Singapur. Dang Qiu ist bei seiner fünften Grand-Smash-Teilnahme zum fünften Mal im Viertelfinale ausgeschieden. Beim Singapore Smash (30. Januar bis 9. Februar) verlor der Düsseldorfer das Duell der Europameister von 2022 und 2024 gegen den Franzosen Alexis Lebrun trotz einer starken Leistung knapp in sechs Sätzen. Um 12:30 Uhr kämpft der Saarbrücker Patrick Franziska bei dem 1,5-Millionen-Dollar-Turnier um den Einzug ins Halbfinale. In einer Neuauflage des Endspiels beim Saudi Smash 2024 trifft der Weltranglistenachte auf die Nummer 1 des Rankings, den topgesetzten Chinesen Wang Chuqin.
Fast fehlerloser Lebrun zaubert die Bälle aus den fernsten Ecken auf den Tisch
Dang Qiu vermochte es trotz aller Bemühungen in dem mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen der kontinentalen Champions nicht, die 2:4-Niederlage gegen den beeindruckend auftrumpfenden Alexis Lebrun zu verhindern. Der Franzose, der durch das tägliche Training mit seinem Bruder Felix das Spiel gegen Penholder-Systeme im Schlaf beherrscht, ging aus dem Duell als verdienter Sieger hervor, da ihm in der hochklassigen Begegnung so gut wie keine leichten Fehler unterliefen.
Selbst aus den entlegensten Ecken der Spielbox zauberte Lebrun immer wieder auch die gefährlichsten Schläge des Düsseldorfers wie an Fäden gezogen auf den Tisch zurück und schaffte es nicht selten, aus diesen Positionen sogar wieder in den Angriff überzugehen. So blieben dem dreimaligen Deutschen Meister, der noch vor wenigen Wochen in der Champions League den letzten Vergleich mit Lebrun für sich entscheiden konnte, am Ende nur die Gewinne der Sätze zwei und fünf.
Dang Qiu: "Alexis hat verdient gewonnen, aber ich hatte definitiv meine Chancen"
Trotz der glänzenden Vorstellung des Franzosen war Dang Qiu alles andere als chancenlos. In den Durchgängen eins und vier verpasste er nur knapp die nötigen Satzgewinne, um dem Spiel einen komplett anderen Verlauf zu geben. Dang Qiu sagte nach dem Match: „Es war von Anfang an ein offenes Spiel, in dem ich definitiv meine Chancen hatte. Ein, zwei Sätze habe ich knapp verloren. Wenn ich diese etwas besser gestalte und einige Entscheidungen klüger treffe, dann kann ich sie auch gewinnen.“
Der Düsseldorfer erkannte aber auch neidlos die starke Leistung seines Kontrahenten an: „Ich hatte zuletzt in der Champions League gegen ihn gewonnen, und ich habe auch heute alles andere als schlecht gespielt. Aber Alexis war sehr stark, und er war am Ende der verdiente Sieger. Die Matches gegen ihn sind immer sehr anstrengend. Er bringt sehr viele Bälle zurück und hat sich diesmal zudem sehr gut bewegt.“
Dang Qiu zieht positives Fazit: Fünfter Smash, fünftes Viertelfinale
Dang Qiu, der bis zum Viertelfinale insgesamt nur zwei Satzverluste gegen den starken Taiwanesen Feng Yi-Hsin (3:1), den Japaner Shunsuke Togami (3:1) und den Amerikaner Kanak Jha (3:0) hinnehmen musste, zog dennoch ein überaus positives Turnierfazit: „Alles in allem kann ich mit dem Smash sehr zufrieden sein. Es war ein gutes Turnier und damit für mich ein guter Einstieg ins Jahr. Ich habe gegen sehr gute Gegner gewonnen. Etwas schade ist natürlich, dass ich nun bei meinem fünften Smash zum fünften Mal im Viertelfinale verloren habe. Das sollte ich vielleicht einmal ändern. Ich werde es weiter probieren.“
Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Beim nächsten Mal das Ergebnis wieder umdrehen"
Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf sah eine hochklassige Begegnung: „Alexis und Dang haben auf einem sehr hohen Niveau gespielt. Alexis spielt als Europameister bei diesem Turnier bisher überragend und mit viel Selbstvertrauen. Er war komplett dicht und hat auf Dangs Bälle nur wenige Fehler gemacht. Dang hatte im vierten Satz noch einmal die Chance, heranzukommen. Unter dem Strich war Alexis heute aber eben diese ein, zwei Punkte besser. Wir müssen uns, genau wie die Franzosen das tun, weiter verbessern, damit wir dann im nächsten Spiel das Ergebnis wieder umdrehen können.“
Die Spiele der Deutschen am Freitag
Herren-Einzel, Viertelfinale
Dang Qiu - Alexis Lebrun FRA 2:4 (-9,5,-7,-8,6,-4)
Patrick Franziska - Wang Chuqin CHN 12:30 Uhr, Tisch 1
Links
Die deutschen Starter beim WTT Singapore Smash (30. Januar bis 9. Februar)
Herren-Einzel
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Qualifikation: Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen)
Damen-Einzel
Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Xiaona Shan (ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Dachau), Qualifikation: Yuan Wan (TTC Weinheim), Annett Kaufmann (DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)
Herren-Doppel
Benedikt Duda/Dang Qiu, Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov
Damen-Doppel
Sabine Winter/Yangzi Liu AUS
Betreuer Herren
Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (DTTB-Cheftrainer Düsseldorf)
Betreuer Damen
Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Zoltan Batorfi (Assistenz-Bundestrainer Damen)
Schiedsrichter
Nico Zorn (Wuppertal)