Singapur. Patrick Franziska hat beim Singapore Smash (30. Januar bis 9. Februar) sein Auftaktmatch in der Runde der besten 64 gegen den Südkoreaner Lim Jonghoon souverän in drei Sätzen gewonnen. Der Weltranglistenachte spielt nun voraussichtlich am Dienstag um den Einzug ins Achtelfinale. Heute geht beim mit 1,5 Millionen Dollar dotierten Grand Smash um 13:20 Uhr noch der Düsseldorfer Dang Qiu gegen den Taiwanesen Feng Yi-Hsin an den Tisch. Am Vormittag hatten sich Ricardo Walther und Nina Mittelham in den deutschen Duellen gegen Benedikt Duda und Sabine Winter durchgesetzt. Fünf weitere Erstrundenbegegnungen mit deutscher Beteiligung folgen am Montag und Dienstag.
Patrick Franziska nimmt gegen Lim Jonghoon Revanche
Mit einem beeindruckenden Erstrunden-Auftritt hat Patrick Franziska die Runde der besten 32 erreicht. Der Finalist des Saudi Smash ließ dem Südkoreaner Lim Jonghoon beim 11:9, 11:9 und 11:7 nicht den Hauch einer Chance. Von Beginn an dominierte der Europe-Top-16-Sieger von 2021 das Duell mit dem stets gefährlichen Linkshänder, der für den französischen Verein Hennebont antritt. Franziska agierte auch in den beiden knappen ersten Sätzen stets aus einer Führung heraus, bewegte sich gut und fand selbst auf die pfeilschnellen Attacken seines Gegners immer wieder punktbringende Lösungen. Patrick Franziska war mehr als zufrieden mit seiner Leistung: "Ich bin mega happy mit meiner Leistung. Ich wusste, das ich gegen ihn sehr gut spielen muss. Das letzte Spiel gegen ihn in der Champions League habe ich sang- und klanglos verloren. Aber heute lief es von Beginn an perfekt für mich. Wichtig war der Gewinn des ersten Satzes. Danach habe ich immer besser gespielt."
Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft Franziska nun – voraussichtlich am Dienstag – auf den 19 Jahre alten Chinesen Huang Youzheng. Der U19-Weltmeister von Helsingborg setze sich heute gegen den iranischen Weltklassespieler Noshad Alamyan ohne Satzverlust durch.Franziska sagt vor dem Match: "Ich habe noch nie gegen ihn gespielt. Aber ich gehe mit viel Selbstvertrauen in die Partie."
Ricardo Walther: "Das war für mich ein sehr wichtiger Sieg"
11:9, 11:8 und 11:8 hatte am Vormittag bereits das unerwartet Ergebnis des Duells zwischen den Nationalmannschaftskollegen Ricardo Walther und Benedikt Duda. Der EM-Zweite und Deutsche Meister, der das letzte Aufeinandertreffen gegen Walther im DM-Halbfinale 2024 mit 4:1 gewonnen hatte, lieferte sich mit seinem Kontrahenten heute nur im ersten Satz ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den beiden folgenden Durchgängen geriet der Weltranglisten-15. früh mit 2:9 beziehungsweise 3:9 in Rückstand und konnte erst in der Endphase noch einmal vergeblich auf einen Satzgewinn hoffen. Champions-Montpellier-Halbfinalist Benedikt Duda erklärte nach der Niederlage: „Das war heute einfach nicht gut von mir. Aber so etwas passiert leider manchmal. Das Jahr hat gerade erst angefangen, und das war mein erstes internationales Turnier. Zudem gibt es im privaten Umfeld einige Situationen, an die ich mich erst noch gewöhnen muss.“
Ricardo Walther ging zwar als leichter Außenseiter in die Begegnung, wusste aber von Beginn an um seine gute Chance: „Beim letzten Aufeinandertreffen im Halbfinale der Deutschen Meisterschaften 2024 habe ich am Anfang geführt, dann aber mit 1:4 verloren. Auch diesmal konnte ich glücklicherweise den sehr ausgeglichenen ersten Durchgang für mich entscheiden. Im zweiten und dritten Satz hatte ich dann jeweils einen sehr guten Start und habe das Spiel in diesen Phasen auch kontrolliert. Beide Male wurde es nach hohen Führungen von mir hinten heraus noch einmal eng. Ich bin froh, dass ich die Sätze trotzdem noch nach Hause gebracht habe.“ Mit seinem Sieg über Duda setzte der Deutsche Meister von 2020 ein Ausrufezeichen: „Das war für mich ein sehr wichtiger Sieg. Der Einzug in die nächste Runde bringt wertvolle Punkte für die Weltrangliste. Im Kampf um den Einzug in das Achtelfinale steht Walther am Dienstag in Runde zwei dem Kroaten Tomislav Pucar gegenüber, der sich zum Auftakt gegen den Chinesen Zhou Qihao behauptete.
