Rotterdam/Lausanne. Das Herren-Einzel-Finale bei den Weltmeisterschaften zwischen Zhang Jike und Wang Hao war das am meisten gesehene Sportereignis in diesem Jahr in China. Mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl von 27 Millionen und einer Reichweite von knapp 100 Millionen liegt die WM in Rotterdam weit vor den bisherigen 2011er-Highlights für das Reich der Mitte, etwa den Australian Open im Tennis, wo die Chinesin Li Na das Endspiel erreicht hatte. Das hat der Weltverband ITTF mitgeteilt.
"Ein solches Ergebnis ist nur mit diesem großartigen Turnier in Rotterdam zu erklären, den fantastischen Fernsehbildern und, am allerwichtigsten, absolutem Weltklassesport", freute sich Steve Dainton, ITTF-Marketing-Direktor. Die Zahlen unterstrichen die Popularität des Tischtennissports und seinen Stellenwert für Marken und Unternehmen, die auf dem riesigen Markt China Fuß fassen wollten.
Auch die TV-Zahlen von den Olympischen Spielen in Peking vor drei Jahren waren beeindruckend. Das Damen-Mannschaftsfinale und das Halbfinale des Herren-Teamwettbewerbs lagen auf den Positionen fünf und sieben der Top-20-Ereignisse der gesamten Spiele. Tischtennis bei Olympia schaffte es, fast die Hälfte der chinesischen Bevölkerung vor den Bildschirmen zu bannen: 48,2 Prozent verfolgten das olympische Turnier für mindestens 15 Minuten in Folge.
it-TV: 3,5 Millionen Aufrufe
Auch die Zahlen der Aufrufe von Videos und Live-Streamings im it-TV-Bereich der ITTF-Website sind eindrucksvoll. Bis zu drei Streaming-Angeboten gab es zeitgleich an den acht Turniertagen, die insgesamt 3,5 Millionen Mal aufgerufen wurden, davon rund 2,5 Millionen und eine Million Mal on-demand. Im vergangenen Jahr in Moskau waren es noch 800.000 Live-Klicks.
ITTF-Website weltweit auf Platz zwei hinter FIFA
In der Rangfolge der Websites muss König Fußball bald um die Vorherrschaft bangen. Nach der offiziellen Statistik des Alexa Rank, das Web-Besucherzahlen auswertet und auf diese Weise die 1.000.000 meistbesuchten Domains ermittelt, lag die ITTF-Website mit den WM-Besucher- und -Klick-Zahlen von Rotterdam auf Platz zwei hinter der FIFA, aber vor allen anderen internationalen Sportverbänden - zum Beispiel vor olympic.org oder dem Tennis-Verband ITF.
Während der WM habe sich der Traffic gegenüber durchschnittlichen Tagen auf ittf.com verdoppelt. Die höchsten Werte waren am vorletzten Turniertag, dem Samstag, zu verzeichnen, der Sonntag lag knapp dahinter. Auch der Montag war noch gut besucht - mit WM-Analysen sowie der für die persönlichen Einzelstartplätze bei den Olympischen Spiele 2012 verbindlichen Weltrangliste, die an diesem Tag veröffentlicht wurde.
Während der acht Turniertage verbrachten die Besucher durchschnittlich fast 13 Minuten auf der ITTF-Website - eine ganze Menge in der schnelllebigen Online-Welt. An durchschnittlichen Tagen sind es acht bis neun Minuten. Zum Vergleich: Der internationale Tennisverband fesselt seine User zwischen fünf und sechs Minuten, das Internationale Olympische Komitee nur zwei bis drei.
"Unsere Website sieht vielleicht nicht am besten aus, sieht nicht am modernsten aus, aber sie bietet Sponsoren den größten Wert der internationalen Sportorganisationen hinter der FIFA", kommentierte ITTF-Präsident Adam Sharara.