Frankfurt am Main. Auch wenn in der 2. Damen-Bundesliga noch nicht einmal die Hinrunde beendet ist, steht eines schon jetzt fest: Der TSV Schwabhausen, nach Ende der vergangenen Saison freiwillig aus dem Bundesliga-Oberhaus abgestiegen, dominiert die bisherige Spielzeit nach Belieben. Die Bilanz: Acht Spiele – acht Siege. Der Klub aus dem Landkreis Dachau ist damit auf dem besten Weg, den Meistertitel zu gewinnen und damit die theoretische Chance zu bekommen, in die 1. Bundesliga zurückzukehren.
Absteiger spielt bislang perfekte Vorrunde / Neuzugang Mateja Jeger übertrifft die Erwartungen
TSV-Trainer Alexander Yahmed kann sich vor den letzten beiden Partien der Hinrunde daheim gegen den Kieler TTK GW (5. November) und TSV Schwarzenbek (3. Dezember) in aller Ruhe zurücklehnen und das Tabellenbild genießen. „Wir haben bislang eine perfekte Vorrunde gespielt. Dementsprechend gut ist natürlich auch die Stimmung in der Mannschaft.“ Nicht ein Punkt wurde bislang abgegeben – drei Partien sogar mit 6:0 gewonnen. Die Nord-Tour mit den Auswärtsspielen innerhalb von nur drei Tagen beim Vorjahresmeister TuS Uentrop (6:3), dem aktuellen Titelmitfavoriten TTK Anröchte (6:3) und MTV Tostedt (6:0) habe, so Schwabhausens Nummer drei Christina Feierabend, „natürlich sehr viel für das Selbstvertrauen beitragen“. Spitzenspielerin Ting Yang, die nach zwölf Siegen in Folge nur Ievgeniia Vasylieva (ESV Weil) bislang unterlag, führt das Team an. Neuzugang Mateja Jeger (9:2) verlor noch gegen keine gegnerische Nummer eins und schlug, so Yahmed, „wie eine Bombe ein“. Auch Christina Feierabend (9:2) und Eva-Maria Maier (6:0) zeigten bislang überragende Leistungen. „So stark habe ich Eva-Maria noch nicht spielen sehen“, sagt ihr Coach. Überlegungen bei Alexander Yahmed und Manager Helmut Pfeil bezüglich einer Rückkehr in die 1. Bundesliga haben noch nicht stattgefunden. „Wir denken von Spiel zu Spiel. Mehr nicht“, ergänzt Yahmed.
Kampf um die Plätze zwei bis elf verspricht eine gehörigen Portion Spannung
„Die Liga ist stärker als noch in der vergangenen Saison“, stellt Manfred Vogel, Vorsitzender des TTK Anröchte, klar. „Der Kampf um die Plätze zwei bis elf wird noch für sehr viel Spannung sorgen.“ Für Vogel ist der Meistertitel bereits jetzt vergeben. „Schwabhausen lässt sich das nicht mehr nehmen. Da bin ich mir sicher.“ Und der TTK Anröchte? Bislang hat der Zweite der Vorsaison erst drei Begegnungen (4:2 Punkte) absolviert, aber schon sechs der acht aufgestellten Spielerinnen eingesetzt. „Wir wussten vor der Saison, dass es terminliche Probleme bei uns geben würde“, ergänzt Vogel, der sich bei der Frage nach dem Kampf um den Klassenerhalt bezüglich drei Vereine nicht festlegen will. Aber soviel stehe schon jetzt fest. „Es kommt auf jeden Punkt an.“
Der Meister 2015/16, TuS Uentrop, dümpelt derweil mit zwei Siegen und drei Unentschieden im trostlosen Mittelfeld der Tabelle herum. „Wir spielen keinesfalls schlechter als noch in der vergangenen Saison. Zahlreiche Mannschaften haben sich verstärkt – wir nicht“, betont die Nummer vier Nadine Sillus. Die Heimniederlagen gegen den Aufsteiger TTC Langweid (4:6) und ESV Weil (3:6) überraschen trotzdem. Allerdings kommen die Ergebnisse nicht von ungefähr, denn gegen das Team aus Langweid fehlte nicht nur die am Knie verletzte Sillus, sondern gleichzeitig auch noch Spitzenspielerin Alexandra Scheld (berufliche Gründe).
Aufgrund des „schiefen“ Tabellenbildes, der TSV Schwabhausen hat bereits acht Partien absolviert und der TSV 1909 Langstadt lediglich deren zwei, lassen sich weitere Erkenntnisse erst nach dem Ende der Hinrunde am 18. Dezember ziehen. Der ATSV Saarbrücken nimmt aktuell mit 6:2 Zählern beispielsweise den zweiten Platz ein. Doch sollte deshalb das Team als ärgster Verfolger des TSV Schwabhausen bezeichnet werden, wo doch noch die Duelle mit den auf dem Papier stärker einzuschätzenden Mannschaften aus Anröchte, Uentrop und auch Tostedt anstehen? In einem Punkt sind sich die Liga-Vertreter einig: Schon jetzt hat sich gezeigt, dass die Liga stärker und spannender als noch in der zurückliegenden Spielzeit ist. Schwabhausens Trainer Alexander Yahmed sagt: „Ich finde die Liga schön. Vieles ist möglich.“ Auch der Meistertitel für den TSV Schwabhausen ist möglich. Manager Helmut Pfeil kann den Sekt nicht nur schon kaufen, sondern auch bereits kalt legen.