Halmstad/Peking. Die Walpurgisnacht am 30. April markiert in Schweden den Abschied vom kalten, dunklen Winter und die ersehnte Ankunft des hellen, milden Frühlings. Ein schönes Bild, an diesem Tag Schwedens Rückkehr an die Weltspitze des Tischtennissports zu feiern. Denn genau diesen Tag mit dem Volksfest für Familien hat die Stadt Halmstad benutzt um ihre beiden berühmten Tischtennissöhne zu feiern, WM-Finalist Mattias Falck und seinen Coach, Ex-Weltmeister Jörgen Persson.
Mehrere Tausend Menschen kamen im Park zusammen, Sprechchöre, Blaskapelle, ein Chor, es gab eine Rede des stolzen Bürgermeisters – es war ein würdiger Empfang für den WM-Zweiten von Budapest in seiner Wahl-Heimatstadt. „Es ist immer noch ein bisschen unwirklich für mich“, sagte der Gefeierte. „Ich habe es immer noch nicht ganz realisiert.“ Dabei hatte er am Vortag schon einen Medien-Marathon durch Stockholm hinter sich, hat TV-Stationen, Zeitungen und Radio-Sender besucht und dort versucht zu beantworten, wie er es geschafft hat, nach 22 Jahren als erster Schwede nach Jan-Ove Waldner wieder ins Einzel-Finale bei Weltmeisterschaften einzuziehen.
Mattias Falck hofft, dass sein Weg Vorbild für das gesamte schwedische Nationalteam ist. „Es zeigt, dass es nicht unmöglich ist“, erklärte er gegenüber der ITTF. „Wenn ich das kann, können es auch andere. Ich hoffe, dass das gesamte Team dadurch einen großen Schub bekommt und wir uns gegenseitig zu immer besseren Leistungen anstacheln.“
Spricht Ma Long schon vom Rücktritt nach Olympia?
Auch Weltmeister Ma Long ist inzwischen wieder zu Hause in China. Seine drei Einzel-Titel bei Weltmeisterschaften in Folge markieren ein historisches Ereignis, hatten dies vor ihm doch nur Ungarns Victor Barna in den 1930er-Jahren und der Chinese Zhuang Zedong – 1961, 1963 und 1965 – geschafft. Barna war sogar viermal hintereinander erfolgreich.
„Ma Long ist ganz nah dran, der größte Spieler der Geschichte zu werden“, lobte Chinas langjähriger General-Cheftrainer und jetziger Präsident Liu Guoliang gegenüber der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. „Sein Kopf und seine technischen Möglichkeiten sind einfach unglaublich.“ Ma selbst ist zurückhaltend, was Einzel-Titel Nummer vier betrifft. „Vielleicht waren das meine letzten Individual-Weltmeisterschaften“, sagte der Einzel- und Team-Olympiasieger von Rio gegenüber Xinhua. „Ich wollte diese Chance unbedingt nutzen und mich nicht mein Leben lang über eine verpasste Chance ärgern.“
Boll plant mit China und Hong Kong Open
Timo Boll geht es nach seiner fiebrigen Viruserkrankung, wegen der er seine WM-Auftritte im Einzel-Achtelfinale und Doppel-Viertelfinale absagen musste, inzwischen besser. Seine nächsten internationalen Auftritte plant er bei den China Open Ende Mai und den Hongkong Open Anfang Juni.
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Porträt: <link news durch-mattias-falck-ist-schweden-zurueck-im-tischtennis-fieber.html>Durch Mattias Falck ist Schweden zurück im Tischtennis-Fieber