Weimar. Thomas Weikert ist der neue Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Die DOSB-Mitgliederversammlung in Weimar wählte den 60-jährigen ehemaligen DTTB- und ITTF-Chef zum Nachfolger des umstrittenen Alfons Hörmann, der nach acht Jahren Amtszeit nicht wieder angetreten war. Weikert soll den nationalen Sport-Dachverband aus der Krise führen.
Der Fachanwalt für Familien- und Sportrecht im hessischen Limburg erhielt in geheimer Abstimmung 361 der 417 möglichen Stimmen der anwesenden Delegierten (86,6 Prozent). Seine Gegenkandidatin, die Fecht-Verbandschefin und ehemalige Weltmeisterin Claudia Bokel, erhielt 56 Stimmen (13,4). Weikert und Bokel waren wie der CSU-Politiker Stefan Mayer von einer Findungskommission unter Leitung des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff vorgeschlagen worden.
Mayer hatte seine Kandidatur ums Präsidentenamt überraschend Mitte November zurückgezogen, ließ sich aber als Vizepräsident nominieren. Die Delegierten wählten ihn in Thüringen ebenso zum Vizepräsidenten wie Miriam Welte, Verena Bentele, Kerstin Holze und Oliver Stegemann.
Weikert: Anzug tragen, Trikot denken
„Ich danke den Mitgliedern des DOSB für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen. Der Verband steht ebenso wie Sportdeutschland insgesamt vor großen Aufgaben. Kurzfristig im Fokus stehen sicher die Bewältigung der Corona-Krise sowie die anstehenden Olympischen Spiele von Peking“, sagte Weikert in seiner Antrittsrede. „Ich verstehe mich als Mannschaftskapitän eines starken Teams und bin überzeugt, dass wir gemeinsam, mit Transparenz und Offenheit, die richtigen Weichenstellungen vornehmen werden, um dem Sport in Deutschland wieder eine starke Stimme zu geben. Ich freue mich, dass ich die Chance bekommen habe zu beweisen, dass ich zwar oft Anzug trage, aber immer Trikot denke.“
Aufgrund der ebenfalls in der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossenen Satzungsänderung wurden die Vizepräsidentinnen und -präsidenten anders als bisher nicht mehr nach dem Ressortprinzip für einen spezifischen Verantwortungsbereich gewählt. Die Delegierten bestätigten zudem Fabienne Königstein als Vertreterin der DOSB-Athletenkommission sowie Stefan Raid als 1. Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend im DOSB-Präsidium. Britta Heidemann vervollständigt das DOSB-Präsidium auch weiterhin als Mitglied der Athletenkommission im Internationalen Olympischen Komitee.
Die Amtszeit des neuen Präsidiums reicht bis zur DOSB-Mitgliederversammlung des Jahres 2022, in der die turnusgemäßen Neuwahlen des Präsidiums für eine reguläre Amtszeit von dann vier Jahren anstehen.
Zur vollständigen Bewerbungsrede des neuen Präsidenten auf der DOSB-Website
Die (neuen) Vizepräsident/innen des DOSB:
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