Frankfurt am Main. Der SV DJK Kolbermoor II ist in der 3. Damen-Bundesliga Süd das Maß aller Dinge. Mit acht Siegen und nur einem Unentschieden gewann die Erstliga-Reserve souverän und mit einem Vorsprung von fünf Punkten auf den SV SCHOTT Jena die inoffizielle Herbstmeisterschaft. Im Kampf um den Klassenerhalt haben zur Saisonhalbzeit die jeweils nur mit einem Sieg behafteten Teams vom TuS Fürstenfeldbruck und VfL Sindelfingen die schlechtesten Karten.
SV DJK Kolbermoor II: Krisztina Toth und Iana Zhmudenko noch ohne Niederlage
„Unsere Mannschaft hat eine hervorragende Hinrunde gespielt“, freut sich Michael Fuchs, Abteilungsleiter beim SV DJK Kolbermoor. „Das Ziel war es, um die Meisterschaft mitzuspielen. Ich denke, der Tabellenplatz spricht für sich.“ Spitzenspielerin Krisztina Toth verlor nicht eines ihrer zehn Einzel. Iana Zhmudenko (12:0-Bilanz) ist im unteren Paarkreuz ebenfalls noch ohne Niederlage. Auch die amtierende deutscher Schülermeisterin und Eigengewächs Naomi Pranjkovic wusste mit acht Siegen sowie nur zwei Niederlagen an Position zwei zu überzeugen. Der einzige Punktverlust des Spitzenreiters resultiert aus dem 5:5-Unentschieden beim TV 1921 Hofstetten. Bayerns Verbandstrainerin Toth pausierte in diesem Duell.
Der Aufsteiger SV SCHOTT Jena findet sich überraschend mit einem Rückstand von fünf Zählern auf den Liga-Primus an zweiter Position wieder. „Insbesondere dank der starken Leistungen von Yousra Helmy, Natalia Grigelova und Valeria Shchetinkina steht die Mannschaft so gut da“, freut sich Abteilungsleiter Andreas Amend. „Wir sind sehr bislang sehr zufrieden, denn schließlich startete die Mannschaft mit dem Ziel Klassenerhalt.“ Die beiden Niederlagen gab es jeweils mit 1:6 gegen die zweiten Mannschaften aus Kolbermoor sowie Schwabhausen. Hinzu kommen Punkteteilungen in Hofstetten und gegen die Chemnitz Reserve. Ob Nachwuchsspielerin Katharina Bondarenko-Getz aus gesundheitlichen Gründen in der Rückrunde wieder eingesetzt werden kann, „steht leider noch in den Sternen. Ansonsten darf es gerne so weitergehen“, verrät Amend.
Vier Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen: Der TSV Schwabhausen II nimmt Rang drei ein. „Wir sind auf einem guten Weg, unser Saisonziel Klassenerhalt auch zu erreichen“, sagt Cheftrainer Alexander Yahmed bei einem Blick auf die Tabelle. Fünf Punkte beträgt aktuell der Vorsprung auf einen Abstiegsrang. „Die Mannschaft hat ohne weiteres das Potential, weiter in der Liga zu bleiben.“ Spitzenspielerin Eva-Maria Maier überragt mit einer 9:5-Bilanz. Aufgrund einer höheren, beruflichen Beanspruchung fand Christina Feierabend noch nicht zu ihrer alten Leistungsstärke zurück. Die Lehrerin gewann an Position zwei vier ihrer zehn Partien. Obwohl Sarah Mantz ihren Trainingsumfang aus persönlichen Gründen stark heruntergefahren hat, überzeugt die 19-Jährige mit konstant guten Vorstellungen. Das ist bei Mannschaftsführerin Cristina Tugui allerdings anders. Die Nummer vier gewann nur eines ihrer acht Einzel. „Cristina ist beruflich extrem eingespannt. Das soll sich allerdings im neuen Jahr zum Positiven ändern“, weiß der Coach zu berichten. Sophia Kahler überzeugte ist nach ihrem USA-Aufenthalt schon längst wieder „die Alte“ und überzeugte mit einer 6:3-Bilanz. „Wenn wir immer mit den stärksten vier Spielerinnen aufgelaufen wären, würde das Team ganz vorne mit dabei sein“, mutmaßt Alexander Yahmed, ohne jedoch seinen eingesetzten Damen einen Vorwurf zu machen. „Alle spielen bislang ganz gut.“
TV 1921 Hofstetten erhält für die Rückrunde Verstärkung aus China
Einen Zähler hinter der Mannschaft aus dem Landkreis Dachau befindet sich der TV 1921 Hofstetten auf Platz vier. Abteilungsleiter Lothar Wolz zeigt sich „sehr erfreut und sehr zufrieden mit dem Tabellenrang und dem bisherigen Saisonverlauf.“ Rückkehrerin Franziska Schreiner überzeugte bei ihren vier Einsätzen und musste sich nur Yousra Helmy (SV SCHOTT Jena) mit 0:3 geschlagen geben. Bei ihren sieben Erfolgen gab die 18-Jährige lediglich einen Satz ab. „Wir liegen mit dem vierten Rang über dem Soll, wobei die Klasse sehr ausgeglichen besetzt ist und fast jeder jeden schlagen kann“, ergänzt Wolz und verrät, „dass wir für die Rückrunde nicht zuletzt aufgrund der Verstärkung aus China optimistisch gestimmt sind und so mit dem Abstieg eigentlich nichts zu tun haben sollten“. Allerdings steht auch fest, dass Schreiner aufgrund ihres bevorstehenden Abiturs kürzer treten wird.
