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Dang Qiu (Foto: MS)
Stumper spielt am Dienstag in der Quali / Nach der Kraftprobe chinesischer Athleten mit Veranstalter WTT wird ab Montag wieder Tischtennis gespielt

Star Contender Doha: WTT-Auftakt mit sieben Deutschen

MS 04.01.2025

Doha. Ab Montag dreht sich das WTT-Karussell wieder: Der mit insgesamt 275.000 Dollar Preisgeld dotierte Star Contender Doha markiert vom 6. bis 11. Januar 2025 den Auftakt der Turnierserie des Veranstalters World Table Tennis (WTT) im Jahr 2025. Aus deutscher Sicht stehen insbesondere die Top-Ten-Asse Dang Qiu und Patrick Franziska im Fokus, die – hinter dem Japaner Tomokazu Harimoto an den Positionen zwei und drei gesetzt – zum engen Favoritenkreis zählen. Neben ihnen treten Nina Mittelham, Xiaona Shan, Ricardo Walther, Fanbo Meng und Kay Stumper in Katar an. Letzterer muss sich als einziger Deutscher in der Qualifikation am Dienstag beweisen, um einen der acht Plätze im Hauptfeld zu ergattern, für das die übrigen Asse des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) bereits gesetzt sind. Im Januar schließt sich dem Turnier in Doha der WTT Contender Muscat im Oman (11. bis 17. Januar), bevor sih Ende des Monats der erste Grand Smash des Jahres in Singapur, der Singapore Smash (30. Januar bis 9. Februar), in den vollen Terminkalender einreiht.

Erstes Turnier nach nach dem Rückzug des chinesischen Star-Trios
Das Turnier findet vor dem Hintergrund eines signifikanten Paukenschlags im internationalen Tischtennissport statt. Ende Dezember 2024 kündigten ausgerechnet die chinesischen Olympiasieger Fan Zhendong und Chen Meng überraschend ihren Rückzug aus dem internationalen Turniergeschehen an und verbanden diesen unverhohlen mit deutlicher Kritik am Veranstalter WTT. Wenige Tage später vollzog der als „bester Spieler aller Zeiten“ apostrophierte Ma Long den gleichen Schritt. Ohne ihre Karriere zu beenden, beantragten die Superstars formell den Rückzug aus der Weltrangliste. Als Begründung für ihre Entscheidung nannte das Trio unter anderem die Regularien von World Table Tennis, die Geldstrafen für das Nichtantreten bei den Pflichtturnieren der Kategorien „Grand Smash“ und „Champions“ vorsehen. Das WTT-Handbuch weist aus, dass den Top 32 der Welt unter bestimmten Voraussetzungen bei Nichtantreten eine Strafe von 5.000 US-Dollar droht, die sich bei Wiederholung verdoppeln oder verdreifachen kann.

Da eine selbstbestimmte Auswahl unter diesen Voraussetzungen nicht möglich sei, bleibe ihm nur der Rückzug aus der Weltrangliste, verkündete Fan Zhendong auf seinem chinesischen Social-Media-Weibo-Account. Chen Meng verwies gleichzeitig auf gesundheitliche Aspekte, die ihr eine Teilnahme an allen vorgeschriebenen Turnieren unmöglich machten. Der chinesische Verbandspräsident Liu Guoliang äußerte Verständnis für die Entscheidung seiner Topathleten und empfahl, WTT solle zum Wohle der Spieler einige seiner Regularien überdenken. Seinen drei Stars stehe jederzeit die Tür zur Rückkehr in den internationalen Spielbetrieb offen, sollten sie diesen Wunsch äußern. Der Veranstalter WTT verwies in seiner offiziellen Reaktion im Kern darauf, dass seine Regularien nicht neu seien und der Qualitätssicherung der Veranstaltungen dienten.

Auch deutsche Topathleten hatten in der Vergangenheit hin und wieder Kritik an den Wettkampf- und Reisebelastungen des internationalen, von vielen WTT-Veranstaltungen durchsäumten Terminkalenders geäußert. Die terminlichen Belastungen für europäische Spieler, die bei ihren Heimatvereinen den wesentlichen Teil ihrer Einkünfte erzielen, sind durch regelmäßige Klubverpflichtungen noch intensiver als bei ihren asiatischen Kollegen.

In Doha ist Tomokazu Harimoto der Favorit
Im Umfeld dieses sportlichen Erdbebens hofft Veranstalter WTT, dass beim ersten Star Contender des Jahres in Doha nun allein der Sport die Schlagzeilen bestimmt. Den deutschen Spielern bietet sich in Doha die Gelegenheit, wichtige Weltranglistenpunkte zu sammeln. Besonders für Dang Qiu (Borussia Düsseldorf) und Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT) ist es eine Chance, ihre Position auf der internationalen Bühne zu stärken. Die Nummern neun und zehn der Welt zählen im engen Kreis der Weltspitze hinter dem Weltranglistendritten Tomokazu Harimoto und noch vor dem Slowenen Darko Jorgic zu den Titelaspiranten. Dang Qiu, Deutschlands aktuell am höchsten eingestufter Spieler in der Weltrangliste, reist am Dienstag nach Doha und freut sich ungeachtet aller Diskussionen im Umfeld auf das Turnier: "Meine Form ist aktuell im Training ganz gut. Aber die WTT-Finals Ende November waren das letzte Turnier, das ich gespielt habe. Ich freue ich mich deshalb auf den Star Contender, damit ich wieder den Touch für Turniere bekomme."

Qualifikation: Stumper am Dienstag um 10.55 Uhr im Einsatz

Bei den Damen stehen mit Hina Hayata, Miwa Harimoto und Satsuki Odo gleich drei Japanerinnen an der Spitze des Feldes. Die EM-Dritte Nina Mittelham (ttc berlin eastside) ist an Position elf gesetzt. Chinas Top-Ten-Stars bleiben dem ersten Turnier des Jahres fern. Im Hauptfeld gehen ab Mittwoch außerdem Champions-Frankfurt-Viertelfinalist Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach) und Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell) sowie Mittelhams Vereinskollegin Xiaona Shan an den Start. Die beiden Berlinerinnen treten auch gemeinsam im Doppel an.

Um einen der acht Plätze im Hauptfeld bewirbt sich ab Dienstag in der Qualifikation der Düsseldorfer Kay Stumper. Der Finalist des WTT Feeder Düsseldorf 2024 hat am Montag noch spielfrei und greift erst in der zweiten Runde in das Geschehen ein. Gegner des Weltranglisten-79. wird dann der Iraner Nima Alamian sein, die Nummer 151 des ITTF-Rankings. Für den Einzug in das Hauptfeld benötigt Stumper insgesamt zwei Siege.

Dienstag (Ansetzungszeit noch offen)
Herren-Einzel Qualifikation, 2. Runde

Kay Stumper - Nima Alamian IRI 10.55 Uhr, Tisch 1
3. Runde
ab 15 Uhr
Die Sieger der dritten Runde errreichen das Hauptfeld

Links

Das DTTB-Aufgebot in Doha
Spieler

Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken-TT), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Qualifikation: Kay Stumper (Borussia Düsseldorf)
Betreuer
Zoltan Batorfi (Assistenz-Bundestrainer Damen), Zhu Xiaoyong (DTTB-Stützpunkttrainer)

 

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