Nina Mittelham: "Interne Duelle sind immer schwierige Spiele"
Aufeinandertreffen von Athleten, die auch privat freundschaftlich verbunden sind, beeinflussen oft das Verhalten am Tisch und damit auch die Leistung – so auch im Duell zwischen Nina Mittelham und Sabine Winter. In einem etwas zerfahrenen, von Taktik geprägten Match setzte sich am Ende die Favoritin durch. Nach verlorenem Auftaktsatz brachte die derzeit auf Rang 40 der Weltrangliste notierte EM-Dritte Nina Mittelham den Sieg mit 3:11, 11:5, 11:7 und 12:10 verdient nach Hause. Ihre kleine Chance, den vierten Satz nach permanentem Rückstand bei 10:9 noch zum Ausgleich umzugestalten, ließ Sabine Winter ungenutzt. Die zweimalige Deutsche Einzelmeisterin kommentierte die Partie kurz: „Das war irgendwie ein zerfahrenes Spiel. Glückwunsch an Nina, sie hat das gut gelöst.“ Nina Mittelham trifft in der zweiten Runde im Kampf um den Einzug in das Achtelfinale nun voraussichtlich auf die Weltranglistenfünfte Hina Hayata (Japan). die zuvor jedoch noch die vermeintliche Pflichtaufgabe gegen Zhou Jingyi (Singapur) lösen muss. Die ehemalige Europe-Top-16-Siegerin wartet in Ruhe auf ihre nächste Gegnerin: "Ich bin zunächst einmal froh, dass ich das Spiel gewonnen habe - interne Duelle sind immer schwierige Spiele! Ich warte ab, wer nun meine Gegnerin in der nächsten Runde sein wird. Danach habe ich noch eineinhalb Tage Zeit, um mich auf das nächste Spiel vorzubereiten, auf das ich mich jetzt schon freue."
Fünf weitere Erstrunden-Spiele für DTTB-Asse am Montag und Dienstag
Am Montag kommt es um 12:10 Uhr zur Begegnung zwischen dem zweimaligen olympischen Bronzemedaillengewinner Dimitrij Ovtcharov (Fulda) und dem Chinesen Xiang Peng. Der Sieger der Partie läuft auf den Weltranglistenvierten Liang Jingkun (China) zu. Zur gleichen Zeit testet bei den Damen die gegen Abwehrspielerinnen zumeist erfolgreiche Berlinerin Xiaona Shan um 12:10 Uhr die Defensivqualitäten der starken Schwedin Linda Bergström. Die Siegerin trifft voraussichtlich in Gestalt der Chinesin Qian Tianyi auf eine hohe Hürde.
Am Montag werden zudem die ersten Spiele der über zwei Tage verteilten ersten Runde im Doppel ausgetragen, in der es um die Qualifikation für das Achtelfinale geht. Benedikt Duda und Dang Qiu treten gegen Österreichs ehemalige Doppel-Europameister Robert Gardos/Daniel Habesohn an. Sabine Winter spielt mit der Australierin Yangzi Liu gegen die Lokalmatadorinnen Ser Lin Qian/Loy Ming (Singapur).
Am Dienstag komplettieren die WM-Dritten Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov mit ihrem Match gegen Marcos Madrid/Rogelio Castro (Mexiko) die Erstrundenbegegnungen der Deutschen.
Die Spiele der Deutschen am Sonntag
Herren-Einzel, 1. Runde (beste 64)
Patrick Franziska - Lim Jong Hoon KOR 3:0 (9,9,7)
Dang Qiu - Feng Yi-Hsin TPE 13.20 Uhr, Tisch 2
Benedikt Duda - Ricardo Walther 0:3 (-9,-8,-8)
Damen-Einzel, 1. Runde (beste 64)
Nina Mittelham - Sabine Winter 3:1 (-3,5,7,10)
Die Spiele der Deutschen am Montag
Herren-Doppel, 1. Runde (beste 24)
Benedikt Duda/Dang Qiu - Robert Gardos/Daniel Habesohn AUT 5 Uhr, Tisch 3
Damen-Doppel, 1. Runde (beste 24)
Sabine Winter/Yangzi Liu GER/AUS - Ser Lin Qian/Loy Ming Ying SGP 11 Uhr, Tisch 1
Herren-Einzel, 1. Runde (beste 64)
Dimitrij Ovtcharov - Xiang Peng CHN 12.10 Uhr, Tisch 3
Damen-Einzel, 1. Runde (beste 64)
Xiaona Shan - Linda Bergström SWE 12.10 Uhr, Tisch 2
Die Spiele der Deutschen am Dienstag
Herren-Einzel
Ricardo Walther - Tomislav Pucar CRO
Patrick Franziska - Huang Youzheng CHN
Damen-Einzel
Nina Mittelham - Hina Hayata JPN oder Zhou Jingyi SGP
Herren-Doppel, 1. Runde (beste 24)
Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov - Marcos Madrid/Rogelio Castro MEX
Links
Die deutschen Starter beim WTT Singapore Smash (30. Januar bis 9. Februar)
Herren-Einzel
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT), Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Qualifikation: Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen)
Damen-Einzel
Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Xiaona Shan (ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Dachau), Qualifikation: Yuan Wan (TTC Weinheim), Annett Kaufmann (DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)
Herren-Doppel
Benedikt Duda/Dang Qiu, Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov
Damen-Doppel
Sabine Winter/Yangzi Liu AUS
Betreuer Herren
Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (DTTB-Cheftrainer Düsseldorf)
Betreuer Damen
Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Zoltan Batorfi (Assistenz-Bundestrainer Damen)
Schiedsrichter
Nico Zorn (Wuppertal)