Klindt über die Sonderehrung des Deutschen Olympischen Sportbundes, mit der dieser die Projektleiterin des DTTB, Doris Simon, auszeichnete: „Das ist eine wirklich verdiente Anerkennung für ihr herausragendes Engagement!"


Schneeloch würdigt Engagement


Die Projektpartner würdigten bei der Vorstellung der Ergebnisse auch das herausragende Engagement der beteiligten Sportvereine, die sich der großen Herausforderung stellen, ältere Frauen und Männer mit Migrationshintergrund ab 60 Jahren überhaupt zu erreichen. „Wir wissen, dass der Blick auf die vorhandenen Barrieren, sich Sportvereinen überhaupt anzuschließen, extrem wichtig ist“, sagte Walter Schneeloch, Vizepräsident Sportentwicklung im DOSB. „Sie sind der Grund, weshalb wir diese Bevölkerungsgruppe in unseren Vereinen kaum finden. Deshalb ist es großartig, dass die am Projekt beteiligten Vereine hervorragende Lösungen gefunden haben, um eben diese Barrieren zu durchbrechen und Zugangswege zu erschließen.“ Eine Schlüsselrolle spielen dabei Übungsleiter/innen mit, aber auch ohne Migrationshintergrund, sogenannte Kümmerer, die Netzwerk- und Aufklärungsarbeit betreiben, sowie spezielle niederschwellige Angebote, die auf die Zielgruppe zugeschnitten sind. Die besonderen Lebenslagen, Sprache und Verständigung sowie die Vermittlung der Erfahrung, dass Sport und Bewegung eine positive Wirkung auf Gesundheit und Wohlbefinden haben, sind dabei besondere Schwerpunkte in der Ansprache.


Keine Altersbegrenzung


Schon heute leben 1,8 Millionen Migrantinnen und Migranten über 65 Jahre in Deutschland. Bevölkerungsprognosen gehen davon aus, dass ihr Anteil bis 2030 auf 2,8 Millionen steigen wird. Vor dem Hintergrund einer generell älter werdenden Bevölkerung ist es für den Sport und die gesamte Gesellschaft enorm wichtig, diese Menschen zum Sport zu bewegen. „Sport ist die beste Vorsorge, um auch im Alter fit und beweglich zu bleiben, Kontakte zu knüpfen und miteinander Spaß zu haben. Es gibt auch keine Altersbegrenzung: man ist nie zu alt, um mit Sport und Bewegung zu beginnen“, so Schneeloch.

Zu den Projektpartnern von ZuG gehören neben dem DTTB der Landesportbund Nordrhein-Westfalen, der Landessportverband Schleswig-Holstein, die Sportjugend im Landessportbund Brandenburg und der DJK-Sportverband. Diese Verbände haben mit insgesamt 17 Vereinen das Projekt an verschiedenen Orten der Bundesrepublik umgesetzt. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation übernahm das Institut für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg


Der DTTB hat kürzlich eine Projektdokumentation für ZuG veröffentlicht. Die Dokumentation zeigt auf 46 Seiten Zugangswege zur Zielgruppe auf und gibt interessierten Trainer/innen und Vereins- bzw. Abteilungsleitungen viele praktische Tipps für zielgruppenspezifische Angebote.Die Broschüre soll Vereinen zudem den Start in eine interkulturelle Öffnung erleichtern.

Die Broschüre kann im Onlineshop auf der DTTB-Webseite kostenlos bestellt werden

Die an ZuG beteiligten Tischtennis-Vereine erhielten eine Urkunde (Foto: DOSB/Camera4)

 

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