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Die 16-jährige Naomi Pranjkovic durfte sich über einen Überraschungssieg gegen Izabela Lupulesku freuen (Bild: Erik Thomas/SV DJK Kolbermoor).
ESV Weil – SV DJK Kolbermoor 1:7 / Gelungenes Saisondebüt im Oberhaus für Naomi Pranjkovic

„Revanche überzeugend geglückt“ – Weil gegen Spitzenreiter Kolbermoor ohne Chance

Dr. Stephan Roscher 01.02.2021

Weil. In der einzigen Bundesligapartie des Wochenendes hat der SV DJK Kolbermoor klar und deutlich mit 7:1 bei Aufsteiger ESV Weil gewonnen und damit seine Tabellenführung in Europas Topliga gefestigt. Somit gelang eindrucksvoll die Revanche für die sensationelle 2:6-Vorrundenniederlage im November 2020. Das Team aus Oberbayern hat die direkte Qualifikation für die Play-off-Halbfinals im Visier, während die Truppe aus dem Dreiländereck um den sechsten Platz bangen muss, der zur Teilnahme an der Play-off-Runde berechtigt. Ein prima Saisondebüt im Oberhaus feierte die junge Naomi Pranjkovic, die Izabela Lupulesku besiegen konnte.

Für Weil war es die zweite 1:7-Heimniederlage in Folge, bereits vor 14 Tage hatte man mit demselben Resultat gegen Schwabhausen den Kürzeren gezogen – gegen die bayrischen Teams läuft es zurzeit einfach nicht.

Erneut stark: Yuan Wan

Heute blieb der Tabellensechste jedenfalls weit von einer Wiederholung des Hinspiel-Coups entfernt. 7:21 Sätze und nur ein einziges Match über die volle Distanz zeigen, dass es recht einseitig zuging. Kolbermoor spielte mit seinen drei Assen Kristin Lang, Yuan Wan und Svetlana Ganina - das Team komplettierte das 16-jährige Toptalent Naomi Pranjkovic, das seine Sache richtig gut machte. Bei Weil war Ievgeniia Sozoniuk wieder an Bord, Vivien Scholz pausierte verletzungsbedingt.

Besonders stark präsentierte sich beim Gast die ohnehin in den letzten Wochen in Topform spielende Yuan Wan. Zunächst besiegte die Ex-Bingenerin Sozoniuk glatt in drei Sätzen, um später auch Polina Trifonova nicht den Hauch einer Chance zu lassen. Kristin Lang hatte etwas mehr Arbeit zu verrichten, doch auch sie steuerte zwei Punkte bei (3:1 gegen Trifonova, 3:2 gegen Sozoniuk). Im hinteren Paarkreuz sorgte die erfahrene Svetlana Ganina für die erwarteten zwei Punkte, die gegen Sophia Klee und Izabela Lupulesku keinen Satz abgab – das Match gegen die 17-jährige Deutsche verlief enger als das gegen die 21-jährige Serbin.

Naomi Pranjkovics gelungene Premiere

Naomi Pranjkovics erster Auftritt sorgte für Erstaunen. Immerhin konnte sie mit Lupuleski eine Top-100-Spielerin der Weltrangliste mit reichlich World-Tour-Erfahrung besiegen und das mit 11:7, 6:11, 11:8 und 11:5 nicht einmal knapp. Gegen Klee musste Pranjkovic aber zum Abschluss der Begegnung im Duell der Jugendnationalspielerinnen ein 0:3 quittieren – der späte Ehrenpunkt für den ESV Weil.  

„Eine klare Angelegenheit für Kolbermoor. Es war ja zu erwarten, dass sie sich nicht so einfach geschlagen geben wie in der Vorrunde“, sagte Doris Spiess. „Wir hätten uns allerdings ein etwas freundlicheres Ergebnis gewünscht als das 1:7. Es war ein verdienter Erfolg für den Tabellenführer, der sich gut auf unsere Spielerinnen vorbereitet hatte. Bei uns konnte die Leistung der Vorrunde leider nicht mehr ganz abgerufen werden.“ Die Abteilungsleiterin des ESV ließ das Geschehen kurz Revue passieren: „Obwohl Kristin Lang gegen Ievgeniia Sozoniuk etwas gewankt hat und auch gegen Polina Trifonova einen Satz abgab, setzte sich am Ende doch die Routine der Nationalspielerin durch. Und gegen Yuan Wan und Svetlana Ganina gab es an diesem Tag für die Weiler Spielerinnen nichts zu holen. Den Ehrenpunkt holte wie im letzten Spiel Sophia Klee.“

Nächste Stationen: Weil in Böblingen, Kolbermoor gegen Bingen

„Revanche überzeugend geglückt!“, freute sich Michael Fuchs. „Yuan hat wieder sehr überzeugend gespielt, ebenso wie Svetlana. Bei Kristin war vor allem beim zweiten Einzel etwas Sand im Getriebe, aber sie konnte es dann nach Abwehr von Matchbällen noch drehen, wobei der fünfte Satz wieder klar war.“ Kolbermoors Trainer lobte natürlich auch das „Nesthäkchen“: „Ein extra Lob geht an Naomi, die mit Izabela Lupulesku die aktuelle Nummer 97 in der Weltrangliste geschlagen und ein super Saisondebüt gegeben hat.“

Für beide Teams geht es bereits am kommenden Sonntag weiter. Weil reist nach Böblingen – eine wichtige Partie im Kampf um den sechsten Platz –, während Kolbermoor in heimischer Halle gegen Bingen die Tabellenführung weiter ausbauen möchte.

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