Frankfurt. Seit Oktober 2020 engagiert sich der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) als Teilprojekt im Projekt „Sport bewegt Menschen mit Demenz“. Die Projektleitung hat der Deutsche Olympische Sportbund inne, der bei einer Fachtung im Mai mit den Beteiligten eine erste Bilanz zog, Gefördert wird das ambitionierte Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Mit der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft komplettiert zudem ein weiterer wichtiger Partner mit Praxiserfahrung die Runde.
Der DTTB ebenso wie der Deutsche Turner-Bund sowie die Landesportbünde aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen erprobten eineinhalb Jahre lang Sportangebote für Demenz-Erkrankte und deren Angehörige. Der DTTB ging unter der Projektleitung von Doris Simon (Ressortleiterin Gesundheitssport) mit sechs Vereinen an den Start. Wenige Wochen vor dem Auslaufen des Projekts am 30. Juni nimmt sich die Bilanz ausgesprochen positiv aus: Vier der sechs Vereine freuten sich über regen Teilnehmerzuspruch. Toller Nebeneffekt: Die beiden Projektvereine aus Berlin konnten durch das Projekt sogar acht beziehungsweise zehn neue Vereinsmitglieder gewinnen.
Aber auch die schwierigen Facetten in der Arbeit mit der Zielgruppe kamen zum Vorschein. Zwei der sechs Vereine hatten es schwer, Teilnehmende zu gewinnen. War die Erkrankung bei einzelnen Teilnehmenden zu weit fortgeschritten, hatte dies Einfluss auf die Umsetzung der Tischtennisstunde. Dennoch, die Gesamtbilanz ist überwiegend positiv, das Fazit ist eindeutig: Das DTTB-Konzept Gesundheitssport Tischtennis mit der Zielgruppe Demenz-Erkrankte mit leicht- bis mittelschweren Verläufen ist durchführbar. Vereinen ermöglicht dies in Zukunft die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit dieser neuen Zielgruppe, die dankbar für Sportangebote in Vereinen ist.
Fachtagung mit Workshops und Ergebnissen zum Einsehen
Um die Ergebnisse des Projekts zu diskutieren, lud der DOSB im Mai alle Beteiligten zu einer Fachtagung nach Frankfurt ein. Die Teilprojekte und ein Team aus Wissenschaftlern stellten zunächst ihre Projektergebnisse bei einem ‚Markt der Möglichkeiten‘ vor. Dabei wurden die Ergebnisse mitsamt aller Erfolgsfaktoren und Hemmnisse vorgestellt, die während des Projektverlaufes zu Tage traten. Weiterhin präsentierten die Teilprojekte und das Team aus Wissenschaftlern jeweils einen Workshop ab. Der DTTB widmete sich dem Thema, wie Sportarten für die Zielgruppe angepasst werden können. Der Schlüssel zum Erfolg beim Tischtennis war der Einsatz verschiedener Materialien, beispielsweise größere, langsamere Tischtennisbälle, mit denen Übungen vereinfacht werden konnten. So konnten einige klassische Übungen, die in jeder Sporthalle praktiziert werden, leicht abgewandelt auch mit der Zielgruppe durchgeführt werden.
Eine Projektdokumentation für alle, die in das Thema einsteigen wollen
Um diese Übungen und alles weitere Details interessierten Vereinen näher zu bringen, erarbeitet der DTTB derzeit eine Projektdokumentation. Sie soll den Vereinen den Einstieg in das Thema ermöglichen und erleichtern. In der Dokumentation geben alle Projektpartner einen Einblick in die Arbeit und Übungseinheiten mit Demenz-Erkrankten. Außerdem werden Erfahrungsberichte der Projektvereine sowie konkrete Stundenplanungen in der Dokumentation enthalten sein, die voraussichtlich ab Juli oder August 2022 auf der Website des DTTB abrufbar sein wird. Darüber hinaus wird das Thema Demenz im Qualitätszirkel der Präventions-Trainer-Fortbildung 2022 vertreten sein.
Kostenlose Materialboxen noch vorhanden
Beteiligten und interessierten Vereinen hatte der DOSB in der Projektphase kostenlose Materialboxen vorhanden. Ein kleiner Vorrat ist noch vorhanden, den interessierte Vereine über dieses Formular bestellen können.
Sie haben Fragen zum Thema?
Ihr Ansprechpartner beim DTTB ist Gabriel Eckhardt, erreichbar unter eckhardt.dttb@tischtennis.de.
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