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NSU Neckarsulm (Foto: Verein)
Vizemeister der Vorsaison belegt ohne Niederlage Platz eins / Sechs Teams in Abstiegsgefahr

Süd: NSU Neckarsulm im zweiten Anlauf?

Marco Steinbrenner 05.01.2018

Frankfurt am Main. Als Tabellendritter der Relegationsrunde verpasste der Vizemeister 2016/17, NSU Neckarsulm, nur knapp den Aufstieg in die 2. Herren-Bundesliga. Das Team von Betreuer Alexander Mohr unternimmt aktuell einen erneuten Anlauf und schloss die Hinrunde in der 3. Bundesliga Süd mit acht Siegen sowie nur einem Unentschieden gegen den Tabellensechsten TV Leiselheim souverän auf Platz eins ab. Ärgster Konkurrent im Kampf um den Meistertitel ist der ASV Grünwettersbach II. Die TTBL-Reserve ist mit drei Zählern Rückstand auf der zweiten Position zu finden. Gleich sechs Teams müssen in der Rückserie noch um den Klassenerhalt kämpfen.

NSU Neckarsulm als einziges Team noch ungeschlagen / ASV Grünwettersbach II ärgster Verfolger

„Die Hinrunde verlief für unsere Mannschaft sensationell“, sagt Alexander Mohr, Betreuer der NSU Neckarsulm, nach dem ersten Saisonabschnitt. Mit acht Erfolgen und lediglich einem 5:5-Remis gegen den TV Leiselheim befindet sich das Quartett souverän an der Tabellenspitze und gleichzeitig auf dem besten Weg, den Sprung in die Zweitklassigkeit zu schaffen. Gegen den TTC Wöschbach, die DJK SpVgg. Effeltrich und TTC Wohlbach gewannen Jens Schabacker, Julian Mohr, Josef Braun und Alexander Gerhold sogar mit 6:0. Nachdem die Sportunion vor der Saison mit einem Platz unter den besten fünf Teams zufrieden gewesen wäre, hat sich nun die Zielsetzung verändert. „Jetzt wollen wir den Aufstieg schaffen“, sagt Mohr. „Allerdings wissen wir ganz genau, dass es kein Selbstläufer wird.“ Spitzenspieler Jens Schabacker weist eine starke 13:2-Bilanz auf und verlor lediglich gegen Dragan Subotic (TTC 1946 Weinheim) und Florian Bluhm (ASV Grünwettersbach II). Lediglich neun Sätze gab Josef Braun ab. Die Neckarsulmer Nummer drei unterlag nur Vladimir Anca (TV Leiselheim).

Drei Punkte hinter dem Spitzenreiter NSU Neckarsulm nimmt der ASV Grünwettersbach II den zweiten Platz ein. Als „weitestgehend wunschgemäß“ bezeichnet Betreuer Matthias Bluhm den Verlauf der Hinserie. „Leider verlor wir das Spitzenspiel in Neckarsulm mit 1:6 sehr deutlich.“ Gegen den TTC Wöschbach und SV SCHOTT Jena reichte es zu einem 5:5-Unentschieden. „Insgesamt waren die Leistungen sehr konstant, sodass wir natürlich gerne auch ganz vorne gelandet wären.“ Neuzugang Daniel Kleinert wusste mit einer 9:3-Bilanz an Position vier zu gefallen und bildet gleichzeitig mit Florian Bluhm ein starkes Abwehrdoppel (6:3).

