Nantes. Der erste Tag der Team-Europameisterschaften in Nantes beginnt für die deutschen Nationalmannschaften entspannt. Die Titelaspiranten, die erst am Mittwoch gegen Tschechien (16 Uhr, Herren) und gegen Slowenien (19 Uhr, Damen) in die EM einsteigen, bestreiten am Eröffnungstag lediglich leichte Trainingseinheiten.
Physiotherapie, Entspannung und gemeinsames Training
Deutschlands Männer lassen es am Eröffnungstag kollektiv relaxt angehen. Nach dem gemeinsamen Frühstück pflegten zunächst die Physiotherapeuten Peter Heckert und Annette Zischka vom Olympiastützpunkt Hessen am Vormittag die sensible Muskulatur der deutschen Stars, nach dem Mittagessen stand dann individuelle Entspannung auf dem Programm der Nationalspieler. Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Jeder kann dann machen, was er möchte. Um 18 Uhr fahren wir alle rüber in die Halle, nehmen dort ein leichtes Abendessen ein, und ab 20 Uhr folgt das gemeinsame Abschlusstraining." Mit von der Partie sind dann auch Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov, der gestern 31 Jahre alt wurde. Die beiden ehemaligen Weltranglistenersten trafen am Nachmittag zusammen in Frankreich ein.
Roßkopf vor dem Auftakt: "Tschechien hat sehr ballsichere Spieler"
Wenn der Titelverteidiger und European-Games-Sieger Deutschland heute um 20 Uhr in der Trainingshalle an den Tisch geht, kämpfen Tschechien gegen Russland in der Gruppe A bereits seit einer Stunde um einen erfolgreichen Turniereinstieg. Zwar ist das DTTB-Team der klare Favorit auf den Gruppensieg, doch unterschätzen wird Roßkopf die Konkurrenz nicht. "Wir haben eine schwere Vorrundengruppe bei dieser EM erwischt", sagt der Rekordnationalspieler vor dem ersten Duell am Mittwoch am Mittwoch um 16 Uhr gegen die Tschechische Republik, "deshalb müssen wir von Beginn an Vollgas geben." Tschechien hat für die EM Pavel Sirucek (Weltranglistenposition 45), Lubomir Jancarek (87), Tomas Polansky (196) und Tomas Tregler (204) gemeldet. Roßkopf: "Die Mannschaft hat vier ausgeglichene Spieler, die alle sehr ballsicher sind. Sie kennen uns sehr gut, auch teilweise aus gemeinsamen Lehrgängen. Das ist eine unangenehme, gute Truppe, die es erst einmal zu schlagen gilt." Nicht minder gefährlich ist die Mannschaft Russland, die am Donnerstag um 16 Uhr auf Deutschland trifft. Spitzenspieler Alexander Shibaev, die Nummer 47 der Welt, kann an einem guten Tag zweimal punkten. Komplettiert wird die Mannschaft von Routinier Kirill Skachkov (58), Vildan Gadiev (127), Vladimir Sidorenko (189) und Lev Katsman (271).
Damen trainieren am freien Tag dreimal
Anders als die Herren sind Deutschlands Damen, die nach der Finalniederlage von 2017 gegen Rumänien den Titel zurückerobern wollen, am spielfreien Eröffnungstag gleich dreimal in der Trainingshalle zu sehen - allerdings in unterschiedlichen personellen Konstellationen. Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp erläutert: "Wir hatten am Vormittag nur Entspannung und Physiotherapie auf dem Programm. Alle sind fit und nach den Behandlungen hoffentlich jetzt noch fitter. Für den Rest des Tages war es den Spielerinnen dann freigestellt, so zu trainieren, wie es ihnen am besten passt." Abwehrass Han Ying legte sich ihre Trainingseinheit in die Mittagszeit, am Nachmittag steht Petrissa Solja und Shan Xiaona ein Tisch zur Verfügung, parallel zu den Herren absolvieren dann am Abend Nina Mittelham und Wan Yuan ihre letzte Einheit vor dem Match gegen Slowenien, das am Mittwoch um 19 Uhr beginnt. Schöpp. "Wir haben am Mittwoch praktisch noch den ganzen Tag Zeit für die Matchvorbereitung und unsere Mannschaftsbesprechung."
Schöpp: "Slowenien ohne Galic ein unbeschriebenes Blatt"
Das heute Abend um 19 Uhr stattfindende erste Duell der Gruppe B zwischen Slowenien und Italien wird sich die Bundestrainerin anschauen. Schöpp: "Wir kennen eigentlich nur Spitzenspielerin Alex Galic, die nicht dabei ist. Die gemeldeten jungen Spielerinnen sind für uns unbeschriebene Blätter." Slowenien geht mit den Talenten Ana Tofant (Weltranglistenposition 260), Aleksandra Vovk (262), Katarina Strazar (388) und Lea Paulin (821) in die Team-Europameisterschaften. Konkurrenzfähiger scheint das ausgeglichene Italien, das am Donnerstag um 16 Uhr der Gegner des in der Gruppe B klar favorisierten European-Games-Gewinners Deutschland ist, und mit Debora Vivarelli (85), Giorgia Piccolin (103), Chiara Colantoni (160) und Jamilia Laurenti (203) ins Rennen geht.
Herren
Timo Boll (Borussia Düsseldorf, Weltrangliste: 7, Europarangliste: 1)
Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazprom Orenburg/Russland, WR: 12, ER: 3)
Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 15, ER: 4)
Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, WR: 37, ER: 15)
Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, WR: 40, ER: 18)
Damen
Petrissa Solja (TSV 1909 Langstadt, WR: 21, ER: 3)
Han Ying (KTS Zamek Tarnobrzeg/Polen, WR: 30, ER: 6)
Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 41, ER: 12)
Shan Xiaona (ttc berlin eastside, WR: 100, ER: 45)
Yuan Wan (TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, WR: 172, ER: 77)
Herren, Gruppe A: Deutschland, Russland, Tschechien
Damen, Gruppe B: Deutschland, Italien, Slowenien
Die Spielreihenfolge in den Vorrundengruppen ist 2 – 3, 1 – 3 und 1 – 2.
Dienstag, 3. September
19 Uhr
Herren, Gruppe A: Russland – Tschechien, Deutschland hat spielfrei
Damen, Gruppe B: Italien – Slowenien, Deutschland hat spielfrei
Mittwoch, 4. September
16 Uhr
Herren, Gruppe A: Deutschland – Tschechien
19 Uhr
Damen, Gruppe B: Deutschland – Slowenien
Donnerstag, 5. September
16 Uhr
Herren, Gruppe A: Deutschland – Russland
Damen, Gruppe B: Deutschland – Italien
Freitag, 6. September
10 Uhr: 1. Viertelfinale Damen und Herren
13 Uhr: 2. Viertelfinale Damen und Herren
16 Uhr: 3. Viertelfinale Damen und Herren
19 Uhr: 4. Viertelfinale Damen und Herren
Samstag, 7. September
10 Uhr: 1. Halbfinale Damen
13 Uhr: 2. Halbfinale Damen
16 Uhr: 1. Halbfinale Herren
19 Uhr: 2. Halbfinale Herren
Sonntag, 8. September
13 Uhr: Finale Damen
16 Uhr: Finale Herren
Im Anschluss an das Herren-Finale finden beide Siegerehrungen statt.