Houston. Das Annual General Meeting, die Vollversammlung der ITTF, hat erwartungsgemäß die Schwedin Petra Sörling zur neuen Präsidentin des Weltverbands ITTF gewählt. Sie war die einzige Kandidatin für diese Position. Erstmals wird damit das höchste Amt im Welt-Tischtennis von einer Frau besetzt. Die Präsidentin des schwedischen Verbands (SBTF) folgt an der ITTF-Spitze auf den ehemaligen DTTB-Präsidenten Thomas Weikert, der nicht mehr kandidiert hatte und Anfang Dezember das Amt des DOSB-Präsidenten anstrebt. Kraft Satzung ist der Justiziar des Deutschen Tischtennis-Bundes mit seinem Ausscheiden an der Spitze der ITTF nun automatisch Ehrenpräsident des Weltverbandes. Sitz und Stimme im Präsidium haben Ehrenpräsidenten bei der ITTF nicht.
Sörling ist seit fast 20 Jahren in leitenden Funktionen des Tischtennissports auf verschiedenen Ebenen tätig. Als SBTF-Chefin seit 2003 wurde die Malmöer Immobilien-Managerin 2009 in das ITTF-Exekutivkomitee gewählt und ist seit 2013 die für Finanzen zuständige ITTF-Vizepräsidentin.
"Weiterentwickeln, ohne unsere Tradition und unsere Grundwerte zu verlieren"
"Ich möchte die Position des Tischtennissports als eine der weltweit führenden Sportarten sichern, noch weiter nach oben unter den führenden Sportarten streben und an der Spitze der Sportgemeinschaft als moderner, diverser und geeinter Sportweltverband stehen", sagte sie in ihrer Antrittsrede. "Wir befinden uns in einer sich schnell wandelnden Zeit, wenn es um Wirtschaft und Sport geht. Es geht nicht nur um Tischtennis. Wir müssen uns weiterentwickeln, ohne jedoch unsere Tradition oder unsere Grundwerte zu verlieren."
Der ITTF-Präsident wird von den Vertretern der Mitgliedsverbände für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt, wobei die Möglichkeit besteht, sich höchstens zweimal in derselben Funktion zur Wiederwahl zu stellen. Petra Sörling ist die achte Person an der ITTF-Spitze seit Gründung des Weltverbands im Jahr 1926. Und seit heute ist sie für einen weiteren Nationalverband die oberste Ansprechpartnerin. Das AGM nahm die Falklandinseln als 227. Mitgliedsnation in den Kreis des in dieser Kategorie weltgrößten internationalen Sportdachverbands auf.
WM erstmals in Südkorea / Team-WM in China im Mai 2022
Eine mit Spannung erwartete Wahl war die des WM-Austragungsorts 2024. Hier stimmten zwei Drittel der Delegierten für Südkorea mit Busan, der zweitgrößten Metropole des Landes nach der Hauptstadt Seoul. Das Nachsehen hatte Argentinien mit Buenos Aires. Indien hatte seine Kandidatur kurzfristig zurückgezogen.
Busan hätte bereits im vergangenen Jahr Gastgeber der 55. Welttitelkämpfe sein sollen. Die ursprünglich vom für März 2020 vorgesehenen Titelkämpfe, die wegen der Corona-Pandemie zunächst auf Juni, dann auf Oktober und schließlich auf Anfang 2021 verschoben worden waren, sind wegen der anhaltenden weltweiten Krise schließlich abgesagt worden.
Es sind die ersten Weltmeisterschaften in Südkorea. Die Team-WM 2022 im chinesischen Chengdu sollen im Mai stattfinden, wie beim AGM mitgeteilt wurde. Das genaue Datum steht noch nicht fest.