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Defensiv-Ass Ding Yaping steuerte zwei Einzelsiege zum Berliner Erfolg im Topspiel bei (Bild: Dr. Stephan Roscher).
SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside 3:6

Rennen um die beiden ersten Plätze extrem spannend: Berlin gewinnt in Kolbermoor

Dr. Stephan Roscher 05.03.2023

Kolbermoor. Rund 190 Zuschauer in der Kolbermoorer ROFA Arena sahen ein zumindest phasenweise spannendes Bundesliga-Topspiel auf gutem Niveau, auch wenn der Gastgeber auf Linda Bergström und Svetlana Ganina verzichten musste. Der Titelverteidiger aus der Hauptstadt reiste dagegen mit seinen Top 4 – Shan Xiaona, Nina Mittelham, Ding Yaping und Sabina Surjan – an und gewann am Ende leistungsgerecht mit 6:3. Durch dieses Ergebnis wird der Dreikampf zwischen Weinheim, Kolbermoor und Berlin um die beiden direkten Halbfinalplätze in den Play-offs noch einen Tick spannender.

Konkret stellt sich die Konstellation wie folgt dar: Spitzenreiter ist nach wie vor Weinheim mit 20:6 Punkten. Gewinnt der TTC am 19.03. sein letztes Punktrundenspiel gegen Schwabhausen, beendet er die Runde auf dem ersten Platz. Zweiter ist nach wie vor das Team aus Kolbermoor mit nunmehr 19:7 Zählern. Die Oberbayern geben am 19.03. ihre Visitenkarte bei Schlusslicht Weil ab. Gewinnt der Favorit, bleibt er in der “Verlosung”, muss aber auf einen Ausrutscher der Berlinerinnen, aktuell Platz drei mit 17:7 Punkten, in ihren letzten beiden Partien hoffen, da das Spielverhältnis des ttc eastside deutlich besser ist (+24 / +17). Shan und Kolleginnen kreuzen die Klingen noch auswärts mit Böblingen (19.03.), sowie vor heimischer Kulisse mit Schwabhausen (22.03.). Es bleibt diesbezüglich also richtig spannend.

Doch zurück zum Spiel der beiden Topmannschaften am heutigen Sonntag: Bei Kolbermoor konnten Kristin Lang und Solomiya Brateyko nicht nur im Doppel Akzente setzen, denn beide besiegten Nina Mittelham jeweils in fünf Sätzen. Einer Kristin Lang hätte man das eventuell schon zugetraut, zumindest an einem guten Tag, ihrer Teamkollegin aus der Ukraine eigentlich eher nicht. Natürlich hatte die Weltranglisten-15. aus dem Team des Rekordmeisters keinen Toptag erwischt. Dies soll aber die Leistung der Siegerinnen nicht schmälern, die sich hineingekämpft haben und, als sie merkten, dass etwas gehen könnte, am Ball geblieben sind und nicht nachgelassen haben.

Gegen die einmal mehr überragende Shan Xiaona musste beide dagegen eine Niederlage quittieren, wobei Kristin Lang gegen Berlins Spitzenspielerin wie die Feuerwehr loslegte und rasch mit 2:0 Sätzen in Führung ging, jedoch das extrem hohe Niveau nicht halten konnte, zumal Shan im Lauf der Partie immer besser in ihr Spiel fand. Die Sätze drei bis fünf gewann die Berlinerin dann doch noch recht deutlich. Auf jeden Fall war dieses Duell eines der spannendsten Spiele des Tages.

Ansonsten hatten die Gäste das Geschehen gut im Griff. Ding Yaping ließ bei ihren 3:1-Siegen gegen Laura Tiefenbrunner und Naomi Pranjkovic ebenso wenig anbrennen wie Sabina Surjan bei ihrem glatten 3:0 gegen Pranjkovic.

In den Doppeln hatte man sich schiedlich-friedlich mit 1:1 getrennt: Shan/Mittelham hatten sich gegen Pranjkovic/Tiefenbrunner nach verlorenem erstem Satz keine Blöße mehr gegeben, während Lang/Brateyko gegen Ding/Surjan in vier Sätzen die Oberhand behielten.

“Wir haben Berlin, das in Bestbesetzung war, drei Stunden gefordert, da kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen”, so Krisztina Toth, die das Team des SV DJK gegen Berlin coachte. “Alle haben gut gespielt und zwei Siege gegen Nina Mittelham sind selbsterklärend. Die zwei jungen Spielerinnen, Naomi und Laura, haben gegen Yaping gute Spiele abgeliefert.” Die frühere ungarische Weltklassespielerin fuhr fort: “Die fast 200 Zuschauer haben ein schönes Spiel gesehen. Die Doppel haben wir so getroffen, wie wir das wollten. Ein bisschen mehr wäre drin gewesen, wenn Kristin gegen Nana gewinnt, doch nach anfänglich 2:0 Sätzen für sie war es am Ende doch noch recht eindeutig. Natürlich hätten wir uns ein 5:5 gewünscht, doch nach dem Spielverlauf ging das 3:6 in Ordnung, zumal drei Berlinerinnen, Shan, Yaping und Surjan, in sehr guter Form waren und eine super Leistung gezeigt haben. Das hat den Unterschied gemacht.”

"Es war das erwartet anspruchsvolle Match", sagte Berlins Präsident Alexander Teichmann. "Kolbermoor gegen Berlin hat immer seine eigene Dynamik, ganz gleich, wer spielt. Wir haben als Team funktioniert - darauf kommt es an. Mit dem Ergebnis sind wir natürlich zufrieden - wir können aus eigener Kraft den direkten Einzug in das Play-off-Halbfinale schaffen. Das war unser Ziel."

 

Das Spiel in der Übersicht

SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside 3:6

Pranjkovic/Tiefenbrunner – Shan/Mittelham 1:3 (11:4, 7:11, 3:11, 4:11)

Lang/Brateyko – Ding/Surjan 3:1 (11:4, 10:12, 11:8, 13:11)

Kristin Lang – Nina Mittelham 3:2 (12:10, 9:11, 6:11, 11:6, 11:4)

Solomiya Brateyko – Shan Xiaona 0:3 (3:11, 10:12, 7:11)

Naomi Pranjkovic – Sabina Surjan 0:3 (8:11, 5:11, 5:11)

Laura Tiefenbrunner – Ding Yaping 1:3 (4:11, 11:9, 6:11, 6:11)

Kristin Lang – Shan Xiaona 2:3 (11:4, 11:7, 3:11, 6:11, 3:11)

Solomiya Brateyko – Nina Mittelham 3:2 (11:9, 6:11, 11:8, 6:11, 11:3)

Naomi Pranjkovic – Ding Yaping 1:3 (5:11, 6:11, 11:9, 7:11)

 

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