Neben dem TV 1921 Hofstetten kommt auch der BSC Rapid Chemnitz auf 9:9 Punkte. Das Team aus Sachsen fand sich nicht zuletzt aufgrund der Erkrankung von Hana Valentova lange Zeit auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Trainerin Kirstin Neubert berichtet deshalb auch von einer „sehr turbulenten Hinrunde. Der Ausfall hat die Mannschaft schwer getroffen.“ In den letzten vier Partien blieb das BSC-Quartett ohne Punktverlust und feierte im Kampf um den Liga-Verbleib wichtige Erfolge gegen den VfL Sindelfingen, TV 1921 Hofstetten, DJK SB Landshut (jeweils 6:2) und TuS Fürstenfeldbruck (6:1). Nach Einschätzung von Kirstin Neubert kann auch der BSC Rapid Chemnitz II mit Position sechs zufrieden sein. „Unser junges Team hat an die gute Vorsaison angeknüpft und mit einer geschlossenen Leistung überzeugt.“ Sowohl menschlich als auch spielerisch sei die neue Spitzenspielerin Ann-Kathrin Herges eine „absolute Bereicherung“. Die Übungsleiterin hofft, „dass wir mit beiden Teams die Klasse halten können“.
Ebenfalls acht Zähler holte die DJK SB Landshut aus den ersten neun Partien. „Es bleibt keine Zeit sich auszuruhen, da die Liga so eng ist wie wahrscheinlich schon lange nicht mehr“, sagt Katharina Teufl, die im unteren Paarkreuz als einzige DJK-Spielerin einen positive Bilanz (9:5) vorzuweisen hat. „Mit dem Verlauf der Vorrunde sind wir zufrieden. Mit vier gewonnenen Spielen haben wir auf jeden Fall einen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.“ Der Neuling hofft, an die guten Vorstellungen in der zweiten Saisonhälfte anknüpfen zu können. „In den Doppeln müssen wir stärker werden, um in dem einen oder anderen Spiel gleich mit einer Führung starten zu können.“
Vor Beginn der Rückrunde: Spannung im Kampf um den Klassenerhalt
Als letzte Mannschaft steht die TTG Süßen auf einem Nichtabstiegsplatz. Mannschaftsführerin Katharina Sabo verrät, „dass wir im Soll liegen. Trotz der acht Punkte ist es allerdings auch nur Tabellenplatz acht.“ Besonders schmerzen die beiden Unentschieden gegen die erste und zweite Mannschaft des BSC Rapid Chemnitz, „denn in den Partien gaben wir noch zwischenzeitliche 4:1-Führungen aus der Hand“. Als positive Überraschung kristallisierte sich Neuzugang Lea Lachenmayer heraus. Die Abwehrspielerin überzeugte im unteren Paarkreuz mit einer 5:2-Bilanz. „Wir wussten, dass in unserem Küken Lea sehr großes Potential steckt. Allerdings hatten wir erst einmal nicht allzu hohen Erwartungen und wollten sie langsam an das Drittliga-Niveau heranführen“, so Sabo, die auch Ann-Katrin Ziegler mit vier Siegen aus sechs Begegnungen eine „sehr gute Vorrunde“ bescheinigt.
Mit einem Rückstand von drei Zählern auf den rettenden achten Rang nimmt der TuS Fürstenfeldbruck Position neun ein. „Die Saison verlief bislang schlechter als erwartet“, sagt Sandra Peter. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Nummer zwei, Rahel Aschwanden, war der Trainerin bewusst, dass es sehr schwer würde, viele Punkte zu sammeln. Als „niederschmetternd“ bezeichnet Peter den Doppelspieltag zum Abschluss der Hinrunde in Chemnitz, als gleich beide Partien mit 1:6 verloren wurden. „Die Leistungen waren zum Teil unterirdisch. Unsere Spielerinnen kommen momentan überhaupt nicht mit dem Druck des Nichtabstiegs zurecht.“ So hofft Sandra Peter, schon bald wieder auf die Schweizerin Aschwanden zurückgreifen zu können. „Hoffentlich sind wir dann in voller Aufstellung konkurrenzfähig.“
Noch einen Punkt weniger als der TuS Fürstenfeldbruck weist der VfL Sindelfingen auf und besitzt damit die rote Laterne als Schlusslicht. Mit dem 6:2-Heimsieg gegen den BSC Rapid Chemnitz II, zwei Unentschieden in Fürstenfeldbruck und Süßen sowie den knappen 4:6-Niederlagen gegen die DJK SB Landshut und den SV SCHOTT Jena habe die Mannschaft nach Ansicht von Trainer Oliver Appelt „nicht enttäuscht“. Trotzdem ist das VfL-Team vom Erreichen des Saisonziels Klassenerhalt noch ein ganzes Stück entfernt. Neuzugang und Spitzenspielerin Eva Jurkova überzeugte mit zwölf Erfolgen und nur sechs Niederlagen.
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