„Unsere Leistungen sind zu schwankend“, beobachtete Rainer Schmidt, Trainer des Drittplatzierten TTC 1946 Weinheim, während der ersten neun Spieltage. „Sonst wäre sicherlich mehr möglich gewesen. Mit dem bisherigen Abschneiden sind wir aber zufrieden.“ Dass es daheim gegen den ASV Grünwettersbach eine 4:6-Niederlage gab und zwei Wochen später beim FC Bayern München nur eine Punkteteilung heraussprang, macht Schmidt an der Verletzung von Tom Eise fest. Der 17-Jährige hatte bereits das Top 48-Bundesranglistenturnier der Jugend vorzeitig abbrechen müssen und stand gegen die TTBL-Reserve aus Grünwettersbach nicht zur Verfügung. „In München war Tom zudem noch nicht wieder richtig fit. Wenn er in beiden Partien gesund gewesen wäre, hätten wir Neckarsulm noch in Sichtweite gehabt.“

Auch der SV SCHOTT Jena hat wie der TTC 1946 Weinheim 11:7 Punkte auf dem Konto. Abteilungsleiter Andreas Amend ist mit dem bisherigen Saisonverlauf „hoch zufrieden, denn schließlich wurden wir im Vorfeld als Abstiegskandidat gehandelt. Unser Team hat jede sich bietende Möglichkeit zu punkten eiskalt genutzt und deshalb voll überzeugt.“ Eine mannschaftlich geschlossene Leistung sei deshalb ausschlaggebend dafür gewesen, dass der Vorsprung zu einem Abstiegsplatz sechs Punkte beträgt. „Trotzdem bleibt unser vorrangiges Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Das wollen wir so schnell wie möglich erreichen.“

Bereits beim TTC Wöschbach (9:9 Zähler) beginnt die Abstiegszone. „Wir visieren weiterhin den aktuell fünften Platz an“, sagt Mannschaftsführer Michael Burg. Dmitrij Mazunov, der in fünf Begegnungen mitwirkte und im unteren Paarkreuz eine 8:1-Bilanz erreichte (2:3-Niederlage gegen Erik Schreyer voom Post SV Mühlhausen II), sticht heraus. Fu Yong/Roman Rosenberg verloren nur zwei ihrer acht Begegnungen.

Fünf Mannschaften mit negativem Punktekonto / München und Wohlbach auf den Abstiegsplätzen

Einen Punkt hinter dem TTC Wöschbach ist der TV Leiselheim auf Position sechs zu finden. „Der Start war sehr holprig. Außerdem konnten wir nie richtig komplett antreten“, erinnert sich Abteilungsleiter Peter Dietrich an die beiden Auswärtsniederlagen gegen den ASV Grünwettersbach II (0:6) und FC Bayern München (4:6). „Danach hat die Mannschaft aber gezeigt, was sie kann.“ Zurecht stolz ist Dietrich auf sein Team, das als einzige Mannschaft gegen den Liga-Primus aus Neckarsulm nicht verlor. „Unser Gegner war an diesem Tag mit dem 5:5 noch gut bedient.“ Zwar hatten die Verantwortlichen in Leiselheim vor der Saison gehofft, weiter oben mitzuspielen, „doch das bisherige Abschneiden ist so in Ordnung. Die Mannschaft will in der Rückrunde gut spielen und wird zur Saison 2018/19 gezielt verstärkt. Es soll schließlich versucht werden, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzuspielen.“

„Wir haben das beste aus der Hinrunde gemacht. Allerdings waren die Erwartungen vor der Saison selbstverständlich ganz andere“, sagt Erik Schreyer, Spielertrainer des Post SV Mühlhausen II, bei einem Blick auf die Halbzeittabelle. 6:12 Punkte bedeuten den siebten Platz. Der Vorsprung zu einem Abstiegsrang beträgt jedoch nur einen Zähler. Jakub Figel (Muskelbündelriss) fiel fast die komplette Hinrunde aus. Zu Saisonbeginn sei, so Schreyer, Bohumil Vozicky noch „relativ formschwach gewesen. Er steigerte sich dann aber erheblich von Spiel zu Spiel.“ Schreyer selbst ist mit seiner 12:1-Bilanz und nur einer Niederlage gegen Daniel Kleinert (ASV Grünwettersbach II) der beste Spieler des hinteren Paarkreuzes. „Wenn wir keine verletzungsbedingten Ausfälle gehabt hätten, wäre sicherlich ein Medaillenplatz drin gewesen“, legt sich der Coach fest. „Nun geht es nur noch um den sicheren Klassenerhalt, den wir so zeitig wie möglich erreichen wollen.“

Aufgrund des knapp schlechteren Spielverhältnisses gegenüber der TTBL-Reserve aus Mühlhausen belegt die DJK SpVgg. Effeltrich als Aufsteiger den achten Rang. „Bis zum sechsten Spieltag und 6:6 Punkten verlief die erste Serie sensationell“, erinnert sich Teammanager Jürgen Weninger. Bei der anschließenden 0:6-Niederlage gegen die NSU Neckarsulm verletzte sich Spitzenspieler Martin Gumann. „Seine Verletzung trübt leider das insgesamt positive Vorrundenfazit.“ Trotzdem ist Weninger mit dem Abschneiden des Team sehr zufrieden. „Wir haben nach TTR-Punkten die mit Abstand schlechteste Mannschaft. Trotzdem besteht weiterhin die Chance auf den Klassenerhalt.“ Der Vorsprung zum Abstiegsrang beträgt jedoch nur einen Punkt. Für die Rückrunde hofft der Liga-Neuling auf die Rückkehr von Marco Büttner, der zuletzt aufgrund einer Verletzung lange pausieren musste. „Mit ihm hätten wir einen ordentlichen Ersatzspieler. Außerdem ist Marco Linkshänder und würde uns für das Doppel eine zusätzliche taktische Variationsmöglichkeit bieten.“

Mit einem Sieg (6:4 gegen den TV Leiselheim) sowie drei 5:5-Unentschieden gegen den Post SV Mühlhausen II, die DJK SpVgg. Effeltrich und den TTC 1946 Weinheim belegt der FC Bayern München mit 5:13 Punkten den vorletzten Rang. Mannschaftsführer Julian Diemer spricht von einem „ordentlichen Verlauf der Hinrunde. Wir sind im Bereich dessen, was wir uns vorgestellt haben.“ Neuzugang Florian Schreiner erfüllte mit einer 10:7-Bilanz an Position eins die Erwartungen und bildet gemeinsam mit Michael Plattner ein, so Diemer, „gutes Doppel“. Der Beweis sind sechs Siege und nur zwei Niederlagen. Negativ sei die 1:6-Niederlage beim Schlusslicht TTC Wohlbach gewesen. „Dafür wollen wir uns im Rückspiel in München unbedingt revanchieren.“ Dies wird auch notwendig sein, schließlich soll Rang acht und damit der Ligaverbleib erreicht werden.

„Wir sind leider weit hinter den eigenen Erwartungen zurück geblieben“, bilanziert Hubert Becker, Vorsitzender des Tabellenletzten TTC Wohlbach. Neben den zwei Punkten gegen den FC Bayern München wurde nur noch ein Zähler gegen den TV Leiselheim geholt. Das war es. Gregor Clemens Foerster war zu Saisonbeginn verletzt und fehlte bei der 4:6-Heimniederlage gegen den ASV Grünwettersbach II aus beruflichen Gründen. „Das hat uns mindestens eine Punkteteilung gekostet“, so Becker. Grozdan Grozdanov habe erst gegen Ende der Vorrunde „annähernd seine Normalform erreicht. Er war durch seine Heirat stark abgelenkt.“ Bislang kommt die Nummer zwei nur auf eine 2:13-Bilanz. Neuzugang Richard Vyborny benötigte nach Beobachtungen des Vereinschefs drei Begegnungen, um sich zurecht zu finden. „Dadurch fand die Mannschaft nicht ihren Rhythmus. Viele Punkte gingen deshalb unnötig verloren.“ Nachdem sich das Team eigentlich in der vorderen Tabellenhälfte platzieren wollte, steht nun der Kampf um den Klassenerhalt auf dem Programm. Der Rückstand zu Position acht beträgt drei Zähler. „Bei einer normal verlaufenden Rückrunde sollten wir die Liga halten können“, blickt Hubert Becker positiv der zweiten Saisonhälfte entgegen.

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